Autoknacker schlagen häufig zu

Homburg/Bexbach/Kirkel. Sie haben keine bevorzugte Jahreszeit, im Prinzip keine besonderen Orte, klar ist nur: Sie schlagen immer wieder zu, und der Frust bei den Opfern ist groß. Die Rede ist von Autoknackern, die Wertgegenstände aus Fahrzeugen stehlen

Homburg/Bexbach/Kirkel. Sie haben keine bevorzugte Jahreszeit, im Prinzip keine besonderen Orte, klar ist nur: Sie schlagen immer wieder zu, und der Frust bei den Opfern ist groß. Die Rede ist von Autoknackern, die Wertgegenstände aus Fahrzeugen stehlen. Vergangenen Donnerstag etwa traf es in Kirkel die Besitzer mehrerer Pkw: Vier wurden in Limbach aufgebrochen, indem die Seitenscheiben eingeschlagen wurden, ein Wagen war in Bayrisch Kohlhof betroffen. In allen Fällen hatten es die Täter auf offen abgelegte Geldbörsen abgesehen. Neben kleineren Bargeldbeträgen fielen den Dieben Scheckkarten und Ausweise in die Hände. Der Sachschaden dürfte bei etwa 1000 Euro liegen. Der Fall ist insofern typisch, dass es auf der einen Seite den direkten Diebstahlschaden gibt. Doch oft wird es zusätzlich richtig teuer, wenn kaputte Schlösser, Scheiben oder Türen ausgetauscht werden müssen. "Wenn man davon ausgeht, dass nur eine leere Tasche im Wagen steht, der Täter sonst nichts mitnimmt", dann bleibe die kaputte Scheibe und damit auch ein paar hundert Euro Schaden, erläutert Frank Reinke von der Polizei in Homburg.Es gelte wirklich der Satz "Gelegenheit macht Diebe", betont er. In einer hohen Anzahl von Fälle hätten es die Diebe auf Geldbeutel, Navis, Handys und Handtaschen abgesehen. Oft seien diese sichtbar im geparkten Wagen abgelegt. Doch es gebe auch Spezialisten, die gezielt in den vermeintlich guten Verstecken im Wagen nachschauen: im Handschuhfach, im Kofferraum oder unter dem Sitz. 132 Fälle von Diebstählen aus Autos hat es in diesem Jahr bis zum 31. August in Homburg, Bexbach und Kirkel gegeben, informiert Reinke. 2011 lag die Gesamtzahl in den drei Kommunen bei 252, im Jahr 2010 waren es 332. Betrachtet man die Stadt Homburg, dann zeigt sich: Die Zahlen schwanken: 189 waren es 2009, im Folgejahr 2010 wurden 219 gezählt, und 2011 wurden 184 solcher Fälle registriert. "Es ist ein Phänomen, dass das ganze Jahr über auftaucht, es gibt aber immer wieder einmal Häufungen", erläutert Reinke. Es gehöre auch in den Bereich Beschaffungskriminalität, von Menschen, die drogenabhängig sind oder rückfällig werden. Die Tatorte sind in Homburg verteilt auf die ganze Stadt und die Stadtteile, belebtere Gegenden sind eher betroffen, wo einzelne Häuser stehen, seien die Diebe seltener unterwegs, so Reinke. Der Personenkreis sei schwer greifbar, auch weil es viele Gelegenheitsdiebe gebe. "Die Verlockung ist groß, wenn ein Geldbeutel offen im Auto liegt", Scheiben ließen sich einfach mit Steinen einschlagen - deswegen komme das auch sehr oft vor. Auf frischer Tat einen Dieb zu ertappen, sei sehr schwierig. Bei der Aufklärung sei man auf gute Hinweise angewiesen. Die meisten Täter werden dann auch nicht geschnappt. Die Aufklärungsquote lag 2011 im gesamten Saarpfalz-Kreis bei 10,4 Prozent.

Was also tun? Unbedingt bestimmte einfach Regeln einhalten, rät die Polizei. So solle der Zündschlüssel immer abgezogen, das Auto abgeschlossen werden, auch bei kurzer Abwesenheit, wie etwa an der Tankstelle oder beim Einkaufen um die Ecke. Wertvolles, also Handys, Navis und Co., aber auch Sporttaschen, sollte man nie im Pkw lassen - auch nicht versteckt. Ausweise, Fahrzeugpapiere, Hinweise zur Wohnungsanschrift und Hausschlüssel dürfen ebenfalls nie im Auto bleiben, schlimmstenfalls folgt dem Autoaufbruch ein Einbruch in die Wohnung. Wenn es geht, sollte man bewachte, belebte oder gut beleuchtete Parkplätze wählen. Fahrzeugschlüssel gehören nicht unbeaufsichtigt in Jacken oder Manteltaschen, wenn diese etwa in Gaststätten oder Umkleidekabinen unbeaufsichtigt an Garderoben hängen.

Wenn's passiert, sollte man sich sofort an die nächste Polizeidienststelle wenden und nichts im Fahrzeug verändern.

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