Drei Jahre besteht Pflegepakt Saar Bachmann lobt den Pflegepakt Saar

Saarbrücken · Drei Jahre nach der Gründung herrsche aber immer noch Pflegenotstand, sagt Verdi.

Saar-Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) sieht noch viel Arbeitsbedarf im Pflegenbereich der Krankenhäuser und Altenwohnheime. „Es bleibt noch einiges zu tun“, erklärte Bachmann jetzt nach einer Sitzung der Teilnehmer des so genannten „Pflegepakts“. Vor allem die Personalausstattung im Pflegebereich ist weiterhin stark verbesserungsbedürftig. „Es gibt einen Konsens, dass wir einen Pflegenotstand haben“, sagte Verdi-Sekretär Michael Quetting der SZ. Dennoch zog Bachmann nach drei Jahren Bestehens des Pflegepakts eine positive Zwischenbilanz. „Mit der Initiative des ‚Pflegepaktes Saarland‘, den wir gemeinsam mit dem Landespflegerat auf den Weg gebracht haben, haben wir 2016 einen wichtigen Grundstein für eine bis heute sehr erfolgreiche Arbeit für die Pflege und insbesondere für die Pflegekräfte gelegt“, sagte Bachmann. Ziel sei es, die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern und die anstehende Novellierung der Gesundheits- und Pflegeberufe als Chance für eine Weiterentwicklung der Pflege im Saarland zu nutzen und die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen an das neue Pflegeberufebild anzupassen. Aber das Saarland brauche nach wie vor mehr Pflegekräfte, räumte Bachmann ein. Sie hatte vor drei Jahren versprochen, bis 2020 1000 neue Pflegekräfte bereitzustellen.

Die Einhaltung dieser Zusage gestaltet sich jedoch nach Expertenmeinung sehr schwierig. „Bald kommen 36 mexikanische Pflegekräfte mit Bachelor-Abschluss an die Homburger Uniklinik“, sagte Quetting. Er hoffe, dass diesen ordentliche Arbeitsbedingungen angeboten würden. Bachmann will die Attraktivität des Pflegeberufs steigern. Dazu erklärte Quetting: „Wegen der derzeitigen Arbeitsbedingungen fliehen die Leute doch. Die stehen nicht mehr rund um die Uhr zur Verfügung“, so Quetting. Auch Pflegekräfte hätten ein Recht auf ein soziales Leben und Familie. Derzeit fehle zudem für die Auszubildenden eine professionelle Praxisanleitung. Bachmann erklärte, es gebe 3500 Auszubildende im Land. Quetting sprach von einer hohen Abbrecherquote von 25 Prozent.

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