Auf vielen Beinen steht's sich besser

Neunkirchen. Der "Neue" soll's richten. Neunkirchens Oberbürgermeister Jürgen Fried will den saarländischen Kulturminister Stephan Toscani beim Wort nehmen. Dieser hatte schon vor Wochen, so hatte Fried der SZ erzählt, signalisiert, dass er einem Musical-Zweig der Musikhochschule in der ehemaligen Hüttenstadt durchaus positiv gegenüber steht

Neunkirchen. Der "Neue" soll's richten. Neunkirchens Oberbürgermeister Jürgen Fried will den saarländischen Kulturminister Stephan Toscani beim Wort nehmen. Dieser hatte schon vor Wochen, so hatte Fried der SZ erzählt, signalisiert, dass er einem Musical-Zweig der Musikhochschule in der ehemaligen Hüttenstadt durchaus positiv gegenüber steht. Damals blieb das ohne Wirkung, da Toscani noch nicht für den Bereich Kultur zuständig war. Vorgänger Karl Rauber hatte Frieds Wunsch abschlägig beschieden. Doch seit die neue Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer Toscani zum Kulturminister berufen hat, ist Frieds Weg für einen neuen Anlauf frei. Im Rahmen einer Pressekonferenz zu den Planungen in Sachen Musicalstadt (wir berichteten) gab der OB bekannt, dass er auf einen Gesprächstermin wartet.Ein Großaufgebot gab es ansonsten an diesem Tag in der Stummschen Reithalle - die Neunkircher Musical-Szene präsentierte sich geballt und einig. Der Mensch im Mittelpunkt, die Einbeziehung der Neunkircher in die Projekte, Vernetzung der drei Säulen - so ist es und so soll es bleiben.

Im Jahr 2002 war es, daran erinnerte Fried, als er mit Musical-Komponist Frank Nimsgern über die Möglichkeiten eines Musical in, um, von und für die Stadt sprach. Das hat dann nicht geklappt. Doch dann kam der 8. Dezember 2002. An diesem Tag traf sich Neunkirchens Pressesprecher Markus Müller mit dem (damals noch am Saarländischen Staatstheater engagierten) Schauspieler Martin Leutgeb zum Thema. Das Musical-Projekt war geboren. Es wird auch künftig die tragende der drei Musical-Säulen der Stadt sein. Im März (16., 17. und 18.) gibt es eine Wiederaufnahme von "BeGEISTert".

Allerdings, das gaben Ellen Kärcher und Dieter Meier schon bekannt, wird schon eifrig an einem neuen Stück gearbeitet. Wie das fürs Projekt üblich ist, was ganz Eigenes. Ein Casting soll es dazu noch geben.

Premiere in der Gebläsehalle

Die Uraufführung ist dann zugleich die offizielle Eröffnung der im Umbau befindlichen Gasgebläsehalle im Alten Hüttenareal. Diese soll, so gab Fried bekannt, Ende September fertig sein. Erste Aktion noch vorm Musical-Projekt: Ende November die Verleihung des Rohrbach-Filmpreises.

Auch wenn Martin Leutgeb von seiner jetzigen Wirkungsstätte Stuttgart nach Wien wechseln wird, im Jubiläumsjahr wird er auf jeden Fall künstlerischer Leiter des Musical-Projektes bleiben. Wer Regie führt, wird sich noch zeigen. Was aber auf jeden Fall feststeht: Die Vernetzung soll weiter vorangetrieben werden. Teilnehmer der Musicalschule, in der es nächstes Jahr laut Kulturgesellschafts-Chef Peter Bierbrauer auch wieder einen Intensiv-Workshop geben wird, werden am Projekt teilnehmen. Und umgekehrt.

Und auch die Produktionsfirma Aura Entertainment mit Aino Laos und Elmar Ottenthal, die mit "Wasserphantasie" im August ein Großprojekt auf den Furpacher Weiher bringt (wir berichteten), wird Augen und Ohren nach Talenten offen halten. Die sperrte während Pressekonferenz bereits Roberto Di Pasquale von Aura Live Projects aus der Schweiz (seine Firma wird das Laos/Ottenthal-Projekt in die Republik bringen) auf. "Ich wusste nicht, dass das Saarland so interessant ist, es hier so tollle Sachen gibt. Man glaubt immer, man muss nach Berlin. Aber so was Tolles wie das Musical-Projekt, das hat Berlin nicht."

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