Badegäste und Autofahrer müssen mehr zahlen

St. Wendel. Massiv oder maßvoll: Daran wie die Erhöhung der Eintrittsgelder für die St. Wendeler Bäder und der Gebühren für die Parkhäuser der Stadt zu bewerten ist, schieden sich in der Stadtratssitzung gestern Abend die Geister. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, den Preis für die Tageskarte eines Erwachsenen für das Hallenbad von 3,50 auf 4,50 Euro zu erhöhen

St. Wendel. Massiv oder maßvoll: Daran wie die Erhöhung der Eintrittsgelder für die St. Wendeler Bäder und der Gebühren für die Parkhäuser der Stadt zu bewerten ist, schieden sich in der Stadtratssitzung gestern Abend die Geister. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, den Preis für die Tageskarte eines Erwachsenen für das Hallenbad von 3,50 auf 4,50 Euro zu erhöhen. Der ermäßigte Tarif für Jugendliche, Studenten und andere soll von zwei Euro auf 2,50 Euro angehoben werden.Diese Anhebung ist für die SPD, wie es ihr Fraktionschef Torsten Lang sagte, zu massiv (wie berichtet). Zuschläge von 28 und 25 Prozent, wie von der Verwaltung geplant, könnten nicht mehr als maßvoll angesehen werden.

Bürgermeister Klaus Bouillon machte im Gegenzug die Rechnung auf, dass allein das Hallenbad in den vergangenen beiden Jahren ein Defizit von rund 1,8 Millionen Euro produziert habe. Um die Kosten des Bades abzudecken, müsse der Eintritt auf 14 Euro angehoben werden. Das sei aber unmöglich. Lange habe die Verwaltung hin und her überlegt und sich zu der aus seiner Sicht durchaus maßvollen Erhöhung entschlossen. Mehreinnahmen von rund 100 000 Euro erhofft sich der Bürgermeister von den höheren Eintrittsgeldern. Danach blieben allein fürs Hallenbad noch 800 000 Euro Miese pro Jahr übrig, die über den städtischen Haushalt abgedeckt werden müssten. Angesichts der schwierigen Finanzlage der Stadt ein großer Brocken. Bouillon erinnerte daran, dass die Stadt in diesem Jahr 11,4 Millionen Euro Steuern zurückzahlen musste, viel Geld, das im Haushalt fehle.

Die Defizite beim Freibad und den Parkhäusern seien ähnlich. Von der Erhöhung der Parkgebühren in der Citygarage von derzeit 20 Cent je angefangene halbe Stunde auf 50 Cent (Tageshöchstsatz acht Euro) erwartet der Bürgermeister Mehreinnahmen von rund 200 000 Euro pro Jahr. Trotzdem verbleibe bei den Parkhäusern ein jährliches Defizit von etwa 700 000 Euro. Bouillon machte keine Hoffnung, dass die Höhe der Entgelte in Zukunft stabil bleiben werde: "Das war nur der erste Schritt. Es muss und es wird weitergehen."

Für die CDU verteidigte Fraktionschef Peter Klär den Vorschlag der Verwaltung. Er erinnerte an die "explodierenden Energiekosten" und daran, dass die Stadt mit festangestelltem Personal, auch bei der Reinigung, arbeite, nicht mit billigeren Fremdfirmen.

Die SPD verschließe sich keineswegs jeder Erhöhung, diese sei aber zu massiv, begründete Lang das Nein der SPD.

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