Bagger machen Platz für neue Jobs in Kleinblittersdorf

Saarbrücken. Der Wind trägt das Brummen der Bagger herüber, das Schaben und Kratzen, wenn scharfe Schaufeln sich durch Trümmerberge wühlen. Kubikmeter für Kubikmeter verschwinden die Überreste der Saarton-Ziegelei. Arbeitstag für Arbeitstag gewinnt die Zukunft des dritten Kleinblittersdorfer Gewerbegebietes, der Alten Ziegelei, schärfere Konturen

 Noch sind Baggerfahrer damit beschäftigt, die Überreste der ehemaligen Saarton-Gebäude zu beseitigen. Foto: Heiko Lehmann

Noch sind Baggerfahrer damit beschäftigt, die Überreste der ehemaligen Saarton-Gebäude zu beseitigen. Foto: Heiko Lehmann

Saarbrücken. Der Wind trägt das Brummen der Bagger herüber, das Schaben und Kratzen, wenn scharfe Schaufeln sich durch Trümmerberge wühlen. Kubikmeter für Kubikmeter verschwinden die Überreste der Saarton-Ziegelei. Arbeitstag für Arbeitstag gewinnt die Zukunft des dritten Kleinblittersdorfer Gewerbegebietes, der Alten Ziegelei, schärfere Konturen. Jüngster Schritt waren gestern im Kleinblittersdorfer Rathaus die Unterschriften unter den Vertrag zur Neuerschließung des Geländes. Unterzeichnet haben ihn Thomas Schuck und Bernd Therre, die Geschäftsführer der Saarland Bau und Boden Projektgesellschaft (SBB), sowie der Kleinblittersdorfer Bürgermeister Stephan Strichertz. "Wir wollen die Erschließung noch in diesem Jahr beenden. Vielleicht kann schon 2010 mit den ersten Gebäuden begonnen werden", sagte Schuck nach der Unterschrift. 6,04 Millionen Euro wird es voraussichtlich kosten, die Fläche für neue Betriebe herzurichten. 1,87 Millionen Euro entfallen auf den ersten, 4,17 Millionen Euro auf den zweiten Bauabschnitt. Das meiste Geld, um die Industriebrache an der Bundesstraße 51 fit für ein neues Leben zu machen, kommt von der Europäischen Union und vom Land.Die Gemeinde Kleinblittersdorf beteiligt sich mit Investitionen in Trink- und Löschwasserleitungen sowie in die Abwasserbeseitigung. Das ist gut angelegtes Geld für den gefragten Industriestandort Kleinblittersdorf, wie die Vertragspartner versichern. "Das benachbarte Gewerbegebiet Brichelberg ist bereits seit längerer Zeit belegt. Und der Bedarf an verkehrsgünstig gelegenen Gewerbegebieten ist nach wie vor groß", so die SBB. Prokurist Jürgen J. Brettar sprach auf SZ-Anfrage von fünf bis sechs Interessenten, machte aber mit dem Hinweis auf noch laufende Verhandlungen keine näheren Angaben. Für ihn steht fest: "Kleinblittersdorf ist als Standort hoch attraktiv. Das Gelände der Alten Ziegelei hat eine perfekte Lage im Regionalverband Saarbrücken. Denn es ist einerseits nah an der Landeshauptstadt und andererseits nah an Frankreich."Und was Bürgermeister Stephan Strichertz genauso wichtig ist: "Das Gebiet liegt praktisch außerhalb von Kleinblittersdorf, was für die Bevölkerung und für die Firmen ideal ist." Das heißt: Der Verkehr wird den Ortskern nicht belasten. Denn das Gelände hat bereits aus den Saarton-Zeiten weit vor dem Ort eine eigene Zu- und Ausfahrt an der Bundesstraße 51. Gerade die Lage in Grenznähe an einer gut ausgebauten Bundesstraße war schon einmal ein Argument für den Standort Kleinblittersdorf. 2006 hat sich auf dem ersten Bauabschnitt des Gebietes der Autozulieferer Magna-Intier angesiedelt und 80 Arbeitsplätze geschaffen. In Kleinblittersdorf entstehen die Sitze für den Kleinwagen Smart. Ist der zweite Geländeteil erschlossen und haben sich dort Betriebe angesiedelt, soll das bis zu 250 weitere Arbeitsplätze bringen, hieß es gestern. Und natürlich soll auch die Kasse der Kommune davon profitieren, wie Bürgermeister Strichertz sagt. Er ist sicher: "Das Gebiet wird der Gemeinde größere Gewerbesteuereinnahmen bescheren."

StichwortDas Gebiet Alte Ziegelei hat eine lange Geschichte als Industriestandort. Die Vertragsunterzeichnung war Anlass zum Rückblick. Vor 150 Jahren brannte dort die Firma Brach Ziegel. Die Ziegel-Ära endete 2004 mit der Schließung von Saarton. 2006 hatten die Saarland Bau und Boden Projektgesellschaft (SBB) und das Schwesterunternehmen gwSaar 1,1 Hektar erschlossen und den Autozulieferer Magna-Intier angesiedelt. Jetzt kommen 2,45 Hektar Gewerbeflächen hinzu. leh

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