Tipps fürs Wochenende Die Leute vom „schwarzen Zirkus“ kommen wieder

Das Saarland hat viel zu bieten in Sachen Kultur und Freizeitgestaltung. Jede Kommune, jede Stadt und jedes Dorf macht eigene Angebote. Woche für Woche stellen wir an dieser Stelle einige Veranstaltungen vor, die wir in der Redaktion besonders empfehlenswert finden. Und dabei schauen wir auch immer mal wieder über die Grenze.

 Mit dem Stück „Dark Circus“ begeisterte die Gruppe Stereoptik vor fünf Jahren bei den Perspectives. Jetzt kommen sie mit einem neuen Stück wieder.

Mit dem Stück „Dark Circus“ begeisterte die Gruppe Stereoptik vor fünf Jahren bei den Perspectives. Jetzt kommen sie mit einem neuen Stück wieder.

Foto: Photographer:Jean marc Besenval

Das Festival Perspectives ist live! Man hat es ja kaum noch zu hoffen gewagt: Aber tatsächlich, es gibt unser geliebtes Bühnenfestival Perspectives in diesem Jahr doch noch anders als digtital. Ab diesen Donnerstag gibt es im Garten des Pinguisson Baus in Alt-Saarbrücken, im Deutsch-Französischen Garten, aber auch in Saargemünd wieder schöne Akrobatik, Tanz, Performance und reizvolle Multi-Media-Theater. Wer das Festival ein bisschen kennt, hat die Gruppe Steroptik womöglich schonmal gesehen. Zweimal waren die wunderbaren Künstlerinnen und Künstler schon beim Festival zu Gast, jeweils mit begeistert gefeierten Stücken, die die Verbindung aus Trickfilm und Theater suchten. Unvergessen ihr „Dark Circus“ von vor fünf Jahren, als sie mit Live-Zeichungen und Spiel eine komplette Zirkus-Truppe nach und nach meuchelten. Diesmal haben sie tief in den Fotoalben französischer Großeltern gekramt und zeigen „Congés payés“, die Anfänge des bezahlten Urlaubs. Als auf einmal jeder zwei Wochen Urlaub hatte und die Franzosen ihr eigenes Land stürmten. Das Stück wird am Samstag, 31. Juli und Sonntag, 1. August, jeweils um 18.30 Uhr und um 21.30 Uhr im Casino des Fayenceries in Saargemünd gezeigt. Am selben Abend spielt um 20 Uhr im Rathaus-Saal in Saargemünd das Zirkus-Stück „Dad is dead“. Das Ganze ist so geplant, dass man an einem Abend beide Stücke sehen kann. Also: Ab in die Saarbahn, auf nach Saargemünd. Es gilt ein Festival wiederzuentdecken. (bre)

Karten und Infos unter www.festival-perspectives.de

 Metz ist immer einen Ausflug wert. Wer dieser Tage fährt, sollte die Ausstellung im Centre Pompidou nicht verpassen.

Metz ist immer einen Ausflug wert. Wer dieser Tage fährt, sollte die Ausstellung im Centre Pompidou nicht verpassen.

Foto: Stadt Metz/Philippe GISSELBRECHT

Der Verwandlung der Skulptur auf der Spur: Die modernen Bildhauer proben zum Anfang des 20. Jahrhunderts den Aufstand und brechen mit den Traditionen. Sie schaffen abstrakte Werke, orientieren sich an radikalen Linien oder beziehen den Raum um ihr Werk, und damit auch den Betrachter, mit ein. Diese spannende Entwicklung, die zahlreiche Meisterwerke und Meilensteine hervorbrachte, zeichnet die Ausstellung „Konstruierte Welten. Eine Auswahl an Skulpturen des Centre Pompidou“ im Metzer Centre Pompidou nach. Ausgestellt werden Werke international anerkannter Bildhauer wie Constantin Brâncuși, Alberto Giacometti, Bruce Nauman, Rasheed Araeen und Rachel Whiteread. Interessierte sollten mit einem Besuch nicht mehr allzu lang warten, die Ausstellung ist nur noch bis zum 23. August geöffnet. (sop)

 Norbert Gutenberg,  hier mit Ruth Boguslawski, die im TiV seit Jahren die jüdische Reihe „Federmenschen“ betreut, liest Paul Celans „Todesfuge“.

Norbert Gutenberg,  hier mit Ruth Boguslawski, die im TiV seit Jahren die jüdische Reihe „Federmenschen“ betreut, liest Paul Celans „Todesfuge“.

Foto: Christoph Spanier

Zum 100. Todestag von Paul Celan. Viele von uns haben sie in der Schule das erste Mal gelesen. Und wer je die Aufnahme gehört hat, auf der Paul Celan selbst seine „Todesfuge“ liest, der wird seine Stimme nicht mehr aus dem Ohr bekommen. Die bildgewaltige Sprache, mit der der Dichter die Vernichtung der Juden in den Konzentrationslagern verarbeitete, bleibt haften. „Die Todesfuge“ ist ein unsterbliches Gedicht. Wer es (wieder-)hören will, sollte am Sonntag, 1. August, 17 Uhr, ins Saarbrücker Theater im Viertel gehen. Das kleine Theater am Landwehrplatz hat es sich seit Jahren zur Aufgabe gemacht, jüdisches Leben und jüdische Kultur in Deutschland zu dokumentieren und aufzuführen. An diesem Wochenende nun nimmt Norbert Gutenberg gemeinsam mit Anabel Möbius diese Tradition auf. Unter dem Titel „Todesfuge – Celan und die anderen“ wollen die beiden Rezitatoren die „Todesfuge“ anderen Werken der bukowinischen und außerbukowinischen Shoah-Dichtung der Jahre zwischen 1945 und 1950 gegenüber stellen. Der Abend will die anderen Lyriker der Bukowina, die von der Shoah gedichtet haben, würdigen und zugleich die Einmaligkeit der „Todesfuge“ zeigen. (bre)

Karten und Infos über www.dastiv.de

 Die Mettlacher Kammermusiktage finden dieses Jahr im Merziger Zeltpalast statt - mit Bariton Konstantin Krimmel.

Die Mettlacher Kammermusiktage finden dieses Jahr im Merziger Zeltpalast statt - mit Bariton Konstantin Krimmel.

Foto: Krimmel/Maren Ulrich/Maren Ulrich

Zum Sänger-Talent in den Zeltpalast: Immer schon hatte „Musik und Theater Saar“-Chef Joachim Arnold ein Händchen für Künstler, die kurz vor dem großen Durchbruch stehen. Die neue Prohgrammchefin seiner „Kammermusiktage“-Reihe Franziska Hölscher, hat es auch. Denn es läuft gerade so richtig gut für den von ihr engagierten Konstantin Krimmel. Kürzlich hat die BBC den Sänger zum "New Generation Talent" erhoben, und ab Herbst hat er ein Engagement an der Münchner Staatsoper. Der Ausnahme-Bariton stammt aus Ulm und hat sich als Konzert- und Liedsänger einen hervorragenden Namen gemacht, gastierte an First-Class-Häusern wie der Alten Oper Frankfurt. Nun muss man nicht weit reisen, um Krimmel kennen zu lernen. Er kommt am Sonntag, 1. August, 11 Uhr, in den Merziger Zeltplalast, zusammen mit dem Pianisten Daniel Heide. Das Programm: Schuberts Liedzyklus „Die schöne Müllerin“. Der ist nicht jedermann’s Sache, aber wer für das deutsche romantische Lied ein Faible hat, wird süchtig. (ce)

 Die Teufelsburg in Oberfelsberg bei Überherrn lohnt einen Ausflug, schon allein wegen der Aussicht.

Die Teufelsburg in Oberfelsberg bei Überherrn lohnt einen Ausflug, schon allein wegen der Aussicht.

Foto: Tina Leistenschneider

Hoch hinauf zur Teufelsburg Die Teufelsburg, auf der Hochfläche des Saargaus bei Oberfelsberg gelegen, ist bei jedem Wetter einen Ausflug wert. Denn schon allein der kurze Spaziergang vom Parkplatz des Ortes aus durch den verwunschenen Akazienwald, bei dem man auf  verschlungenen Pfaden vom Hauptweg abkommen kann, ist die Anfahrt wert. Die Burg Neufelsberg – im Volksmund Teufelsburg genannt – wurde vermutlich zwischen 1354 und 1390 erbaut. Vom Burgplateau aus hat man einen Wahnsinns-Blick ins Saartal. Saarlouis liegt einem zu Füßen. Das kleine Burgmuseum ist meist nicht offen, aber man kann alte Wendeltreppen erkunden und auf den Turm steigen. Alles bei freiem Eintritt. Zum Picknicken ein super Platz. Und wer gerne wandert, für den wird die Burg zum Ziel. Sie liegt auf der Etappe eines der „Traumschleifen“-Wanderwege, ist Teil des so genannten „Vaubansteigs.“

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