Entscheidung bis Ende Juni Ausbaupläne von Möbel Martin in Zweibrücken gebremst

Zweibrücken · Das Unternehmen darf seine Verkaufsfläche wohl nicht in dem gewünschten Ausmaß vergrößern. Saarländische Nachbarkommunen sind gegen den Ausbau.

 Möbel Martin in Zweibrücken.

Möbel Martin in Zweibrücken.

Foto: Lutz Fröhlich

Dürfen Möbel Martin und der Globus Baumarkt ihre Häuser in Zweibrücken vergrößern? Die Entscheidung darüber sei bis Ende Juni zu erwarten, kündigt die SGD Süd (Struktur- und Genehmigungsdirektion) auf Nachfrage unserer Zeitung an. Während der Baumarkt nur geringfügig wachsen soll, (von 17 700 auf 19 500 Quadratmeter), um den Eingang zu verlagern und den Getränkemarkt zu vergrößern, hat das Möbelhaus ein massives Wachstum von 24 000 auf 35 000 Quadratmeter Verkaufsfläche beantragt. Der seit Januar amtierende neue SGD-Präsident Hannes Kopf deutet an, dass seine Landesbehörde besonders bei den Raumordnungs- und Zielabweichungsverfahren für Möbel Martin schwierige Fragen abzuwägen habe.

Der 44-jährige Jurist lässt bereits einen Trend erkennen, in welche Richtung die Entscheidung nach seiner bisherigen persönlichen Einschätzung ausgehen könnte: „Ich gehe davon aus, dass wir nicht einfach Nein sagen, sondern eine raumordnerisch verträgliche Größe nennen.“ Das heißt: Möbel Martin hat gute Karten, seine Verkaufsfläche vergrößern zu dürfen – aber wohl nicht in dem gewünschten Ausmaß. Dabei wird die SGD vor allem das Randsortiment (das sind zum Beispiel Haushaltswaren, Deko-Artikel oder Babysachen) kritisch ins Auge nehmen.

Denn raumordnungsrechtlich ist gesetzlich vorgeschrieben, dass großflächiger Einzelhandel auf der Grünen Wiese (der bereits ab 800 Quadratmeter Verkaufsfläche beginnt) weder die Versorgungsfunktion der eigenen Innenstadt noch Nachbarkommunen wesentlich beeinträchtigen darf.

In dem von der Stadt Zweibrücken beantragten Raumordnungsverfahren soll Möbel Martin erlaubt werden, zehn Prozent der Verkaufsfläche für innenstadt-relevante Sortimente zu nutzen. Dadurch wüchse das Randsortiment von 2400 auf 3500 Quadratmeter. Dieser Ausbau um 1100 Quadratmeter wäre mehr als ein kompletter eigener neuer großflächiger Einzelhandels-Standort, verdeutlicht der SGD-Präsident: „Die Größe, die da angepeilt wird, ist schon eine Nummer.“

Die Stellungnahmen der Nachbarkommunen zu den Möbel-Martin-Plänen lägen mittlerweile alle vor, besonders Pirmasens und die saarländischen Nachbarn lehnten den Ausbau ab, so Kopf.

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