Landesamt für Verbraucherschutz Ausbreitung von Staupe-Virus im Saarland soll geprüft werden – das sollten Hundehalter jetzt beachten

Saarbrücken · Im Lebacher Ortsteil Steinbach wurde bei einem tot aufgefundenen Fuchs das Staupe-Virus nachgewiesen. Das Landesamt für Verbraucherschutz hat jetzt angekündigt, die Verbreitung mit einem gezielten Monitoring zu untersuchen. Das Virus kann sich auch auf Hunde übertragen.

 Das Staupe-Virus ist bislang bei einem Fuchs im Saarland nachgewiesen worden. Jäger gehen von einer großen Dunkelziffer aus.

Das Staupe-Virus ist bislang bei einem Fuchs im Saarland nachgewiesen worden. Jäger gehen von einer großen Dunkelziffer aus.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Im Saarland scheint sich das Staupe-Virus auszubreiten. Wie wir bereits letzte Woche berichteten, teilte der Saarlouiser Kreisjägermeister Jürgen Schmitt diese Information bei einer Sitzung des Kreistages am Donnerstag mit. „Das wird sich hundertprozentig landesweit ausbreiten. Das lässt sich nicht aufhalten“, erklärte Schmitt unserer Zeitung. Noch seien die Zahlen gering, man könne aber von einer hohen Dunkelziffer ausgehen, da die verendeten Tiere oft nicht gefunden werden.

Als Reaktion auf das Auftreten des Virus kündigte das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz am Montag ein Staupe-Monitoring an. „Ziel unseres Monitorings ist es, die tatsächliche Verbreitung des Virus in der Fuchspopulation zu ermitteln“, teilte Staatssekretär Sebastian Thul mit. Bürger, die verendete Füchse finde, sollen diese demnach an das Landesamt melden (Tel. 0681 9978-4600 oder Mail an tiergesundheit@lav.saarland.de). Die Tiere werden dann in Kooperation mit dem Landesuntersuchungsamt in Koblenz untersucht.

Hunde aktuell nicht frei laufen lassen

Hunde können sich mit dem Staupe-Virus anstecken, sind aber in der Regel durch eine Pflichtimpfung, die sie im Welpenalter erhalten, geschützt. Das betonte auch Thul am Montag. Hundebesitzer müssen nicht in Panik geraten, so der Staatssekretär. Dennoch sollten sie ihre Tiere aktuell im Wald und auf dem Feld derzeit nicht frei laufen lassen. Auch geimpfte Hunde können das Virus nämlich auf Artgenossen übertragen. Neben Hunden können auch Wildtiere wie der Dachs, Marder, Iltis und Waschbär das Virus bekommen – meist über direkten Kontakt zu einem infizierten Fuchs. Auf Katzen und Menschen ist das Virus nicht übertragbar.

Eine Behandlung oder Impfung von Wildtieren zur Eindämmung der Infektionen sei nicht möglich, so das Umweltministerium in seiner Mitteilung vom Montag. Bislang sei die Infektion von einem im Lebacher Ortsteil Steinbach gefundenen Fuchs durch die Untersuchung in Koblenz nachgewiesen. Ein weiterer Fuchs aus Namborn werde derzeit als Verdachtsfall untersucht. Kreisjägermeister Schmitt sprach am Donnerstag von drei Funden, bei denen Jäger anhand der Symptome von Staupe ausgehen. Wie das Landesuntersuchungsamt in Koblenz am Montag mitteilte, sind dieses Jahr auch bereits positive Staupe-Befunde bei drei Füchsen und einem Dachs in den rheinland-pfälzischen Landkreisen Birkenfeld, Altenkirchen und Bad Kreuznach nachgewiesen worden. Sowohl das Landesuntersuchungsamt als auch das saarländische Umweltministerium empfehlen dringend eine prophylaktische Staupe-Impfung von Hunden im Welpenalter.

Das sind die Symptome des Staupe-Virus

  • Atemwegsbeschwerden
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • zentral-nervöse Symptome
  • Verlust der natürlichen Scheu
  • Schläfrigkeit
  • Bewegungsstörungen
  • Aggressivität
  • Appetitlosigkeit
  • Teilnahmslosigkeit
  • hohes Fieber
  • Nasen- und Augenausfluss
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