Auf Tuchfühlung mit den Fans

Bliesen. Und plötzlich waren sie verschwunden. Kurz hatte Michael Löwe darum gebeten, die Kinder mögen sich doch zum Foto aufstellen, da waren Jiri Bilek, Olcay Sahan und Kevin Trapp verschwunden, untergetaucht in einer schnell wuchernden Traube aus Kindern und Jugendlichen. Die besten Plätze, möglichst nah an den Spielern des 1. FC Kaiserslautern, waren schnell vergeben

Bliesen. Und plötzlich waren sie verschwunden. Kurz hatte Michael Löwe darum gebeten, die Kinder mögen sich doch zum Foto aufstellen, da waren Jiri Bilek, Olcay Sahan und Kevin Trapp verschwunden, untergetaucht in einer schnell wuchernden Traube aus Kindern und Jugendlichen. Die besten Plätze, möglichst nah an den Spielern des 1. FC Kaiserslautern, waren schnell vergeben. "FCK hautnah", so nennt der Verein die Veranstaltungen selbst, und hautnah war es dann auch, wie die Spieler belagert wurden, als sie in der Fan-Region Saarland/Luxemburg in Bliesen zu Gast waren. Insgesamt 28 offizielle FCK-Fanclubs gibt es im Saarland, sie alle sind in der Fan-Region lose organisiert, mit insgesamt zwischen 850 und 900 Mitgliedern. Solche Veranstaltungen sollen den Termindruck von den Spielern nehmen, in jedem Fanclub zu erscheinen.Die Mehrzweckhalle in Bliesen ist gut gefüllt. "Wir können zufrieden sein", sagt Dirk Kontz, Mitglied im Organisations-Team und Vorsitzender der "Devil's Apostels", des FCK-Fanclubs aus St. Wendel. Löwe ist sogar ein wenig überrascht: "Es wundert mich ein bisschen, wie viele gekommen sind. Aber es freut mich natürlich. Schließlich haben wir Konkurrenz von verkaufsoffenen Sonntagen. Leider steckt der Bus aber noch irgendwo fest." Der Grund: Der kleine Platz vor der Halle, mit dem komplizierten Namen, Saint-Cyr-en-Val-Platz, benannt nach dem französischen Partnerort, findet sich nicht im Navigationsgerät. Doch mit ein paar Minuten Verspätung kommen sie dann doch noch, unter großem Jubel der Fans. Selbst das 0:1 in Nürnberg am Tag zuvor mit der vielleicht schwächsten Saisonleistung des FCK macht da nichts mehr. Die Fans wissen, was sie in dieser Saison zu erwarten haben, und Fans können entgegen vieler Annahmen auch sehr realistisch sein.

"Wir wussten von Anfang an, worum es in dieser Saison geht", sagt Michael Weyrich aus Oberkirchen. Gegen den Abstieg. Da tut eine Niederlage in Nürnberg zwar weh, aber es ist nichts, was die Liebe zum Verein beeinträchtigt, dafür haben sie schon zu viel mitgemacht mit ihrem FCK. Das Mitleiden gehört irgendwie dazu.

Nachdem der erste Ansturm auf die Spieler zu Ende war, stand die Frage-Runde an. Zu Beginn noch etwas zögerlich, trauten sich dann mit der Zeit die ersten. Da waren dankbare Fragen, wie die, wie es einem als Spieler geht, wenn die Fans den eigenen Namen rufen. Was Torhüter Kevin Trapp natürlich sehr gerne hat, insbesondere etwa nach einem Patzer wie beim Spiel gegen Leverkusen. "Da hat es mir schon geholfen." Aber auch ernste Fragen, wie die Spieler zum Thema Pyrotechnik stehen. Dass Trapp das "wenn es kontrolliert ist, ganz in Ordnung" findet, brachte ihm Sonder-Applaus ein.

Am Ende wird es dann wieder "hautnah". Die Spieler stehen, oder besser gesagt sitzen, für die Autogrammstunde bereit. Wieder bildet sich eine Fan-Traube, die sich erst allmählich in geordnete Bahnen begibt. Alles wird bereit gehalten, worauf eine Unterschrift Platz hat. Im Idealfall natürlich etwas vom FCK, aber auch sonst alles auf dem ein Filzstift Halt findet, wird unterschrieben. Und für die ganz Unvorbereiteten gibt es ja noch die großen Stapel mit Autogrammkarten. "Vor fünf Wochen

war sich doch jeder sicher, dass wir absteigen würden."

Andreas Bernhard,

Oberthal

"Die Leute sind nicht so abgedreht, das mag ich am FCK."

Tom Seibert,

Wolfersweiler

"Sie machen auch mal Transfers,

bei denen es nicht

so ums große

Geld geht. Das

gefällt mir."

Paul Krieger,

Nohfelden

"Ich bin FCK-Fan geworden, weil meine Oma und mein Opa schon FCK-Fans waren."

Julius Hermann,

Nohfelden

"Wir wussten

von Anfang an,

worum es in

dieser Saison geht."

Michael Weyrich,

Oberkirchen

"Es wundert mich ein bisschen, wie viele Fans gekommen sind."

Michael Löwe

vom Fan-Beirat

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