Tipps fürs Wochenende Alfons und seine kabarettistischen Gäste

Das Saarland hat viel zu bieten in Sachen Kultur und Freizeitgestaltung. Jede Kommune, jede Stadt und jedes Dorf macht eigene Angebote. Woche für Woche stellen wir an dieser Stelle einige Veranstaltungen vor, die wir in der Redaktion besonders empfehlenswert finden. Und dabei schauen wir auch immer mal über die Grenze.

 Alfons ist seit über zehn Jahren Gastgeber des Gesellschaftsabends.

Alfons ist seit über zehn Jahren Gastgeber des Gesellschaftsabends.

Foto: Oliver Dietze

Zum Gesellschaftsabend! Lachen und zwar gemeinsam mit anderen. Davon hat man ja eineinhalb Jahre geträumt. Das beste Kabarett ist schließlich nur halb so schön, wenn man allein vorm Fernseher sitzt. Aber jetzt geht ja wieder Kultur mit Kuscheln. Und da ist auch eines der schönsten Kabarett-Angebote im Land dabei. Seit beruhigend vielen Jahrzehnten ist der SR-Gesellschaftsabend ein Garant für Unterhaltung mit Biss. In den 1970er-Jahren empfing der legendäre Hanns Dieter Hüsch auf dem Halberg seine ersten kabarettistischen Gäste. Tatsächlich am 20. Oktober 1973 zum ersten Mal. Also fast auf den Tag genau vor 48 Jahren. Bis heute blieb das Konzept der Sendung im Prinzip gleich: ein Gastgeber, mehrere Gäste, die jeweils kurze Programme präsentieren. Seit mehr als zehn Jahren hat der Gesellschaftsabend nun einen Franzosen als Gastgeber, Alfons, den liebenswerten Fragensteller mit dem nur scheinbar kindlichen Blick. Er wird am Samstag, 23. Oktober, 20 Uhr, im großen Sendesaal auf dem Halberg das wunderbar lustige Duo „Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie“, empfangen. Außerdem den Stand up Comedian Markus Barth (nicht verwechseln mit Mario) und den sprachspielerischen Kabarettisten Thomas Reis. Das Ganze wird wie immer live auf SR2 Kultur-Radio ausgestrahlt. Für alle, die noch lieber Abstand wahren, eine gute Alternative. Alle anderen: Rein ins Gewimmel. Vorverkauf im Musikhaus Knopp in Saarbrücken und über www.proticket.de (bre)

 Die Kuratorin Andrea Jahn (links) und die Künstlerin Sabine Groß führen durch die Ausstellung „Show Time“ im Museum für Vor- und Frühgeschichte in Saarbrücken.

Die Kuratorin Andrea Jahn (links) und die Künstlerin Sabine Groß führen durch die Ausstellung „Show Time“ im Museum für Vor- und Frühgeschichte in Saarbrücken.

Foto: Stiftung Saarländischer Kulturbesitz

Meet the artist! Seit Jahren kämpft das Museum für Vor- und Frühgeschichte am Saarbrücker Schlossplatz um die Besucherzahlen, die es verdient hätte. Als Andrea Jahn im Sommer 2020 die Stiftung Kulturbesitz übernahm, setzte sie das Thema Aufmerksamkeitssteigerung ganz oben auf ihre To-do-Liste. Sie engagierte die Berliner Künstlerin Sabine Groß, um die Ständige Sammlung mit Installationen und Interventionen zu beleben. „Show Time“ heißt die Ausstellung, die den ungewöhnlichen und anspruchsvollen Dialog wagt zwischen Archäologie und zeitgenössischer Kunst. Das Katalogbuch zur Ausstellung, die am 7. November endet, wird erst jetzt, am Freitagabend (22. Oktober), vorgestellt. Die Künstlerin reist an, gemeinsam mit ihrer Kuratorin Andrea Jahn führt sie durch die Schau. Das ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, die „Archäologie der Zukunft“ von Sabine Groß zu ergründen, in der unter anderem die Frage nach Original und Fälschung in der Kunst eine Rolle spielt. (ce)

Meet the artist! 22. Oktober, 18 bis 20 Uhr, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Saarbrücken, Schlossplatz 16. Die Veranstaltung ist auf 25 Personen begrenzt, es ist eine Onlineanmeldung erforderlich. Im Museum gilt die 3G-Regelung: geimpft, genesen oder getestet. Die Maskenpflicht entfällt. Öffnungszeiten des Museums: Di, Do – So, 12-16, Mi 10-18 Uhr.

 Die ugandische Fridays-for-Future-Aktivistin Hilda Flavia Nakabuye (zweite von links) bei einer Pressekonferenz.

Die ugandische Fridays-for-Future-Aktivistin Hilda Flavia Nakabuye (zweite von links) bei einer Pressekonferenz.

Foto: Schubert Film/Nightrunner Productions

Das Saarbrücker Kino Achteinhalb bietet ein volles Programm: An diesem Donnerstag läuft im Rahmen der Jüdischen Filmtage ab 19 Uhr die Dokumentation „Breaking Bread“ über Nof Atamna-Ismaeel – als erste muslimische Araberin hat sie den israelischen Meisterkochpreis gewonnen. Nach der Filmvorführung gibt es ein Online-Gespräch mit der Regisseurin Beth Elise Hawk.  Am Freitag ab 20 Uhr läuft der Dokumentarfilm „Dear Future Children“ über drei Frauen, die für eine bessere Welt kämpfen – in Chile, Uganda und Hongkong. Am Samstag gibt es ab 20 Uhr eine Nachlese des regionalen „One Shot“-Festivals: mit elf Kurzfilmen zwischen fünf und 15 Minuten von jungen Regisseurinnen und Regisseuren. Das Kino verspricht eine Bandbreite von Videoclips bis zu Experimentellem. (tok)

Infos: www.kinoachteinhalb.de und Tel. (06 81) 390 88 80.    

 La Bande Passante ist ein Garant für poetisch-nostalgische und oft auch lustige Objekttheaterkunst.

La Bande Passante ist ein Garant für poetisch-nostalgische und oft auch lustige Objekttheaterkunst.

Foto: La Bande Passante

Ein Nachmittag in Metzer Papier-Blumen: Die Lothringer Kompagnie La Bande Passante ist in der Region durch ihre nostalgisch-poetischen Theaterstücke bekannt, in denen sie von liebenswerten Charakteren erzählt - und zwar in kunstvollen Welten aus Papier, die für das Publikum projiziert werden. Ein Garant für feine und oft auch lustige Objekttheaterkunst. Ab diesem Samstagnachmittag packt die Kompagnie in der Metzer Innenstadtkirche Saint-Pierre-aux-Nonnains (zwischen Arsenal und Gartenanlage der Place de la République) besondere Blumen aus Papier aus. In „Jardin de papier" entfalten die Bühnenkünstler Benoît Faivre und Tommy Laszlo eine panoramahafte Installation aus zauberhaften, papiernen Blumen, die sie mit Licht und Tönen untermalen. Hier treffen sich Farne, Rosen und Veilchen. Ihre Inspiration geht auf eine botanische Enzyklopädie aus dem 18. Jahrhundert zurück, die sie in den Archiven der Stadt Metz gefunden haben. Wissenszuwachs auf dem Gebiet der heimischen Flora ist bei diesem Besuch also nicht ausgeschlossen.

La Bande Passante ist tief in der Region verwurzelt. So war die Truppe schon mehrfach beim Festival Perspectives und im Forbacher Theater Le Carreau zu Gast, und hat in der Kulturszene von Grand Est auch zahlreiche Kooperationen umgesetzt.

Der Eintritt ist auf Reservierung kostenlos und die Veranstaltung, die von 14 bis 1! Uhr dauert, für jedes Alter empfohlen. Interesse, aber an diesem Samstag keine Zeit? Kein Hindernis, denn die Ausstellung dauert bis zum 7. November. Allerdings gibt es an diesem Samstag und Sonntag, jeweils um 14.30 Uhr, 15.30 Uhr und 17 Uhr, auch noch kleine Klarinettenkonzerte mit Marina Moth und Florent Charpentier. (sop)

Ausstellung „Jardin de papier" ab diesem Samstag bis 7. November, von 14 bis 18 Uhr. Eintritt nach Reservierung an mediation@citemusicale-metz.fr kostenlos. Details unter www.citemusicale-metz.fr

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