Aufwertung des Zentrums hat Vorrang

Schwalbach. Die Gemeinde Schwalbach wagt mit ihrem neuen Gemeindeentwicklungskonzept (Geko) einen Blick in die Zukunft (wir berichteten). Und zwar überdeckt das Geko einen Zeitraum von 15 Jahren und ist vielfach Voraussetzung für Fördermittel. Unter anderem um diesen Aspekt des Geko ging es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates in Schwalbach

Schwalbach. Die Gemeinde Schwalbach wagt mit ihrem neuen Gemeindeentwicklungskonzept (Geko) einen Blick in die Zukunft (wir berichteten). Und zwar überdeckt das Geko einen Zeitraum von 15 Jahren und ist vielfach Voraussetzung für Fördermittel. Unter anderem um diesen Aspekt des Geko ging es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates in Schwalbach.

Bevölkerung schrumpft

In diesem Zeitraum der genannten kommenden 15 Jahre könnte die Gemeinde Schwalbach bis zu 2000 Menschen verlieren, also von heute etwa 17 500 auf dann 15 700 schrumpfen. Vor allem ist ein deutlicher Rückgang der jungen Bevölkerungsgruppen zu erwarten. Bis 2020 könnte dies 85 bis 100 weniger Grundschüler bedeuten, womöglich mit spürbaren Folgen für die Schulen. Andererseits steigt der Anteil älterer Menschen auf rund ein Drittel. Dies macht entsprechende Angebote erforderlich, wie Fahrdienste und Betreuung. Bei rückläufiger Bevölkerung wird mit einem Überangebot an Wohngebäuden gerechnet. Bis 2020 wären es circa 430 zu viel.

Andererseits führen weniger Menschen auch zu weniger Einnahmen. Etwa eine Million Euro fehlten dann pro Jahr an Steuern, rechnete das Planungsbüro Kern-Plan in Illingen aus. Kern-Plan betreute das Geko in Schwalbach.

Standort im Wirtschaftsraum

Bei der Kaufkraft seien es sechs Millionen Euro pro Jahr weniger. Nun liegen mit dem Geko Vorschläge auf dem Tisch. Dazu gehört, die Gemeinde als bequemen und zentralen Wohnstandort zu etablieren, als einen "Zukunftsstandort im Wirtschaftsraum Saarlouis-Dillingen" und als "Landschafts- und Kulturerlebnis zwischen Weltkulturerbe und Vaubanstadt".

Als Schlüsselprojekte gelten unter anderen die Neugestaltung des Marktplatzes in Hülzweiler, die Aufwertung des Ortszentrums Schwalbach mit Großwaldpark, Schwalbachaue und Bierstraße sowie eine attraktive Achse Mühlental-Festplatz-Generationengarten in Elm-Derlen. Eine wirtschaftliche Stärkung ermögliche die Erweiterung "Hild" zum Gewerbe- und Zukunftspark an der A 8. Mehr machbar sei im Bereich Freizeit und Naherholung, stellten die Planer fest. Regionale Attraktionen ließen sich nutzen, die Gästezahlen könnten erhöht werden, was wiederum "Wertschöpfungspotenziale" mit sich bringe.

Um die Chancen für Schwalbach zu nutzen, forderte Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer Geschlossenheit im Rat und "kein Kirchturmdenken mehr". Als nicht förderlich sieht er, dass all dies nun unter dem Druck der Haushaltssituation laufe. Das "ist das Damoklesschwert", wie er betonte.

Hintergrund

Im Mai 2011 beauftragte der Gemeinderat das Planungsbüro Kern in Illingen, ein Gemeindeentwicklungskonzept (Geko) erstellen (wir berichteten).

In der zweiten Jahreshälfte 2012 waren dann die Bürger mit eingebunden, etwa 300 besuchten die Termine in Schwalbach, Elm und Hülzweiler. Viele Anregungen flossen mit ein, letztlich stimmten auch die drei Ortsräte der Gemeinde dem Geko zu. az

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