Traditionsgemäß wurde das Konzert vom Jugendorchester des Vereins eröffnet. Unter der Leitung ihres Dirigenten Alfred Hedrich zeigten die jungen Musikerinnen und Musiker ihre Vielseitigkeit und demonstrierten sicht- und hörbar ihre Liebe zur modernen Musik. Danach betrat das Große Orchester, ebenfalls unter der Leitung von Alfred Hedrich, die Bühne. Als Solist am Flügelhorn glänzte Martin Franz. Seine Vielseitigkeit bewies das 45-köpfige Orchester im jazzigen "Glenn Miller in Concert", einem Medley der bekanntesten Glenn-Miller-Stücke. Es folgte unter anderem "In 80 Tagen um die Welt" nach dem Roman von Jules Verne. Dabei kam beim Publikum besonders gut an, dass die Musik von entsprechenden Bildern der Romanverfilmung unterstützt wurde.

Mit dem Posaunensolo "The Way We Were" aus dem gleichnamigen Film mit Robert Redford bewährte sich Peter Hedrich, eines der jungen Talente des Orchesters, als Solist. Auch "Santana: A Portrait" war ein Solostück, diesmal für E-Gitarre, die Ralf Becker meisterhaft bediente.

Nicole Bauer führte gekonnt durch das Programm und kündigte mit dem letzten Stück "Dort tanzt Lulu" von Max Raabe ein besonderes Highlight an. Mit Unterstützung des Sängers Martin Herrmann und Monika Ratermann an der Violine beendete das Orchester ein gelungenes Konzert.

Das Publikum bedankte sich beim Orchester mit Standing Ovations und forderte Zugaben, denen die Musiker gerne nachkamen. Mit "Comedian Harmonists in Concert", wiederum gesungen von Martin Hermann im Stil von Max Raabe und "Des großen Kurfürsten Reitermarsch", letzterer gemeinsam vorgetragen mit dem Jugendorchester, verabschiedeten sich Musiker und Dirigent in die wohlverdiente Winterpause.

90 Jahre Musikverein bedeutet natürlich auch 90 Jahre Pflege von Traditionen. Aber musikalisch präsentierte sich das junge Orchester dem Publikum modern und zeitgemäß. Bestechend bei den Reisbachern ist der volle Klangkörper, exakte Einsätze und eine große Dynamik, unverkennbar die Handschrift ihres motivierten Dirigenten. red