Tipps fürs Wochenende Tschechow, Borchert und Händel

Das Saarland hat viel zu bieten in Sachen Kultur und Freizeitgestaltung. Jede Kommune, jede Stadt und jedes Dorf macht eigene Angebote. Woche für Woche stellen wir an dieser Stelle einige Veranstaltungen vor, die wir in der Redaktion besonders empfehlenswert finden. Und dabei schauen wir auch immer mal über die Grenze.

 Auf dem Theaterschiff gibt es am Wochenende eine zeitgenössische Version von Tschechows „Drei Schwestern“.

Auf dem Theaterschiff gibt es am Wochenende eine zeitgenössische Version von Tschechows „Drei Schwestern“.

Foto: Frank Lion

Tschechow 2.0 Auf dem Saarbrücker Theaterschiff stellt sich an diesem Wochenende eine ganz neue Truppe vor. Das Luna Kollektiv, beheimatet in Berlin, Annaberg-Buchholz (ja den Ort gibt es, er liegt im Erzgebirge) und neuerdings Saarbrücken, spielt hier erstmals sein Stück „Schwestern3“. Ursprünglich hätte die Produktion im Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz Premiere haben sollen, vor Monaten schon. Aber dann kam Corona, und dann wechselte Lucia Reichard von ebendiesem Theater als Regieassistentin ans Saarländische Staatstheater. Und bringt jetzt ihre Mitspielerinnen Asia Schreiter und Annelen Hasselwander nach Saarbrücken. Und das fertige Stück, eine zeitgemäße Bearbeitung von Tschechows „Drei Schwestern“, aufs Theaterschiff.

Die drei jungen Frauen stellen sich hier immer aktuelle Fragen wie: Braucht Veränderung den richtigen Zeitpunkt? Liegt in der Wiederholbarkeit Sicherheit? Was, wenn es anderswo gar nicht besser ist? Premiere ist am 10. Dezember, eine weitere Vorstellung am Samstag, 11. Dezember, Beginn jeweils 19.30 Uhr. Karten und Infos unter www.theaterschiff-maria-helena.com (bre)

 Karl-Heinz Heydecke rezitiert im TiV.

Karl-Heinz Heydecke rezitiert im TiV.

Foto: Kerstin Kra§mer

Weihnachten etwas anders. Einen Ausflug in die vermutlich wenig bekannte weihnachtliche Literatur kann man an diesem Freitag, 19.30 Uhr, im Saarbrücker Theater im Viertel (am Landwehrplatz) machen: Rezitator Karl-Heinz Heydecke und Eva-Christine Adolph, die seine Stimme musikalisch begleiten wird, interpretieren unter anderem die Erzählung „Drei dunkle Könige“ von Wolfgang Borchert. In dem literarischen Weihnachtspäckchen finden sich aber auch noch Texte von Brecht, Kästner, Handke und vielen anderen Autoren, die sich auf etwas andere Weise mit dem Fest der Liebe auseinandersetzen. KH Heydecke ist Rezitator, Lautpoet, Musiker und im Brotberuf Logopäde. Mit literarischen und musikalischen Programmen zieht er schon seit bald 40 Jahren durch die Lande. Eva-Christine Adolph singt halb professionell und steht seit ihrem zwölften Lebensjahr auf der Bühne, als Solokünstlerin und mit ihrer Band. Es gilt die 2G Plus Regel. Karten zu 15/10 Euro gibt es unter www.dastiv.de (bre)

 Die erste Umarmung nach fünf Monaten: Eine Krankenschwester umarmt in der Hochphase der Pandmie die 85-jährige Rosa Luzia Lunardi. Dieses Foto und andere sind im Luxemburger Kulturzentrum Neimënster zu sehen.

Die erste Umarmung nach fünf Monaten: Eine Krankenschwester umarmt in der Hochphase der Pandmie die 85-jährige Rosa Luzia Lunardi. Dieses Foto und andere sind im Luxemburger Kulturzentrum Neimënster zu sehen.

Foto: Mads Nissen/ Politiken/ Panos Pictures

Bewegende Pressefotos. Der jährliche World Press Photo Award ist der weltweit größte und international anerkannte Wettbewerb für Pressefotografie. Die Ausstellung dazu gastiert noch bis 20. Dezember im Luxemburger Kulturzentrum Neimënster. Die Jury wählte aus 74 470 Fotos von mehr als 4300 Fotografinnen und Fotografen aus 125 Ländern aus. Die Siegerfotos werden in einer Ausstellung in über 45 Ländern gezeigt, darunter eben auch Luxemburg. Ausgestellt wird auch das Siegerfoto, das der dänische Fotograf Mads Nissen in Brasilien gemacht hat. Es hält die erste Umarmung fest, die eine ältere Dame nach fünf Monaten Pandemie bekommen durfte: Eine Krankenschwester umarmt die 85-jährige Rosa Luzia Lunardi unter Wahrung der größtmöglichen Sicherheit durch Schutzhüllen. Die Ausstellung im Kulturzentrum ist täglich von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Details unter www.neimenster.lu. (sop)

 Orchester und Chor des Concert Lorrain spielen an diesem Samstag Händels "Messias" im Metzer Arsenal.

Orchester und Chor des Concert Lorrain spielen an diesem Samstag Händels "Messias" im Metzer Arsenal.

Foto: Benjamin de Diesbach

Halleluja in Metz. Chor und Orchester des Concert Lorrain geben an diesem Wochenende den „Messias" im Hauptsaal des Arsenal im Metzer Zentrum. Das Oratorium von Georg Friedrich Händel stammt aus dem Jahr 1741 und ist ein Klassiker der Barockzeit und ein musikalisches Erlebnis, das für viele Musikliebhaberinnen und -liebhaber zur Adventszeit gehört. Wenn der berühmteste Satz des Oratoriums, das Halleluja, erklingt, steht der Vorfreude auf Weihnachten fast nichts mehr im Wege. Unter dem Dirigat von Stephan Schultz singen die Sopranistin Dorothee Mields, der Countertenor Alexander Chance, der Tenor Markus Schäfer und der Bass Roderrick Williams. Beginn ist um 20 Uhr, das Konzert dauert 2,5 Stunden mit Pause. Um 19 Uhr gibt es eine kostenlose Einführung auf Französisch. Es gilt der Pass Sanitaire (3G). Karten kosten zwischen 8 und 43 Euro je nach Kategorie. Details und Buchung unter www.citemusicale-metz.fr (sop)

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