Bachs Vermächtnis"Klangeindruck ist filigraner als mit modernen Instrumenten"

Lisdorf. Es ist ein großes Konzertereignis, in doppelter Hinsicht. Die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach (1685-1750) bietet nicht weniger als "das gesamte, bis heute nicht überbotene Arsenal der Kompositionskunst in Breite und Tiefe", schreibt Gangolf Hontheim dazu

Lisdorf. Es ist ein großes Konzertereignis, in doppelter Hinsicht. Die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach (1685-1750) bietet nicht weniger als "das gesamte, bis heute nicht überbotene Arsenal der Kompositionskunst in Breite und Tiefe", schreibt Gangolf Hontheim dazu. Das Stück bewahre zugleich das "musikalisch-künstlerische und musikalisch-theologische Credo" seines Komponisten Bach für die Nachwelt.Die Komposition basiert auf den feststehenden Teilen einer katholischen Messe, dem so genannten Ordinarium Missae. Bach hatte nach dem Tod des sächsischen Kurfürsten Friedrich August I. zunächst nur die Musik zu den Messteilen "Kyrie" und "Gloria" geschrieben. Später ergänzte er diese "Missa brevis" zum kompletten Ordinarium. Er fügte früher geschrieben Teile ein und komponierte auch neue Sätze. In der namengebende Tonart h-Moll ist nur der Eingangssatz zum "Kyrie" gehalten.

Die zweite Besonderheit des Konzerts sind die beiden Ensembles, die unter Leitung von Professor Georg Grün die h-Moll-Messe aufführen: der Kammerchor Saarbrücken, das Daarler Barock Consort und die Gesangssolisten Verena Gropper (Sopran), Anne Bierwirth (Alt), Florian Cramer (Tenor) und Adolph Seidel (Bass).

Der Kammerchor Saarbrücken wurde 1990 von seinem Leiter Georg Grün gegründet. Vielfältige Aktivitäten im Bereich der Alten und der zeitgenössischen Musik, aber auch im Bereich der romantischen Chormusik, Preise bei internationalen Wettbewerben, CD-Einspielungen, erfolgreiche Konzerte auf unzähligen Festivals sowie Uraufführungen von Chorwerken haben den Chor binnen kurzer Zeit zu einem der führenden deutschen Kammerchöre avancieren lassen.

Das Daarler Barock Consort ist ein auf historischen Instrumenten spielendes Spezialensemble für Alte Musik, das sich 2012 auf Initiative des Violinisten Helmut Winkel zusammengefunden hat. Das Ensemble besteht aus international erfahrenen Musikern der Alten Musik-Szene, die teilweise auch Mitglieder der Deutschen Radio Philharmonie sind.

Konzert am Sonntag, 11. November, 17 Uhr, Kath. Pfarrkirche Saarlouis-Lisdorf.

klingende-kirche.de

Herr Professor Grün, was erwartet das Publikum am Sonntag?

Grün: Die h-Moll-Messe von Bach, gesungen vom mit Sicherheit mit Abstand besten Chor des Saarlandes, dem ausgezeichneten Kammerchor Saarbrücken, und dem Daarler Barock Consort. Dieses Ensemble führt die h-Moll-Messe auf historischen Instrumenten auf. Die Musiker sind Spezialisten für alte Musik. Sie spielen auf Instrumenten der Bachzeit, zum Teil nachgebauten, zum Teil originalen.

Wo liegt der Unterschied zur Aufführung mit modernen Instrumenten?

Grün: Der Klangeindruck ist weniger laut als bei modernen Instrumenten. Die Besetzung ist kleiner, alles klingt filigraner, durchsichtiger, intimer. Die Musik klingt artikulierter. Die Tonhöhe ist um einen halben Ton heruntergesetzt. Dieses Konzert ist etwas wirklich besonderes.

 Georg Grün Foto: Kammerchor

Georg Grün Foto: Kammerchor

 Verena Gropper Foto: Gropper

Verena Gropper Foto: Gropper

Karten 22 Euro (17 Euro für Schüler und Studenten), Abendkasse 24 Euro. Ticket-Regional, Pieper Saarlouis, Bürger-Info im Rathaus Saarlouis, KSK-Geschäftsstelle Lisdorf; info@klingende-kirche.de. Kartentelefon: (0 68 31) 12 22 20.

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