Baggern, bis die Arme glühen

Schwalbach. Der Startschuss zum 16. Euro-Jugend-Turnier des TV Hülzweiler fiel vor wenigen Augenblicken und schon geht in der Kulturhalle Hülzweiler auf allen drei Feldern die Post ab. Es wird gebaggert und gepritscht, was die Arme hergeben. 1200 Kinder und Jugendliche aus vier Ländern sind beim wohl größten Volleyball-Nachwuchs-Turnier in Süddeutschland an die Netze gegangen

 Erfolgreich am Netz: die U20-Mädchen des TV Lebach. Foto: rup

Erfolgreich am Netz: die U20-Mädchen des TV Lebach. Foto: rup

Schwalbach. Der Startschuss zum 16. Euro-Jugend-Turnier des TV Hülzweiler fiel vor wenigen Augenblicken und schon geht in der Kulturhalle Hülzweiler auf allen drei Feldern die Post ab. Es wird gebaggert und gepritscht, was die Arme hergeben. 1200 Kinder und Jugendliche aus vier Ländern sind beim wohl größten Volleyball-Nachwuchs-Turnier in Süddeutschland an die Netze gegangen. Zeitgleich in 13 Sporthallen in Schwalbach und Umgebung finden die Vorrunden-Begegnungen statt. 128 Teams, davon 90 aus dem Saarland, zwölf aus Frankreich, elf aus Luxemburg, acht aus Baden-Württemberg, drei aus Holland und je zwei aus Sachsen und Rheinland-Pfalz hatten in den fünf Altersklassen gemeldet. In Hülzweiler kämpfen die jüngsten Mädchen (U13) ums Weiterkommen. Läuft es optimal, ist der Final-Platz am zweiten Wettkampftag in der Jahnsporthalle sicher. Sophie Wildgen aus Echternach ist erst 10 Jahre alt. Das hält die junge Luxemburgerin aber nicht davon ab, ihren ersten Auftritt auf internationalem Volleyball-Parkett mit einer Sprungangabe zu beginnen. Das Auftaktmatch gegen die Französinnen aus Pont-à-Mousson gewinnen Sophie und ihre Freundinnen Michelle und Anna deutlich. Das zweite Match gegen den TV Quierschied verlieren sie. "Wir sind mit dem zweiten Platz zufrieden", sagt Sophie. Früher hätten sie hier häufig übernachtet, diesmal pendelten sie lieber hin und her, erzählt Jean-Marc Bauler, der gesteht, ein echter Wiederholungstäter zu sein. Seit 15 Jahren nimmt der Echternacher Trainer am Euro-Jugend-Turnier teil. Diesmal schickt er drei Teams ins Rennen. "Die meisten Kinder waren noch nie bei einem so großen Turnier. Dies ist einer der am besten organisierten Wettbewerbe. Für die Kids ist es ein unvergessliches Erlebnis", schwärmt Bauler. Chef-Organisator Bernd Baldauf und sein Team hören es gern. Über 70 Helfer sind an den zwei Turniertagen für den TV Hülzweiler im Einsatz. 250 Übernachtungsgäste müssen untergebracht und verpflegt, 128 Teams betreut und die Durchführung von 370 Spielen vor Ort koordiniert werden. Für die Turnierleitung im Kulturhaus sind Christoph Wahl, Jürgen Kallenborn und Klaudia Moschos verantwortlich. Die 47-jährige Hülzweilerin freut sich jedes Mal auf die Arbeit mit den Kindern. 30 Jahre sind vergangen, seit sie als 17-Jährige mit der A-Jugend des TVH hier selbst am Netz stand. Damals hieß der Wettbewerb noch V&B-Turnier und es nahmen nur saarländische Teams daran teil. Als das Event 1993 europäisch wurde, war Moschos längst den Kinderschuhen entwachsen. Ihre Begeisterung für das Turnier ist aber geblieben. "Es ist klasse, was schon die Jüngsten so alles drauf haben", sagt Moschos, der ein Turniersieg damals verwehrt blieb. Auch für Sophie und ihre Freundinnen reicht es nicht fürs Finale. Doch der Euro-Jugend-Turnier-Virus hat sie erwischt. "Wir werden im nächsten Jahr wiederkommen", versprechen die Luxemburgerinnen. ros

Auf einen BlickDie Sieger beim 16. Euro-Jugend-Turnier: Luxemburg (U20 männlich), TV Lebach (U20 weiblich), TV Bliesen (U18 männlich), Luxemburg (U18 weiblich), TV Bliesen (U16 männlich), TV Lebach (U16 weiblich), TV Quierschied (U14 männlich), TV Quierschied (U14 weiblich), Hilversum (U13 männlich), TSG Boxberg (U13). Beste Angreiferin des Turniers: Luisa Herres (U20, VSG Saarlouis) ros

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