Eine magische Nacht Wo die Italiener im Saarland den EM-Sieg gefeiert haben

Saarbrücken · Ein Sieg für die Geschichtsbücher: Italien ist Fußball-Europameister. Die große Italienische Gemeinde im Saarland feierte mit. Vor allem in Neukirchen ließ sie es krachen.

Autokorsos: Wo die Italiener im Saarland den EM-Sieg gefeiert haben
Foto: dpa/Paul Ellis

Über 20 000 Italiener leben im Saarland, die meisten sicher gerne, doch was hätten sie in der Nacht auf Montag gegeben, um in Italien zu sein: in Mailand, Rom, Neapel, um den zweiten Europameistertitel der Landesgeschichte zu feiern. Eine notte di festa, eine Partynacht. Was war das aber auch für ein Herzschlagfinale: Gegen Gastgeber England im Wembleystadion in einem dramatischen Elfmeterschießen gewonnen - absolut feierwürdig – in Itlaien – aber auch im Saarland. Kurz nach 24 Uhr ging es los.

So gab es in Saarbrücken selbstverständlich einen Autokorso mit italienischen Fahnen aus Autofenstern und italienischer Musik aus den Boxen. Im sonntäglichen Falle hauptsächlich im Innenstadtbereich und am Rabbiner-Rülf-Platz an der Wilhelm-Heinrich-Brücke. „Bis zu 1000 Fans haben dort gefeiert“, berichtet ein Sprecher der Saarbrücker Polizei. Alle friedlich, lediglich beim Autokorso „mussten wir etwas den Verkehr regeln, um nicht einen zu großen Rückstau zu haben“, erklärt der Sprecher. Um. 2.45 Uhr in der Nacht sei Feierabend gewesen. Zumindest für die Polizei, da sich da bereits ein Großteil der Feiernden nach Hause begeben hatte.

In Saarlands zweitgrößter Stadt, in Neunkirchen, sammelten sich gleich 1700 Fans der italienischen Nationalmannschaft, erklärte die Polizei: „Es war recht viel los.“ Autokorso durch die Lindenallee am Saarparkcenter vorbei, Party auf dem Lübbener und auf dem Stummplatz. „Ein wenig Pyrotechnik wurde auch abgebrannt“; aber es blieb alles friedlich. „Um 2.30 Uhr sind die Kollegen wieder eingerückt“, erklärt ein Sprecher der Neunkircher Polizei.

Mike Caspers von der Saarlouiser Polizei berichtet, dass die Stadt „eine sehr große italienische Fan-Gemeinde hat“. Daher habe sich die Polizei vorbereitet, und habe Teile der Innenstadt bereits unmittelbar nach dem Finale für den Autoverkehr abgesperrt, um den Verkehr bei einem Autokorso in halbwegs geregelte Bahnen zu bekommen. Und tatsächlich: Nach dem Finale hupten sich 450 bis 500 Fahrzeuge über den inneren Ring, über die Zeughausstraße, über den Choisyring. Kreisel und Kreuzungen waren dicht. „Aber alles ganz friedlich, es gab keinerlei Zwischenfälle, alles lief diszipliniert ab“, betont Caspers. Auch auf dem Großen Markt am Brunnen feierten die Italiener bis so gegen 1.15 Uhr. „Die meisten mussten wohl am Montag auch arbeiten gehen“, vermutet Caspers.

In Homburg hingegen blieb es nach dem zweiten EM-Sieg nach 1968 ruhig, wie die Polizei vor Ort berichtete. „Ein paar einzelne Autos, die gehupt haben, aber kein Korso. Und auch keine große Ansammlung von feierenden Italienern.“

Auch in Völklingen war nach etwa einer Stunde Autokorso wieder Ruhe. 60 Autos seien etwa in der Rathaus- und in der Bismarkstraße unterwegs gewesen. „Auch bei uns gab es keinerlei besondere Vorkommnisse“, teilt eine Sprecherin mit.

In Merzig waren aus der Ferne „ein paar Autohupen zu vernehmen“, wie die Polizei mitteilte. Ansonsten war im Nordsaarland eher eine notte tranquilla, eine ruhige Nacht, angesagt.

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