Ausstellung „Silverkissen“ eröffnet

Homburg/Bexbach · Hinter „Silverkissen“ steckt eine Ausstellung, die polarisiert – aber genau das will der Künstler Peter Köcher mit ihr erreichen. Bei ihrer Eröffnung in Homburg waren die Besucher jedoch mehrheitlich des Lobes.

Moment mal, habe ich das nicht schon einmal an einem anderen Ort gesehen? Was Leute beim Besuch der Ausstellung "Silverkissen" im Galerieraum des Kulturzentrums Saalbau in Homburg schon oft gedacht und gesagt haben - in diesem Fall irrten sie keineswegs. In diesem Galerieraum wurde die Parallelausstellung des Bexbacher Kunstschaffenden Peter Köcher eröffnet, der unter dem gleichen Titel Arbeiten aus seiner Hand in seinem Haus in Bexbach zeigt (Vernissage am 26. Mai).

Der Homburger Teil der Parallelausstellung wurde im Beisein zahlreicher Gäste von Raimund Konrad, dem Beigeordneten für Kultur der Stadt Homburg, eröffnet (wir berichteten).

Von Anfang an ließ Peter Köcher keinen Zweifel daran, dass er es gern sieht, wenn Gäste zu seinen Arbeiten auf Tuchfühlung gehen. Mehr noch: "Kicken Sie ruhig die Köpfe an, das ist so gewollt", ermunterte er dazu, die in Reih und Glied gezeigten, wie aus Gips aussehenden Köpfe anzustoßen, die wie von einer Puppe abgenommen wirken. Er habe auch nichts dagegen, dass man mal richtig kräftig auf einige dieser Köpfe trete und sie damit zerstöre. Doch das traute sich aber niemand bei der Vernissage.

Körperlich-sinnliche Wahrnehmung sah Françoise Mathis-Sandmaier als herausragendes Merkmal der Arbeiten von Peter Köcher an. "Mit der Überschreitung von Schwellen konfrontiert der Künstler das Publikum gleich an der Eingangstür mit der akkuraten, ebenso heiklen wie dichten Bespielung des Bodens," so Sandmaier. Sie empfahl auch die großformatigen Bilder Köchers der näheren Betrachtung. Und Peter Köcher wollte sehen und festhalten, was beim Eintreten des Publikums mit den so zerbrechlich wirkenden Babyköpfen aus Kunststoff, Binden und weißer Farbe geschehen würde.

Damit war es aber längst nicht genug mit den beabsichtigten Provokationen. Aus Schaufensterpuppen und glasklaren Schläuchen gefertigte Figuren forderten jeden auf seine Weise zum Dialog. "Eine starke Ausstellung", sagte Verena Paul. Jürgen Ecker pflichtete ihr bei.

Dann war da ja noch das Titelgebende: Silverkissen, diese teilweise mit Flüssigkeit gefüllten, silberfarbenen Beutel warteten nur darauf, von Besuchern mit dem Fuß aus dem Gleichgewicht gebracht zu werden. Raimund Konrad freute sich indes, dass am 12. Mai die Galerie geöffnet und der Künstler anwesend sein werde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort