"Babyboom im Wonnemonat Juli"

Dudweiler. Warum es in diesem Juli in Dudweiler auf einmal doppelt so viele Babys im Krankenhaus St. Josef gibt wie in anderen Monaten, das wissen auch die Schwestern und Hebammen nicht. Im November letzten Jahres, also neun Monate zurückgerechnet, gab es keinen Stromausfall und keine lauen Nächte

 Diesen Säuglingen gefällt es offensichtlich in Dudweiler. Foto: Becker & Bredel

Diesen Säuglingen gefällt es offensichtlich in Dudweiler. Foto: Becker & Bredel

Dudweiler. Warum es in diesem Juli in Dudweiler auf einmal doppelt so viele Babys im Krankenhaus St. Josef gibt wie in anderen Monaten, das wissen auch die Schwestern und Hebammen nicht. Im November letzten Jahres, also neun Monate zurückgerechnet, gab es keinen Stromausfall und keine lauen Nächte. "Es kann nur daran liegen, dass auf einmal wieder mehr Eltern nach Dudweiler kommen, weil die Diskussionen um unsere Klinik beendet sind", mutmaßt Beate Eich, eine der leitenden Schwestern der Entbindungsstation.Das St.-Josef-Krankenhaus war in Spardiskussionen geraten, inzwischen ist der Fortbestand aber gesichert (die SZ berichtete mehrfach). Eich spricht von einem "Babyboom im Wonnemonat Juli" und zählt aktuell 16 Babys auf der Station. Sonst seien es zwischen fünf und neun im Schnitt, sagt sie.

Neuer Chefarzt

Nachdem die Chefarztposition neu besetzt und die Klinik aus der öffentlichen Diskussion herausgekommen sei, würden wieder vermehrt Frauen nach Dudweiler kommen, die gar nicht in dem Stadtbezirk wohnen. Eine von ihnen ist Nicole Rothenfels (32) aus Heiligenwald. Emma, gerade zwei Tage alt, ist ihr zweites Kind. Sie kommt bewusst nach Dudweiler, "weil man hier eine super Rundumbetreuung hat. Die Hebammen lernt man schon vor Geburt kennen, sie machen die Vorbereitung, kommen zur Entbindung in die Klinik und sind auch anschließend da", sagt die 32-Jährige. Ihr erstes Kind hat sie auch schon in Dudweiler entbunden - bei derselben Hebamme wie diesmal. "Jede Schwester stellt sich persönlich vor, keiner ist etwas zu viel", sagt sie. Monja Sinnwell aus Riegelsberg liegt im selben Zimmer mit Sohn Leon. Sie bestätigt die Aussagen ihrer Bettnachbarin. "Ich habe mir verschiedene Kliniken angeschaut und bin in Dudweiler hängengeblieben."

Ina Tinebra aus St. Ingbert lobt die familiäre Atmosphäre in Dudweiler. Man habe viele Freiheiten, werde nicht so anonym behandelt wie in anderen Kliniken. "Ich habe eine Krankenhausphobie, die hier keine Rolle spielt, und ich kann meine Hebamme aus St. Ingbert mitbringen", sagt sie. Ihr zweites Kind Neo wurde am 11. Juli geboren. "Es wäre richtig schade, wenn es diese Station nicht gebe", sagt die St. Ingberterin, die sich die anderen Kliniken in der Region auch angesehen hat. bub

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