Ausnahmezustand in Oberlimberg

Wallerfangen. Die verschlungenen, engen Gassen, hoch über Wallerfangen in Oberlimberg, füllen sich schnell mit Menschen aus der Großregion. Der Biergarten und die große Wiese gleich dahinter entpuppen sich dabei vor allem bei der jüngeren Generation als Picknick-Zone. Das "Kässchmieressen" an Karfreitag, organisiert vom Ortsinteressenverein, hat eine lange Tradition

 Lucia (links) und Stella Marzi aus Saarbrücken genießen das Quarkbrot bei strahlendem Sonnenschein. Foto: Heike Theobald

Lucia (links) und Stella Marzi aus Saarbrücken genießen das Quarkbrot bei strahlendem Sonnenschein. Foto: Heike Theobald

Wallerfangen. Die verschlungenen, engen Gassen, hoch über Wallerfangen in Oberlimberg, füllen sich schnell mit Menschen aus der Großregion. Der Biergarten und die große Wiese gleich dahinter entpuppen sich dabei vor allem bei der jüngeren Generation als Picknick-Zone. Das "Kässchmieressen" an Karfreitag, organisiert vom Ortsinteressenverein, hat eine lange Tradition. Bei schönem Wetter befindet sich das 130-Seelen-Örtchen an diesem Tag schnell im Ausnahmezustand. Und das ist auch in diesem Jahr so. Die Menschen genießen Sonne satt und die kredenzten Leckerbissen - fleischlos versteht sich.Gläubige Katholiken pilgern an Karfreitag von Wallerfangen aus den über drei Kilometer langen und steilen Kreuzweg hoch nach Oberlimberg, um dort in einer Kapelle des Leidensweges Jesu zu gedenken. "Das hat Tradition", sagt eine Pilgergruppe aus Wallerfangen. Andere wiederum kommen über diesen Weg in den 340 Meter hoch gelegenen Ort, weil sie sich mit Freunden und Bekannten verabredet haben. Oberlimberg ist an Karfreitag lange schon ein Ort der Begegnung geworden. Ob nun über den Waldweg oder über den Ortsteil Gisingen - dabei spart man sich den Anstieg - ob über organisierte Wanderungen, in großen und kleinen Gruppen, mit und ohne Ziehwägelchen, mit Fahrrädern, Motorrädern - die Art und Weise, wie die Menschen sich Oberlimberg nähern, ist vielfältig.

In der Ortsmitte angekommen, dürfen sich die Besucher dann aber auf die vorbereiteten Leckereien freuen, inklusive den kühlen Erfrischungen, die bei frühsommerlichen Temperaturen natürlich heiß begehrt sind. Die "Kässchmier", die Scheibe Bauernbrot mit Quark also, ist für viele Besucher wieder ein absolutes Muss. Nach dem Zweiten Weltkrieg bekamen die Pilger eine "Kässchmier" und sie heute immer noch zu kredenzen, daran halten die Mitglieder des Ortsinteressenvereins fest. Und der Quark kommt an. "Lecker", lautet zum Beispiel das Fazit von Lucia (8) und Stella (5) Marzi aus Saarbrücken. Die beiden Mädchen sind mit ihren Eltern den Pilgerweg hochgelaufen, die Familie genießt, wie viele Tausende Besucher an diesem Tag, das schöne Wetter. Wer sich übrigens nicht mit der "Kässchmier" anfreunden kann, der nimmt als Alternative Kartoffelpuffer oder gebratenen Fisch. Fleisch ist und bleibt auf dem Oberlimberg Tabu, es zu an Karfreitag zu essen, wäre schließlich eine Sünde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort