Auszeichnung für eine sportliche Freundschaft

Saarbrücken. 1965 haben Deutschland und Israel erstmals diplomatische Beziehungen aufgenommen. Im selben Jahr bereits entstand bei der Saarländischen Sportjugend (SSJ) unter Erwin Weber und Heinz Gutzmann die Idee einer deutsch-israelischen Kooperation. 46 Jahre später blicken die Sportjugend und Maccabi Israel, ein israelischer Dachsportverband, auf eine erfolgreiche Partnerschaft zurück

Saarbrücken. 1965 haben Deutschland und Israel erstmals diplomatische Beziehungen aufgenommen. Im selben Jahr bereits entstand bei der Saarländischen Sportjugend (SSJ) unter Erwin Weber und Heinz Gutzmann die Idee einer deutsch-israelischen Kooperation. 46 Jahre später blicken die Sportjugend und Maccabi Israel, ein israelischer Dachsportverband, auf eine erfolgreiche Partnerschaft zurück. Mehr als 1500 Jugendliche hatten in der Vergangenheit bereits die Möglichkeit, am Austausch teilzunehmen und konnten so Erfahrungen im Umgang mit der anderen Kultur sammeln. "Die Jugendlichen bringen großes Interesse mit, wenn sie an einem Austausch teilnehmen", erklärt Udo Genetsch (Foto: privat), Vorsitzender der SSJ, den die SZ telefonisch in Tel-Aviv erreicht, wo er einen neuen Austausch mit israelischen Jugendlichen vorbereitet. Die jungen Sportler reisen in Gruppen von etwa 15 Personen an und wohnen für zehn Tage in Gastfamilien. "Wir haben bisher keine negativen Erfahrungen gemacht. Die Jugendlichen waren immer aufgeschlossen."Der Austausch ist mittlerweile zu einer Tradition geworden. "Uns ist es vor allem wichtig, mit der Partnerschaft das Miteinander zu fördern", sagt Genetsch. "Durch den direkten Kontakt können mögliche Vorurteile erst gar nicht entstehen." Dies sei gerade mit Blick auf die Geschichte der beiden Länder enorm wichtig.

Nachdem Genetsch seine erste Amtszeit als Vorsitzender der SSJ im Jahr 2001 beendet hatte, waren die Kontakte nach Israel seltener geworden. Als er jedoch im Jahr 2008 ins Amt zurückkehrte, haben sich die Beziehungen zu Maccabi Israel wieder intensiviert. Einmal im Jahr soll nun ein Austausch zwischen beiden Ländern stattfinden.

An diesem Sonntag wird die SSJ mit der Friedrich-Schlomo-Rülf-Medaille der Christlich-Jüdischen-Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes ausgezeichnet. Die nach dem Saarbrücker Rabbiner benannte Medaille wird seit 1997 an Personen, Initiativen und Institutionen verliehen, die sich um die Verständigung zwischen Juden und Christen verdient gemacht haben. "Die 40 Jahre, in denen die Saarländische Sportjugend und Maccabi Israel zusammenarbeiten, sind für uns ein Stück gelebte Partnerschaft", sagt Herbert Jochum (Foto: Maurer), Vorsitzender der Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft.

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