Autoren stellen Chronik vor

Scheuern. Der historische Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes und der historische Verein Bohnental laden zur Buchvorstellung und Autorenlesung am Sonntag, 31. Juli, 16 Uhr, in den Nebenraum der Scheuerner Mehrzweckhalle ein. Die Autoren Maria Besse, Thomas Besse und Johannes Naumann stellen die Familienchronik der saarländischen Familie Klesen vor

 Jacob Clesen war ein bedeutender Altarbauer. Fotos: Volker Fuchs

Jacob Clesen war ein bedeutender Altarbauer. Fotos: Volker Fuchs

Scheuern. Der historische Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes und der historische Verein Bohnental laden zur Buchvorstellung und Autorenlesung am Sonntag, 31. Juli, 16 Uhr, in den Nebenraum der Scheuerner Mehrzweckhalle ein. Die Autoren Maria Besse, Thomas Besse und Johannes Naumann stellen die Familienchronik der saarländischen Familie Klesen vor.Die Studie zeichnet die Entwicklung eines vorwiegend im Saarland verbreiteten Familiennamens nach, und zwar am Beispiel des Luxemburger Auswanderers Jacob Clesen (1708 bis 1782) und seiner Nachkommen. Jacob, der aus der luxemburgischen, ländlich geprägten Ortschaft Binsfeld im Ösling stammte und sich Mitte des 18. Jahrhunderts in Scheuern niederließ, ist als ältester Vertreter dieser weitläufigen saarländischen Familie und zugleich als bedeutender Altarbauer der Benediktinerabtei Tholey im 18. Jahrhundert fassbar.

Zu seinem beruflichen Werdegang und seinen Funktionen (er war Meier und Hochgerichtsschöffe), speziell zu seiner Tätigkeit als Schreiner (scrinarius) und Schöpfer barocker Altäre im Saarland, in Lothringen und eventuell auch an der Mosel und in Rheinhessen, ist eine eigene Studie in Vorbereitung. Seine Eltern waren Adam Klesen und Anna Margaretha, die wohl seit 1680 in Binsfeld lebten. Adam und sein Bruder Heinrich gingen im luxemburgischen Binsfeld dem Beruf des Schäfers nach.

Jacobs Sohn Johannes übte nicht mehr den Schreinerberuf des Vaters aus, sondern arbeitete als Bauer und Schmied in Scheuern. In den nachfolgenden Generationen finden sich neben dem Broterwerb als Bauer zahlreiche handwerkliche Berufe wie Küfer, Schneider, Leinenweber, Schuhmacher, Schmied oder Schlosser. Im 20. Jahrhundert ist es auffällig, dass die Mitglieder der Familie recht musikalisch waren, sich in Musikvereinen engagierten und eigene Musikgruppen gründeten.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts kam es auch im Bohnental nach Missernten verstärkt zu Auswanderungen. In den Blick genommen wurden daher auch die Auswanderungsbewegungen nach Nord- und Südamerika ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Familienname Klesen, der aus dem früher zweithäufigsten Rufnamen Nikolaus entstanden ist, erscheint in dem untersuchten Zeitraum in einer Vielzahl von Namenvarianten, zum Beispiel Clesen, Klessen, Kleesen, Klæsen, Gleßen, im englischsprachigen Raum vor allem in der Form Kleasen. Um die nackten Personenstandsdaten mit Leben zu füllen, wurden für diese sich über zehn Generationen erstreckende Namens- und Familiengeschichte die noch im Landesarchiv Saarbrücken und im Nationalarchiv Luxemburg erhalten gebliebenen Notariatsakten des 18. und 19. Jahrhunderts ausgewertet. Da in diesen Akten aber nicht nur Mitglieder der Familie Klesen auftauchen, sondern auch eine Vielzahl namentlich genannter Käufer, Versteigerer oder Zeugen in Erscheinung treten, ist die vorliegende Studie auch für andere Namen- und Familienforscher eine Quelle. Zudem trägt sie zur Ortsgeschichte bei, denn sie geht auch auf historische Ereignisse in den Orten des Schaumberger Landes und dem luxemburgischen Ösling ein. Das Buch, das insgesamt sieben Kapitel enthält, handelt in fünf Unterkapiteln die Lebenszentren Binsfeld, Tholey-Scheuern, Lebach-Dörsdorf, Eppelborn, Schmelz-Limbach, das Saarland und die Auswanderung nach Nord- und Südamerika ab.

 Johannes Naumann

Johannes Naumann

 Maria Besse

Maria Besse

 Thomas Besse

Thomas Besse

Der Buchtitel: "Der barocke Altarbauer Jacob Clesen (1708-1782) - Geschichte der luxemburgisch-saarländischen Familie Klesen", Herausgeber ist der historische Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes, 150 Seiten, 87 Fotos und Abbildungen, davon 16 Farbseiten, 15 Euro. red

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