Autos kämpften mit Schneeglätte

St. Ingbert/Bliestal. Denkbar "unglücklich" hatte der Schneefall gestern Morgen die Winterdienste in unserer Region erwischt. "Erst gegen 6.30 Uhr hatte es so richtig heftig zu schneien begonnen", berichtete Christoph Anstadt, der Leiter des St. Ingberter Baubetriebshofs

St. Ingbert/Bliestal. Denkbar "unglücklich" hatte der Schneefall gestern Morgen die Winterdienste in unserer Region erwischt. "Erst gegen 6.30 Uhr hatte es so richtig heftig zu schneien begonnen", berichtete Christoph Anstadt, der Leiter des St. Ingberter Baubetriebshofs. Und damit seien die Einsätze der sechs Räum- und Streufahrzeuge in seinem Fuhrpark, die postwendend auf den Straßen der Mittelstadt waren, bereits mit dem einsetzenden Berufsverkehr zusammengetroffen. "Und oft waren die Fahrbahnen binnen kürzester Zeit wieder zugeschneit", so Anstadt. In der Folge mussten die Autofahrer fast überall mit einen geschlossenen Schneedecke klarkommen.

Doch das schaffte sogar ein Streufahrzeug nicht. Gegen 9.15 Uhr war dieses auf der L 111 zwischen Hassel und Niederwürzbach von der schneebedeckten Fahrbahn abgekommen und in den Graben gerutscht. Während der Bergungsarbeiten, bei denen ein Radlader eingesetzt war, kam es auf der L 111 bis 11.15 Uhr zu Verkehrsbehinderungen. Fast zeitgleich folgten weitere Unfälle: So schlitterte ein Pkw in der Blieskasteler Straße gegen einen geparkten Wagen, ein anderer krachte in der Straße In der Lauerwiese gegen ein Verkehrschild. Zwei "Ausrutscher" gab es auf der A 6: Gegen 9.15 Uhr landete ein Pkw in Höhe St. Ingbert-Mitte im Graben und ein weiterer keine fünf Minuten später in Höhe St. Ingbert-West im Grünstreifen. Zudem kam ein Transporter in der Otto-Toussaint-Straße von der Fahrbahn ab und prallte an einen Laternenmast.

Weil die L 245 zwischen Oberwürzbach und Ommersheim gegen elf Uhr selbst für den Winterdienst nicht mehr zu erreichen war, sperrte die Polizei den sogenannten Fuhrweg in der Folge gut zwei Stunden lang komplett. Zu massiven Behinderungen kam es gestern Vormittag außerdem auf der L 126 zwischen St. Ingbert und Sulzbach. Hier waren laut Polizei infolge Glätte gleich sechs Lkw liegen geblieben.

Vier Glätteunfälle hatte die Polizeiinspektion Blieskastel bis zu den Mittagsstunden registriert. Gleich zwei Mal waren Pkw in der Ortsdurchfahrt in Mimbach von der Fahrbahn abgekommen, ein Auto verunglückte in Böckweiler, ein weiteres auf der Landstraße zwischen dem Heidehof und Ormesheim. Obwohl eines der Fahrzeuge in Mimbach gegen ein Verkehrszeichen krachte und der Kleinwagen nahe dem Heidehof in die Böschung rutschte, blieb es laut Polizei auch hier bei Blech- und ohne Personenschäden. Auch ohne Unfälle erwiesen sich mehrere Steigungsstrecken im Bliestal als schneebedingte Problemzonen. So blieben Lkw zeitweise sowohl auf der B 423 am Biesinger Berg als auch auf der L 238 zwischen Ormesheim und Gräfinthal liegen.

An den beiden St. Ingberter Gymnasien waren Schüler und Lehrer gestern Morgen teilweise mit leichten Verspätungen, aber dennoch vollzählig eingetroffen, wie Beatrix Lafontaine, die Schulleiterin des Leibniz-Gymnasiums, sagte. Weil aber in der Folge Polizei und Saarpfalz-Bus, mit denen die Schulleitungen den Vormittag über mehrfach in Kontakt standen, signalisierten, der Busverkehr sei teilweise zum Erliegen gekommen und unbestimmt, wann alle Linien wieder liefen, entschlossen sich die Schulen zum Handeln. Am Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG) endete der Unterricht nach der vierten Stunde. "Wir haben dann die Eltern der jüngeren Schüler informiert und gebeten, Fahrgemeinschaft für den Heimtransport ihrer Kinder zu bilden", erläuterte Hans-Georg Ochs, Leiter des AMG.

 Der Schnee hat auch schöne Seiten: Dieser Hund genießt den Spaziergang in der weißen Pracht. Foto: dpa

Der Schnee hat auch schöne Seiten: Dieser Hund genießt den Spaziergang in der weißen Pracht. Foto: dpa

Die Räumdienste richteten sich gestern Nachmittag auf eine lange Schicht ein. War doch angekündigt, dass es bis zum Abend durchschneien sollte. Der St. Ingberter Bauhof-Leiter begegnete solcher Wetterprophetie mit einiger Skepsis. Zu sehr wirkten jüngste Prognosen nach. Anstadt: "Am Sonntag hatte keiner der Wetterdienste vorhergesagt, dass uns solche Schneemengen erwarten würden."

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