Aus Individuellem wird ein Ganzes

Homburg · Die Künstlergruppe „Kunterbund“ hat mit ihrer Ausstellung in der Galerie Artificium in Homburg am Freitag Vernissage gefeiert – passend zum Jubiläum der Galerie und der Gruppe selbst.

 Seit Freitag zeigt die Künstergruppe „Kunterbund“ mit Martina Metzger, Markus Germeyer und Gründerin Julia Johannsen (von links) im Homburger Artificium Malerei, Fotografie, Schmuckdesign und Grafik. Tobias Wönne als vierter Künstler verpasste verkehrsbedingt den Auftakt der Vernissage. TFoto: horsten Wolf

Seit Freitag zeigt die Künstergruppe „Kunterbund“ mit Martina Metzger, Markus Germeyer und Gründerin Julia Johannsen (von links) im Homburger Artificium Malerei, Fotografie, Schmuckdesign und Grafik. Tobias Wönne als vierter Künstler verpasste verkehrsbedingt den Auftakt der Vernissage. TFoto: horsten Wolf

Foto: horsten Wolf

Fünf Jahre Künstlergruppe "Kunterbund", fünf Jahre Galerie Artificium von Martina Metzger: Am Freitag gab's in der Homburger Kanalstraße einiges zu feiern (wir berichteten). Und mit den beiden Jubiläen nicht genug, war es gerade die Gruppe "Kunterbund", die vor drei Jahren für die erste Ausstellung im "neuen" Artificium sorgte, nach Martina Metzgers Galerie-Umzug von der Jägerhausstraße in die Kanalstraße.

Es gab also am Freitag für die Gäste der Vernissage genug Stoff für eingehende Gespräche. Und es gab und gibt beeindruckende Kunst zu bestaunen. Die kommt von Julia Johannsen (Malerei), Tobias Wönne (Fotografie), Markus Germeyer (Grafik) und Anja Metzger (Schmuckdesign).

Doch "Kunterbund" wäre nicht kunterbunt, wenn nicht schon die Vernissage selbst mit weiteren Höhepunkten, neben der eigentlichen Ausstellung, beeindruckt hätte. So sorgten der Bassist Lukas Reidenbach, als Teil des Uhl-Trios nominiert für den Jazz-Preis der Hochschule für Musik Saar, und der Lyriker Raphael "El Niño" Klein für einen facettenreichen Auftakt. Raphael Klein soll es dann auch sein, der die Finissage am 31. Oktober mit und in Worte kleiden wird. Doch bis dahin ist noch Zeit, Zeit das zu betrachten, was Johannsen, Metzger, Germeyer und Wönne als Ergebnis eigenen individuellen Schaffens und im Diskurs um die richtige Gewichtung innerhalb der Gemeinschaftsausstellung kreiert haben. Anja Metzger: "Jeder hat seinen eigenen Stil. Und am Ende des Prozesses schaut man, was sich miteinander vereinbaren lässt. Und das hat bis jetzt immer gut geklappt." Und Julia Johannsen, die "Kunterbund" 2008 gegründet hatte, ergänzte: "Es geht darum, in der Gesamtheit einen Kontext herzustellen." Dies sei, so Johannsen, in der aktuellen Ausstellung gut sichtbar an der Farb-Korrespondenz zwischen den Fotografien Wönnes, den grafischen Arbeiten Germeyers und ihren eigenen Gemälden. "Die Farbigkeit geht über." Durch den ständigen Dialog innerhalb der Gruppe habe man sich so "indirekt angenähert. Und natürlich haben wir auch versucht, mir der Raumatmosphäre hier im Artificium zu arbeiten." So sei am Ende, wie Julia Johannsen sagte, "eine künstlerische Reise" entstanden.

Von einer Reise kündet auch die Geschichte von Martina Metzgers Artificium. Vor fünf Jahren startete die Galeristin in der Jägerhausstraße, zwei Jahr später musste sie notgedrungen umziehen, die Kanalstraße wurde das neue Zuhause. Mit dem Blick zurück bewertete Martina Metzger diese Reise als Gewinn. "Bisher hat sich dieser Umzug wirklich gelohnt, der neue Standort ist wesentlich innenstadtnäher." Gefragt, ob sich mit dem neuen Ausstellungsort etwas geändert habe, sagte Metzger: "Das Portfolio hat sich professionalisiert. In der Jägerhausstraße war es für mich zu Beginn erst eine Art von Hobby. Es ging um's austesten. Hier in der Kanalstraße hat sich, so denke ich, das Niveau weiter gesteigert."

Davon soll auch die aktuelle Ausstellung der Künstlergruppe "Kunterbund" um Julia Johannsen künden - wenn abstrakte Malerei auf gegenständliche Fotografie, ausgefeilte Grafik und anziehende Schmuckkunst trifft und zu einem Gesamtbild wird.

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