Ausdauer mit Feinkost belohnt

Saarbrücken. Ofenwarmes Brot, Kuchen, Obststücke frisch aus dem Schokoladenbrunnen, Apfel-Ingwer-Drink, alkoholfreies Bier bis zum Abwinken: Der zweite Saarbrücker "Gourmet-Marathon" hat am gestrigen Sonntag seinem Namen wieder Ehre gemacht

 Nach dem Zieleinlauf gab es auf dem Tbilisser Platz "Gourmethäppchen" für die Läuferinnen und Läufer. Foto: Becker&Bredel

Nach dem Zieleinlauf gab es auf dem Tbilisser Platz "Gourmethäppchen" für die Läuferinnen und Läufer. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Ofenwarmes Brot, Kuchen, Obststücke frisch aus dem Schokoladenbrunnen, Apfel-Ingwer-Drink, alkoholfreies Bier bis zum Abwinken: Der zweite Saarbrücker "Gourmet-Marathon" hat am gestrigen Sonntag seinem Namen wieder Ehre gemacht. Wohl bei keinem zweiten Stadtmarathon in der Republik werden die Teilnehmer so üppig und hochwertig verpflegt wie in der saarländischen Landeshauptstadt. Wer nicht aufpasste, hatte die beim Laufen verbrannten Kalorien rasch wieder draufgepackt. Es ist ja auch der Anspruch dieser von der Agentur Niedermeier plus entwickelten Veranstaltung, das Genießen in den Vordergrund zu stellen und nicht sportliche Höchstleistungen anzustreben. So werden weder Startgelder noch Siegprämien bezahlt, was den Lauf für viele Athleten, die vom Sport leben, uninteressant macht.Trotzdem wurden am Sonntag respektable Leistungen geboten. Viele ambitionierte Amateure wuchsen bei angenehmen Lauftemperaturen von 12 bis 14 Grad und bester Betreuung (durch erfahrene saarländische Läufer) über sich hinaus. So schafften beispielsweise der Schmelzer Volker Stark und Daniela Theis-Wieland (LTF Köllertal) neue Bestzeiten im Halbmarathon. Eine kleine Sensation war der Sieg der bis dato kaum bekannten Anastasia Trenz vom Lauftreff Ritterstraße im Marathon. Schrittmacherdienste leistete ihr übrigens ein gebürtiger Eppelborner im Trikot von LAV Tübingen: Alfred Gross, einer der besten deutschen Marathonläufer der Altersklasse M 60, verband den Gourmet-Marathon mit einem Heimaturlaub und lief sich hier sozusagen warm für einen Wettkampf in zwei Wochen.

Im Trikot des Titelsponsors Hochwald gewann Dietmar Bier vom Verein Silvesterlauf Trier in 2:38:28 Stunden. Der 40-Jährige war mit seiner Zeit "sehr glücklich" und lobte die attraktive, flache Strecke, die im Verlauf ihrer 10,5 Kilometer an vielen interessanten Stellen der Stadt vorbeiführt, so am Schloss, an der Ludwigskirche und am St. Johanner Markt. Die Marathonläufer mussten sie vier Mal nehmen, die Halbmarathonläufer zwei Mal.

Wie allerorten war auch in Saarbrücken die halbe Distanz (21,1 Kilometer) die bei weitem beliebteste. Hier kamen 255 Frauen und 677 Männer ins Ziel, im Marathon waren es nur an die 120. Hinzu kamen etwa 100 Staffeln zu je vier Startern plus etwa 100 Kinder im Bambinilauf, so dass trotz des regnerischen Wetters gegenüber der Premiere ein Zuwachs an Teilnehmern zu verzeichnen war.

Der zweitägige Gourmet-Markt am Staatstheater, von etwa 30 Ausstellern aus nah und fern beschickt, erwies sich vor allem am Sonntag trotz Regenwetters als Magnet, der Tagesausflügler von weit her anlockte. An vielen Ständen stellten sich die Menschen geduldig an, um Spezialitäten zu probieren und auch heimzutragen. Keine Frage also, dass Organisator Ralf Niedermeier eine dritte Auflage des "Hochwald Gourmet Marathon" in Aussicht stellte.

Verkehrsteilnehmer vermissten allerdings eine plausible Umleitungsbeschilderung, mit der sie flugs die vielen Sperrungen hätten umfahren können. Und wenn die Teilnehmer einen Wunsch frei gehabt hätten, dann den nach mehr Zuschauern an der Strecke. Tenor: Die Saarbrücker sind sonntags nur schwer aus den Betten zu locken! Immerhin: Diejenigen, die draußen waren, waren sehr ausdauernd und laut.

Auf einen Blick

Den Marathonlauf beim Saarbrücker "Hochwald Gourmet Marathon" gewannen Dietmar Bier (Silvesterlauf Trier) in 2:38:28 Stunden und Anastasia Trenz (LT Ritterstraße) in 3:40:47 Stunden. Zweite wurden Stefan Gaub (VT Zweibrücken) in 2:49:40 Stunden und Nicole Schwindt (LAV Tübingen) in 3:47:25 Stunden.

Den Halbmarathon gewannen Frank Schweitzer (Aspelt/Lux.) in 1:13:15 Stunden und Katharina Rausch aus Saarbrücken in 1:25:43 Stunden, gefolgt von Philippe Babe (FCK-Running/F.) in 1:16:36 Stunden und Nike Ruschel (LSG Schmelz-Hüttersdorf) in 1:31:19 Stunden. wp

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