Aus Schandfleck wird Schmuckstück

St. Wendel. Seit Jahren ist die Fassade des Hauses Colbus verhüllt. Eine haushohe Plastikplane, mit der Hausansicht bedruckt, hängt an einem Gerüst, das um das ganze Gebäude in der Schloss- und Grabenstraße aufgestellt ist. Damit hat die Stadtverwaltung den wohl unansehnlichsten Fleck im Stadtzentrum kaschieren lassen.Hier soll nun endlich ein Schmuckstück entstehen

 Noch zeigt sich das heruntergekommene St. Wendeler Colbus-Haus schamhaft verhüllt. Foto: atb

Noch zeigt sich das heruntergekommene St. Wendeler Colbus-Haus schamhaft verhüllt. Foto: atb

St. Wendel. Seit Jahren ist die Fassade des Hauses Colbus verhüllt. Eine haushohe Plastikplane, mit der Hausansicht bedruckt, hängt an einem Gerüst, das um das ganze Gebäude in der Schloss- und Grabenstraße aufgestellt ist. Damit hat die Stadtverwaltung den wohl unansehnlichsten Fleck im Stadtzentrum kaschieren lassen.Hier soll nun endlich ein Schmuckstück entstehen. Die Plastikplane wird noch in diesem Jahr verschwinden. Im SZ-Gespräch stellte St. Wendels Bürgermeister Klaus Bouillon die Planung für das Areal Colbus vor, die über das eigentliche Gebäude hinausgeht.Seit Jahren steht der denkmalgeschützte Gebäudekomplex nach einem Brand im Erdgeschoss leer. Nachdem sich kein privater Investor fand, hat die Stadtverwaltung das Haus vor drei Jahren gekauft (wir berichteten). Jetzt soll nach umfangreichen Vorbereitungen die Sanierung und der Ausbau des Hauses Colbus zu einem Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum beginnen. Im Haus und seinen Anbauten soll ein Teil der Stadtverwaltung untergebracht werden. "Das Bauprojekt kostet etwa 5,5 Millionen Euro und wird in mehreren Abschnitten in den nächsten zwei bis drei Jahren verwirklicht", erklärt Bouillon. Das Land fördere das Vorhaben mit knapp zwei Millionen Euro.Die historische Fassade des Hauses Colbus, eines Bürgerhauses, bleibt erhalten. Sie steht unter Denkmalschutz. Im Erdgeschoss des Gebäudes zur Schlossstraße hin wird Platz für ein Ladenlokal mit einer Verkaufsfläche von etwa 200 Quadratmetern geschaffen. Das Bauprojekt umfasst aber über dieses Gebäude hinaus den gesamten Komplex, auch zur Grabenstraße hin. In der Grabenstraße sollen im Mai oder im Juni alte Wirtschaftsgebäude abgerissen werden. In die Grabenstraße kommen auch ein Treppenhaus und ein Aufzug, der das alte Gebäude mit dem Neubau verbindet. Dieser Neubau entsteht in der Grabenstraße und beherbergt im Erdgeschoss ein Bürgerbüro als zentrale Anlaufstelle. Nach Fertigstellung werden in dem sanierten Gebäude und dem Neubau das Bauamt der Stadt, das Umweltamt, das Abwasserwerk, die Abteilung für Datenverarbeitung sowie das Liegenschaftsmanagement untergebracht. Das bisherige Rathaus fünf in der Marienstraße wird dann frei. Für dieses Gebäude gebe es schon einen Interessenten, so Bouillon."Die Sanierung des Hauses Colbus wird die zentrale Investition in der Kernstadt in diesem und den nächsten Jahren", unterstreicht der Bürgermeister. Weil das Vorhaben in Einzelschritten verwirklicht werde, brauche man auch nicht europaweit auszuschreiben, so dass auch einheimische Firmen zum Zuge kommen könnten.In seiner Sitzung vor den Weihnachtsferien hatte sich der St. Wendeler Stadtrat einmütig für dieses Projekt ausgesprochen und der Planung zugestimmt.

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