Aus Schandfleck soll Schmuckstück werden

St. Wendel. Seit Mai 2009 läuft der Umbau des Colbus-Areales in der St. Wendeler Fußgängerzone gegenüber der Basilika. Das Colbus-Ensemble alleine umfasst schon mehrere Gebäude, reicht von der Schloßstraße über die Grabenstraße bis hinab in die Mott. Knapp sechs Millionen Euro waren für dieses Projekt veranschlagt. Insgesamt aber investiert die Stadt St

St. Wendel. Seit Mai 2009 läuft der Umbau des Colbus-Areales in der St. Wendeler Fußgängerzone gegenüber der Basilika. Das Colbus-Ensemble alleine umfasst schon mehrere Gebäude, reicht von der Schloßstraße über die Grabenstraße bis hinab in die Mott. Knapp sechs Millionen Euro waren für dieses Projekt veranschlagt.Insgesamt aber investiert die Stadt St. Wendel hier zwölf Millionen Euro. Denn sie hat das Nachbargebäude Schaadt samt Pralinenstübchen gekauft und in die Gesamtplanung mit eingebunden. Auch hier werden Gebäudeteile abgerissen, wird saniert und neu gebaut. "Eigentlich haben wir aus einem Projekt zwei gemacht, die aber miteinander verbunden sind", sagt der St. Wendeler Bürgermeister Klaus Bouillon (CDU) im SZ-Gespräch.

Das macht laut Bouillon Sinn. Ohne den Ankauf und den Umbau des Hauses Schaadt hätte man mit dem Areal Colbus einen Schandfleck in der Innenstadt beseitigt, das leer stehende Haus Schaadt direkt nebenan hätte sich zu einem solchen entwickeln können. Zudem sind die beiden Häuserkomplexe baulich miteinander verwachsen. Im Erläuterungsbericht der Stadtverwaltung heißt es dazu: "Über mehrere Bauphasen hinweg sind die Gebäudestrukturen beider Anwesen derart miteinander verzahnt, dass auch im Hinblick auf eine nachhaltige Sanierung des Hauses Schaadt ein Zusammenschluss der Gebäude zu einer einheitlichen Nutzungsstruktur sinnvoll ist." Um die Wände zum Haus Schaadt zu sichern, hätte man mehrere hunderttausend Euro ausgeben müssen. Die für den Bürgermeister jetzt besser angelegt sind.

Mit dem Umbau des Colbus-Areales und des ehemaligen Anwesens Schaadt in ein Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum habe man städtebaulich eine gute Lösung gefunden. Im Erdgeschoss in der Schloßstraße sind im ehemaligen Haus Colbus und im Haus Schaadt Ladeflächen geplant, die vermietet werden sollen. In den weiteren sanierten Komplex wird ein Großteil der Stadtverwaltung einziehen. Etwa 95 Arbeitsplätze sind hier geplant.

Zum Umbau des Colbus-Areals, 1. Bauabschnitt: In einem ersten Schritt wurden nach Baubeginn im Mai 2009 die Wirtschaftsgebäude in der Grabenstraße abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Das Dach wurde komplett erneuert und mit Schiefer gedeckt.

Mittlerweile sind die Fenster eingebaut. Im Altbau wurden zum Teil die historischen Fensterelemente aufgearbeitet und wieder eingebaut. Schwerpunkt im Komplex Colbus ist der Innenausbau, auch unter Denkmalgesichtspunkten.

Zum Umbau des Hauses Schaadt, 2. Bauabschnitt: Die neueren Gebäudeteile des Hauses Schaadt zur Mott hin werden zurzeit abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Zudem fällt die zweigeschossige Überbauung der ehemaligen Gasse von der Schloßstraße in die Mott (Pralinenstübchen) dem Bagger zum Opfer. Diese Gasse wird also wieder geöffnet.

Die Arbeiten sollen bis 2014 abgeschlossen sein. Geplant ist noch ein dritter Bauabschnitt, die Sanierung und Neugestaltung des Umfeldes des Taubenhauses in der Grabenstraße.

Nach Abschluss der Arbeiten wird ein Großteil der Stadtverwaltung, die zurzeit auf sechs Gebäude verteilt ist, in das neue Verwaltungszentrum einziehen. Das reicht von der Kämmerei über die Bauabteilung, die Kulturabteilung bis hin zum Kommunalen Liegenschaftsmanagement. In einem Bürgerbüro können die St. Wendeler dann zentral informiert und beraten werden.

Drei Verwaltungsgebäude werden laut Bouillon frei. Das ehemalige Bodenwirtschaftsamt habe man schon für 480 000 Euro verkauft. Zwei weitere werden folgen. Er rechne mit einem Verkaufserlös von insgesamt drei Millionen Euro.

In diesem günstigsten Fall müsste die Stadt selbst letztlich nur für zwei Millionen Euro gerade stehen. Aber auch einen größeren Anteil könne St. Wendel stemmen, ohne andere Investitionen zu vernachlässigen. Bouillon: "Dank der großartigen Unterstützung durch die Landesregierung ist die Finanzierung dieses großen Komplexes kein Problem, was man unschwer auch daran erkennen kann, dass wir parallel dazu in Hoof in ein Kulturzentrum für zwei Millionen investieren." "Die Finanzierung dieses großen Komplexes ist kein Problem."

Bürgermeister Klaus Bouillon

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