Aus Knete formte er sein erstes Werk

Herr Heindl, wie lange sind Sie schon Krippenbauer?Karl Heindl: Seit genau 61 Jahren. Mit acht habe ich in Marktredwitz die erste Krippe aus Knetmasse geformt. Schon als Kind bin ich in meiner Heimatstadt immer wieder Krippen begegnet, weil sie eine Krippenstadt ist. Oft habe ich beim Bau mitgeholfen, zum Beispiel als Ministrant in der Kirche

 Karl Heindl präsentiert seine Krippen im Missionshaus. Foto: bonenberger & klos

Karl Heindl präsentiert seine Krippen im Missionshaus. Foto: bonenberger & klos

Herr Heindl, wie lange sind Sie schon Krippenbauer?

Karl Heindl: Seit genau 61 Jahren. Mit acht habe ich in Marktredwitz die erste Krippe aus Knetmasse geformt. Schon als Kind bin ich in meiner Heimatstadt immer wieder Krippen begegnet, weil sie eine Krippenstadt ist. Oft habe ich beim Bau mitgeholfen, zum Beispiel als Ministrant in der Kirche. Das alles hat mich so fasziniert, dass ich Krippenbauer geworden bin. Übrigens: Meine erste Krippe ist bis heute erhalten und steht auch im Gästesaal.

Die wievielte Ausstellung ist es dieses Jahr?

Heindl: Genau weiß ich es gar nicht. Angefangen hat alles vor über 40 Jahren in einem Raum neben der alten Buchhandlung im Missionshaus. Schüler halfen damals mit und bastelten zusätzlich Vogelhäuschen. Sie wurden zusammen mit Krippenutensilien zugunsten der Mission verkauft. Später siedelte die Ausstellung in die neue Buchhandlung um und danach in den Gästesaal. Nach einigen Jahren kam ich zu dem Entschluss, nichts mehr zu verkaufen, sondern nur noch auszustellen. Seit etwa 1980 hat sich meine Sammlung ständig vergrößert.

Machen Auf- und Abbau der Ausstellung viel Arbeit?

Heindl: Musste ich die Krippen früher das Jahr über auf Speichern, Kellern und in Privathäusern aufbewahren - wobei der Transport ihnen nicht immer gut bekam - so kann ich sie jetzt weitgehend im Gästesaal belassen. Dennoch dauert der Aufbau seine Zeit. Ich gebe vielen Krippen jedes Jahr andere Standorte. Vor allem achte ich darauf, dass sie gut sichtbar sind, auch für Rollstuhlfahrer.

Einige Krippen sind Dauerleihgaben, viele wurden geschenkt, vor allem von Missionaren aus fremden Ländern.

Unzählige Krippen haben Sie jedoch selbst gebaut oder restauriert. Wie viele haben Sie überhaupt?

Heindl: Seit sie ein pensionierter Schulrektor einmal gezählt hat, weiß ich es: Es sind mehr als 550, von der Panoramakrippe bis zur Krippe in der Nussschale.

Sind Sie mit der Besucherzahl in diesem Jahr zufrieden?

Heindl: Im Grunde schon. Bei günstigerem Wetter wären es jedoch sicher mehr gewesen.

Holen sich die Besucher bei Ihnen Anregungen für den Krippenbau?

Heindl: Sehr viele. Das ist auch mein Anliegen: Die Menschen sollen diesen volkstümlichen Brauch stärker pflegen und wieder mehr zu Krippenbauern werden.

Sie sind ehrenamtlich tätig. Was geschieht mit den Eintrittsgeldern?

Heindl: Damit werden jedes Jahr die Steyler Missionare in aller Welt unterstützt. Manche Besucher waren der Meinung, die Eintrittspreise seien viel zu niedrig. Aber ich möchte sie wegen des stärkeren Zuspruchs volkstümlich halten.

Wie steht es um die Zukunft der Ausstellung?

Heindl: Solange ich gesund bin, will ich meine Krippen jedes Jahr zeigen. Mein Wunsch wäre jedoch, dass noch mehr Besucher aus der Region kommen.

Die Krippenausstellung im Gästesaal des Missionshauses in St. Wendel ist noch bis 3. Februar zu sehen. Geöffnet ist täglich von 10 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr.

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