Aus der Idee ist eine Marke geworden

Blieskastel. "Die Lammwochen laufen wirklich sehr gut. Unser am meisten nachgefragtes Gericht ist die Variation vom Blieswiesenlamm mit Olivenratatouille und Kartoffelküchlein", sagt Cliff Hämmerle, Koch im eigenen Restaurant in Webenheim. Zusammen mit den Köchen Ludwig Braun vom Goldenen Stern in St

 Cliff Hämmerle (links, hier mit einem Gast) beteiligt sich in seinem Restaurant an der Bliesgau-Lammwoche. Foto: Becker&Bredel

Cliff Hämmerle (links, hier mit einem Gast) beteiligt sich in seinem Restaurant an der Bliesgau-Lammwoche. Foto: Becker&Bredel

Blieskastel. "Die Lammwochen laufen wirklich sehr gut. Unser am meisten nachgefragtes Gericht ist die Variation vom Blieswiesenlamm mit Olivenratatouille und Kartoffelküchlein", sagt Cliff Hämmerle, Koch im eigenen Restaurant in Webenheim. Zusammen mit den Köchen Ludwig Braun vom Goldenen Stern in St. Ingbert und Wolfgang Quack aus dem Restaurant Villa Weismüller in Saarbrücken hat er vor neun Jahren in Zusammenarbeit mit KunstSchäfer Rudolf Schwarz aus Ballweiler die Bliesgau-Lammwochen aus der Taufe gehoben. Schon im zweiten Jahr kam der Saarbrücker Drei-Sterne-Koch Klaus Erfort zu der Riege der heute elf Köche hinzu, die im Herbst zehn Tage lang - in diesem Jahr noch bis kommenden Sonntag - ihre Speisekarten dem Bliesgau-Lamm widmen.Die Marketingidee ist inzwischen eine Marke geworden, sagt Hämmerle, der feststellen kann, dass die Gäste schon auf die Lammwochen warten und ganz gezielt danach fragen und für den Zeitraum Reservierungen vornehmen. Ludwig Recktenwald aus Homburg gehört zu diesen Gästen. Er bestellt als Vorspeise die vier Köstlichkeiten vom Lamm an Rapunzelsalatbouquet und lobt die hohe Qualität der Bliesgaulämmer. "Ich esse sehr gerne Lamm und freue mich auf die Rezeptideen der Lammwochen", sagt er. Dass man Lämmer esse, die aus der Nachbarschaft kommen, gefällt ihm sehr.

Das lobt auch Erik Schmidt aus St. Ingbert: "Das ist insgesamt eine schöne Werbung für die Bliesgauregion", sagt er und grundsätzlich sei es doch etwas ganz anderes, als wenn man Lämmer esse, die in Neuseeland gezüchtet und über den halben Erdball importiert worden seien. Hier kämen die Tiere von Webenheimer Weiden, frischer gehe es nicht mehr. "Unsere Lämmer haben Super-Qualität", sagt Schmidt und feiert mit einem Lamm-Essen seinen Geburtstag. Cliff Hämmerle zieht eine positive Bilanz. Zur Lammwoche kämen von den beiden Erzeugern im Bliesgau - aus Webenheim und Selbach - etwa 50 Lämmer in die teilnehmenden Restaurants. Bei ihm würden dann die ganzen Tiere verwertet und Variationen angeboten, mit denen man auch die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Lamms zeigen könne. Dazu gehörten Lammschulter, Roulade vom Bauch, Lammleber und -haxe, das Lammcarré, Filetspieße oder geschmorte Keule.

Die Köche, die alle einen guten Namen haben und in ihren Restaurants gut ausgelastet sind, wollen mit der Lammwoche ein Zeichen setzen. "Die Achtung vor der Natur, den Tieren und des kulturellen Erbe wird deutlich, indem wir Tiere nutzen, die aus der Landschaft kommen und deren gezielte Verwertung dabei hilft, diese Landschaft auch zu bewirtschaften", sagt Hämmerle. Die Kunden sollen auf diese Weise einen Bezug zur eigenen Landschaft bekommen, ist sein Ziel. Im neunten Jahr könne man längst von einer Erfolgsgeschichte sprechen, die den Bliesgau auch über die eigene Grenze hinaus bekannt mache. Das sieht man auch daran, dass von den elf Köchen nur zwei selbst im Bliesgau beheimatet sind, neben Hämmerle noch Jörg Künzer vom Gräfinthaler Hof. Diese elf repräsentieren jedoch ganze sieben Michelin-Sterne, das sucht seinesgleichen.

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