Autofahrer müssen umdenken

Homburg · Derzeit diskutiert eine breite Öffentlichkeit, ob ein neues Shoppingcenter nach Homburg kommen soll oder nicht. Verbunden mit der Umsetzung des ECE wären auch Änderungen für den innerstädtischen Verkehr. Wir sprachen mit dem zuständigen Beigeordneten, Rüdiger Schneidewind.

 Der Enklerplatz ist derzeit der größte Homburger Parkplatz im Außenbereich der Innenstadt. Während der Bauphase des geplanten Shoppingcenters müssten Ersatzparkplätze her. Foto: Thorsten Wolf

Der Enklerplatz ist derzeit der größte Homburger Parkplatz im Außenbereich der Innenstadt. Während der Bauphase des geplanten Shoppingcenters müssten Ersatzparkplätze her. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Wie wird sich der Verkehr und die Parksituation in Homburgs Innenstadt entwickeln, sollte es zur geplanten Geschäftsbebauung auf dem Enklerplatz kommen? Die Antworten auf diese Fragen beschäftigen sowohl Befürworter als auch Kritiker des Projekts. Klar ist: Gerade während der Bauphase eines Einkaufscenters dürfte sich das Parken deutlich schwieriger gestalten.

Derzeit stehen auf dem Enklerplatz rund 400 Plätze zur Verfügung. Diese fallen dann erst mal weg. Homburgs zuständiger Beigeordneter Rüdiger Schneidewind macht aus den daraus resultierenden Herausforderungen keinen Hehl. Deswegen sei man derzeit mit Planungen befasst, um zumindest in Teilen Ersatz zu schaffen. Und das vor einem möglichen Baubeginn. "Zum einen wird schon während der Bauphase, aber auch danach, der neue Parkplatz an der Uhlandstraße nutzbar sein. Hier stehen uns dann 127 breite Parkplätze zur Verfügung." Auch plane man während der Bauphase, den hinteren Hof der Hohenburg-Schule zu öffnen. Schneidewind: "Je nachdem, wie wir es anlegen, kommen wir da auf eine Zahl zwischen 50 und 100 Parkplätzen. Und in der Verlängerung der Talstraße zwischen dem Abzweig Mühlgraben und dem Kreuzungsbereich L 120 wollen wir im Bereich eines bislang nicht genutzten Multifunktionsstreifens weitere 50 bis 70 Parkplätze bereitstellen." Nichts desto Trotz werde die Situation "während einer möglichen Bauphase schwierig".

Wird das Einkaufscenter tatsächlich umgesetzt, stehe mit ungefähr 500 geplanten Parkplätzen dort ein Mehr an Parkraum zur Verfügung. Dieses Mehr, das auch in der Hoffnung geschaffen wird, die Geschäftsbebauung auf dem Enklerplatz werde zahlreiche Kunden anlocken, wirft aber zwangsläufig auch die Frage auf, wie mit dem Mehr an Verkehr umgegangen werden soll. Skeptiker befürchten da einen möglichen Kollaps im Bereich der Straße "Am Mühlgraben" als unmittelbarem Zubringer zur geplanten Geschäftsbebauung. Im Gespräch mit unserer Zeitung am Freitag bewertete Schneidewind die bestehende Verkehrsinfrastruktur so: "Wenn das Einkaufscenter auf dem Enklerplatz steht, dann ist auf Basis unabhängiger Gutachten nachgewiesen, dass die Verkehrssituation bei den zu erwartenden Besuchern nicht ideal, aber befriedigend bis ausreichend ist."

Ein entscheidender Faktor wird die Lenkung des Verkehrsflusses zum geplanten Einkaufscenter sein. Dieser Verkehrsfluss kann entweder entlang der Talstraße durch die Homburger Innenstadt und dann über den Mühlgraben geleitet werden oder über die Richard-Wagner-Straße und den Mühlgraben an der Innenstadt vorbei. Beide Lösungen hätten Vor- und Nachteile, so Schneidewind.

"Die Richard-Wagner-Straße hat noch genügend Kapazität, um diesen Verkehr aufzunehmen." Mit dieser Lösung, das gestand Schneidewind ein, würden Kunden von außerhalb während ihrer Anfahrt allerdings die Innenstadt abseits des geplanten Centers kaum wahrnehmen. Eine Verkehrslenkung über die Talstraße würde andererseits zu einer deutlichen Mehrbelastung dort führen. Grundsätzlich seien beide Lösungen möglich. Schneidewind: "Das muss dann offen im Stadtrat und mit allen Beteiligten in der Innenstadt diskutiert werden."

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