Bach erfüllte die Basilika

St. Wendel. Acht Tage lang waren die Reliquien des heiligen Wendelin durch das Glas der geöffneten Lade im Chorraum der Basilika zu sehen. Mehrere tausend Menschen verweilten als Zeichen seiner Verehrung vor dem Sarkophag, beteten und hielten stille Einkehr

 Der Chor der Wendelinus-Basilika und das Kammerorchester Resonanz spielten Bach. Foto: B & K

Der Chor der Wendelinus-Basilika und das Kammerorchester Resonanz spielten Bach. Foto: B & K

St. Wendel. Acht Tage lang waren die Reliquien des heiligen Wendelin durch das Glas der geöffneten Lade im Chorraum der Basilika zu sehen. Mehrere tausend Menschen verweilten als Zeichen seiner Verehrung vor dem Sarkophag, beteten und hielten stille Einkehr. Gestern, am Dreifaltigkeitssonntag, wurde die Lade während eines Festamtes durch Pastor Anton Franziskus und Pastor Alois Schneider wieder verschlossen und mit einem Tuch verhüllt. Bis zur Wallfahrtswoche im Oktober bleibt sie im Hochgrab hinter dem Altar. Dann wird die Lade wieder einige Tage auf der Tumba zu sehen sein, bleibt jedoch verschlossen."Unsere Kirche ist unsere geistliche Heimat, unser gemeinsames Zuhause. Hier ist jeder von uns daheim. So haben seit 1360 ganze Generationen gelebt", hob Pastor Franziskus in seiner Ansprache gestern an die Gläubigen hervor. "Sie haben den Bau in Ehren gehalten und den Raum mit Zeichen unseres Glaubens ausgestattet. In schwerer Zeit haben sie das Gotteshaus gegen hohes Lösegeld erhalten, während ihre eigenen Häuser niedergebrannt wurden." 650 Jahre Basilika seien 650 Jahre Glaubensgeist. Was damals gewesen sei, sei auch heute: das gegenseitige Stärken im Glauben und das gemeinsame Suchen nach Orientierung. Das Leitwort des Jubiläums ,Und machet ein schoene kirch ueber sein grab' sei ein Hinweis darauf, dass Kirche und Gemeinde zusammengehören, gestern, heute und morgen. Etwa 350 Musikfreunde kamen zur "Nacht mit Bach" am Samstag. Mit Chorsätzen, Orgelmusik und Bach-Jazz wurden sie vier Stunden lang in das Reich der Töne entführt. Pastor Anton Franziskus bemerkte, Johann Sebastian Bach habe so viele Werke geschrieben, dass man ohne weiteres mehrere Bach-Nächte anbieten könnte, ohne sich zu wiederholen. Im Cusanushaus war ein Bach-Bistro eingerichtet und eine Ausstellung zum Thema "Bach privat" zu sehen. (Bericht folgt).Zum Taizé-Gebet am Freitagabend kamen 150 Gläubige in die Kirche. Beeindruckend war der Auftritt des Projektchores. Unter Leitung von Hermann Lissmann hatte er mehrere Wochen lang für dieses Gebet geistliche Lieder aus Taizé eingeübt.Am Samstag traf sich der Diakonenkreis Schaumberg-Blies im Cusanushaus. Das Pilgeramt wurde von Spiritual Pastor Matthias Marx aus Eppelborn gefeiert, der vor den Diakonen einen Vortrag hielt. Zu dem Treffen gehörte auch eine Basilikaführung und eine Vesper.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort