Opposition Klinik Wadern Bachmann-Einsatz in der Kritik

Saarbrücken · Grüne mit Aktivitäten für Erhalt des Krankenhauses Wadern unzufrieden. Die AfD wettert gegen Marienhaus GmbH.

 Die Marienhaus GmbH will das Krankenhaus in Wadern zum Jahresende schließen.

Die Marienhaus GmbH will das Krankenhaus in Wadern zum Jahresende schließen.

Foto: Rolf Ruppenthal/ROLF RUPPENTHAL

Die außerparlamentarische Opposition im Saarland greift Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) wegen ihrer Politik in Zusammenhang mit der zum Jahresende bevorstehenen Schließung des Marienhaus-Krankenhauses in Wadern an. Die nicht mehr im Landtag vertretenen saarländischen Grünen kritisierten gestern, Bachmann habe die Klinik im Hochwald aufgegeben und zeige keinerlei ernstzunehmende Initiative, das Akut-Krankenhaus etwa durch eine Aufwertung im Krankenhausplan noch zu retten. Stattdessen beschleunige die Ministerin durch ihr demonstratives Desinteresse den Niedergang des Standortes. Bachmann hatte tags zuvor gesagt: „Das Krankenhaus Wadern wird nicht erhalten. Das können wir abhaken und bedauern. Punkt.“

Saar-Grünen-Chef Markus Tressel sagte dazu: „Die Ministerin tut so, als habe sie mit all dem nichts zu tun und eine Schließung des Krankenhauses in Wadern sei quasi gottgegeben.“ Der Träger der Elisabeth-Klinik in Wadern, die katholische Marienhaus GmbH aus Rheinland-Pfalz, hatte ein 2,5-Millionen-Euro-Defizit als Grund für die Schließung angeggeben. Tressel betonte, die Landesregierung habe über den Krankenhausplan „entscheidenden Einfluss auf die Klinikstruktur im Land“. „Die Menschen im Hochwald wollen die Ministerin für ihr Krankenhaus kämpfen sehen“, sagte Tressel. Stattdessen gebe es eine Kapitulationserklärung. Das werde den Niedergang beschleunigen, meinte der grüne Bundestagsabgeordnete. In Wadern hatten Bürger am Dienstagabend eine Initiative gegründet, die das Krankenhaus retten will

Wadern kann nach Auffassung der Grünen aufgrund seiner geographischen Lage statt einer Schließung zum zentralen Gesundheitsstandort im Hochwald ausgebaut werden. Das setze aber voraus, dass die Landesregierung die planerischen Grundlagen dafür schaffe. Tressel dazu: „Die Landesregierung hat es in der Hand, mit dem neuen Krankenhausplan die Grundlage für eine Rettung des Waderner Krankenhauses zu legen, indem der Standort gezielt medizinisch aufgewertet wird, etwa mit einer neurologischen Fachabteilung. Nötigenfalls kann das auch mit einem anderen Träger geschehen. Es ist die Aufgabe der Ministerin, das zu verhandeln.“ Durch eine Ansiedlung von Arztpraxen und zusätzlichen Gesundheitseinrichtungen könnte der Standort  profitieren.

Die Fraktion der rechtspopulitischen Alternative für Deutschland (AfD) im Saar-Landtag teilte mit, dass die Akutversorgung der Bürger im Raum Wadern künftig nicht mehr gewährleistet sei. Über die Geschäftspolitik der katholischen Marienhaus GmbH könne man nur enttäuscht sein, hieß es. Diese Enttäuschung sei umso verständlicher vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die christlichen Kirchen trotz sinkender Mitgliederzahlen im Jahr 2015 Rekordeinnahmen in Höhe von mehr als 11,46 Milliarden Euro zu verzeichnen gehabt hätten. Die Marienhaus Unternehmensgruppe verleugne Ihre eigenen Grundsätze und vernachlässige ihre Verantwortung gegenüber dem Nord-Saarland, seinen Bürgern und denjenigen, die treu und im Glauben an diese ethischen Grundsätze ihre Kirchensteuern zahlten.

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