Serie Hoch hinaus zu Bergen, Burgen, Halden und Sehenswürdigkeiten Ritter, Teufel und die schönste Terrasse des Saarlandes

Überherrn-Felsberg · Die Teufelsburg in Überherrn-Oberfelsberg lohnt einen Ausflug. Die Anlage liegt am Premiumwanderweg Vaubansteig und bietet prächtige Aussichten aufs Saartal. Auch von einer Sage und einem aktuellen Streit gibt es zu berichten.

Die Teufelsburg in Oberfelsberg ist ein beliebtes Ausflugsziel
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So sieht es auf der Teufelsburg heute aus

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Foto: Thomas Reinhardt

Ihr Name geht auf eine Sage zurück. Ein Ritter der Burg soll vor einem Duell einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und so seine Seele verkauft haben. Bis zum heutigen Tag, so die Legende, sollen ab und an seine Entsetzensschreie zu hören sein, weil der Teufel ihn in die Hölle verbannte.

Erstmals 1370 schriftlich erwähnt

Die Rede ist von der Burg Neufelsberg – im Volksmund Teufelsburg genannt. Sie ist eine der besterhaltenen Burgruinen im Saarland und thront in 320 Meter Höhe auf einem weit ins Saartal ragenden Felssporn, einem Ausläufer des lothringischen Hügellandes.  Sie wurde unter dem lothringischen Herzog Jean I. (1346-1390) erbaut, die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1370 zwischen Jean I. und dem Ritter Arnold von Felsberg.  Gut zwei Jahrhunderte später wurde sie zerstört, wieder drei Jahrhunderte später, von 1965 bis 1969, freigelegt und in den folgenden Jahren restauriert. 

Eine Kampfburg auf nacktem Fels

Die weitläufige Anlage nahe des Überherrner Ortsteils Felsberg liegt strategisch außerordentlich günstig.  Das hatten wahrscheinlich auch schon die Römer erkannt und hier eine Befestigungsanlage errichtet. Die Teufelsburg war, so können Interessierte auf der Homepage des Ortes Felsberg nachlesen, „als Kampfburg  mit aller damals zur Verfügung stehenden Kriegs -und Verteidigungstechnik in zwei Burganlagen gebaut.“ Der obere, noch nicht freigelegte Burgteil (Vorburg) habe Überwachungs- und Verteidigungsaufgaben zur Ebene hin gehabt, während der untere Burgteil (Hauptburg) diese Aufgaben zum Tal hin übernommen habe. Die beiden Teile sind durch einen tiefen Halsgraben getrennt, über den früher eine Zugbrücke führte. Als Baufundament diente der darunter liegende Fels.

Steine für die Stadt Saarlouis

Bevor Besucher die ausgedehnte Anlage betreten, können sie sich an einer Tafel über die Geschichte und die heutige Situation der Teufelsburg informieren. In der Vorburg standen demnach die Wirtschaftsgebäude und die Pferdetränken. Die Hauptburg bestand aus einem Palast, dessen Kellergewölbe wiederhergestellt wurde, und einem Bergfried. Daneben waren die Stallungen untergebracht. Die Burgmauer und die Reste zweier erhaltener Rundtürme liegen etwas unterhalb des Burgplateaus. Die gesamte Burg ist in das Felsplateau integriert und wurde teilweise in denFels hineingegraben. Neben den Verteidigungsaufgaben oblag der Teufelsburg auch die Überwachung der Verkehrswege. Nach der Zerstörung der Burg, vermutlich 1590, wurde sie um 1680 bei der Erbauung von Saarlouis als Steinbruch genutzt.

Schönste Terrasse des Saarlandes

Die Teufelsburg gilt als eine der „schönsten Terrassen des Saarlandes“. Schon der Weg zur Anlage ist reizvoll. Von der Dürener Straße in Oberfelsberg zweigt rechts eine Straße ab und endet im Wald. Von hier aus geht es zu Fuß weiter, durch die „Rosch“, so heißt dieses Gebiet mit den mächtigen Buntsandsteinwänden der ehemaligen Steinbrüche und den prächtigen Akazienbäumen. An der Burganlage angekommen, geht es hoch zum Turm und zum großen, rechteckigen Plateau. Von hier aus genießt man in der Tat großartige Blicke weit ins Saartal, unter anderem zum Saarpolygon bei Ensdorf, zur Dillinger Hütte und zum Litermont dahinter.  Die Teufelsburg liegt direkt am Premiumwanderweg Traumschleife Vauban-Steig. Start und Ziel zu dieser schönen, 12,2 Kilometer langen Tour ist am Flugplatz Düren, 66798 Saarlouis-Düren (Kerlinger Weg, 66798 Wallerfangen).

Streit um ein abgebrochenes Hochzeitsfest

Zuletzt war die Teufelsburg wegen eines abgebrochenen Hochzeitsfestes und einer darauffolgenden, noch andauernden Auseinandersetzung zwischen dem Förderverein Teufelsburg und der Gemeinde Überherrn in die Schlagzeilen geraten.  Aus diesem Grund sind derzeit keine Führungen möglich.  Der Ortsvorsteher von Felsberg, Alois Thilmont¸ erklärte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass man sich darum bemühe, wieder Führungen möglich zu machen. Auch die Infrastruktur rund um die Burganlage soll verbessert werden. Dazu sei gerade ein „Runder Tisch“ eingerichtet worden, an dem unter anderem Vertreter der Verwaltung und des Landratsamtes beteiligt sind. „Wir wollen die Teufelsburg als touristisches Ziel in unserer Region weiter aufwerten“, so Thilmont. 

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