Aus Fremden wurden Freunde

Merzig · Sieben Länder nehmen an dem Comenius Projekt teil. Nun trafen sich deren Delegierte an einem griechischen Gymnasium. Auch Teilnehmer der Eichenlaubschule in Weiskirchen waren dabei.

 Alle Teilnehmer vor der griechischen Partnerschule in Aiani. Fotos: Schule

Alle Teilnehmer vor der griechischen Partnerschule in Aiani. Fotos: Schule

 Über den Dächern von Thessalonik von links Lehrerin Anika Kirsch, Lara Schramm, Katharina Gimmler, Leon Hacket, Johannes Puhl und Schulleiter Günter Peifer.

Über den Dächern von Thessalonik von links Lehrerin Anika Kirsch, Lara Schramm, Katharina Gimmler, Leon Hacket, Johannes Puhl und Schulleiter Günter Peifer.

Bereits zum fünften Mal im laufenden Comenius-Projekt mit dem Titel "Living in a multicultural Europe without losing our own identitiy" (Leben in einem multikulturellen Europa ohne die eigene Identität zu verlieren) fand ein Projekttreffen mit Delegationen aus allen sieben Partnerländern statt - auch unter Teilnahme einer Delegation der Eichenlaubschule Weiskirchen. Gastgeber für Deutschland, Rumänien, Luxemburg, Tschechien, Italien und die Türkei war ein Gymnasium aus dem griechischen Ort Aiani, etwa zwei Autostunden von Thessaloniki entfernt. Aus Weiskirchen machten sich Schulleiter Günter Peifer und Projektlehrerin Anika Kirsch zusammen mit vier Schülern der Klassenstufe neun auf den Weg.

Die Schüler wurden mit einem herzlichen Hallo von ihren Gastschülern und deren Familien in Empfang genommen, die Lehrer wurden bei einem Abendessen vom Kollegium und lokalen Politikern begrüßt. Am nächsten Morgen nahmen die Schüler gemeinsam mit ihren Austauschpartnern am Unterricht teil. Die Lehrer hingegen machten sich im Bus auf den Weg nach Kozani, der Hauptstadt der Region Westmakedonien mit rund 70 000 Einwohnern. Zunächst ging es ins Rathaus, wo die Gruppe von einer Delegation Ratsmitgliedern begrüßt wurde. Nächste Station war das Bildungsministerium der Region Westmakedonien. Dort wartete eine kleine Überraschung auf die deutschen Teilnehmer. Ministerin Vasiliki Vontsa begrüßte die Gäste zunächst in bestem Deutsch. Wie sich herausstellte, promovierte Vontsa an der Universität des Saarlandes und sie war daher sehr erfreut, Gäste aus dem für sie mit so vielen Erinnerungen verbundenen Bundesland in ihrer Heimat begrüßen zu können, zumal beide deutschen Lehrer an derselben Universität studiert hatten.

Zurück in Aiani schnupperten die Lehrer in verschiedene Unterrichtsstunden hinein. Anschließend führte die Theatergruppe der Schule das Stück "Irini" von Aristophanes auf, in dem es um das Thema Frieden geht. Am Nachmittag war Zeit, den Ort Aiani zu erkunden, bevor von allen Comenius-Partnern ein Weihnachtsbaum in der Mitte des Dorfplatzes geschmückt wurde. Den Abend verbrachten die Schüler in ihren Gastfamilien, während die Lehrer bei traditioneller Live-Musik mit griechischen Spezialitäten vom Grill beköstigt wurden.

Am nächsten Tag stand ein Tagesausflug nach Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt Griechenlands, auf dem Programm. Die Basilika Hagios Demetrios, die byzantinische Stadtmauer, der Triumphbogen des Galerius, der Hafen und zahlreiche kleine Gässchen wurden besucht. Am meisten beeindruckt zeigten sich die Gäste vom Weißen Turm, dem Wahrzeichen der Stadt.

Den letzten Tag begannen alle Partner im Museum von Aiani, wo die Schüler des Gymnasiums selbst in englischer Sprache durch die Ausstellung mit zahlreichen interessanten Funden aus der Region führten. Im Comenius-Workshop wurden Arbeitsergebnisse vorgestellt und letzte Absprachen, vor allem für das nächste Treffen in Italien im Februar, getroffen.

Die Schüler hatten in kurzer Zeit viele neue Freunde gefunden und somit wurde eines der Hauptanliegen eines solchen Treffens wieder einmal erreicht: ohne Vorurteile offen aufeinander zugehen und durch Toleranz gegenüber andern Kulturen eine Bereicherung für die eigene Persönlichkeit erlangen.

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