Auf Spurensuche: Wie die Kelten lebten

Otzenhausen. Dass die Saar-Lor-Lux-Region zu den keltischen Kerngebieten gehörte, ist inzwischen unstrittig. Doch wie lebten sie wirklich, unsere Vorfahren, die einst über nahezu ganz Europa verbreitet waren?Ein zweitägiges Seminar für alle Interessierten erweckt die keltische Zeit, die in unserer Region etwa 500 Jahre dauerte, zu neuem Leben

Otzenhausen. Dass die Saar-Lor-Lux-Region zu den keltischen Kerngebieten gehörte, ist inzwischen unstrittig. Doch wie lebten sie wirklich, unsere Vorfahren, die einst über nahezu ganz Europa verbreitet waren?Ein zweitägiges Seminar für alle Interessierten erweckt die keltische Zeit, die in unserer Region etwa 500 Jahre dauerte, zu neuem Leben. Das Programm umfasst Vorträge ebenso wie eine Exkursion zu den keltischen "Landmarken" im St. Wendeler Land.

"Die Kelten im St. Wendeler Land" ist der Titel des Seminars an diesem Samstag und Sonntag, 3. und 4. September, in der Europäischen Akademie in Otzenhausen. Veranstalter ist die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land (Kulani) in Zusammenarbeit mit der Europäischen Akademie und den Forum Europa.

Das Programm beginnt am Samstag, 3. September, um 14 Uhr. Manfred Peter referiert über die keltische Epoche, anschließend berichtet Thomas Fritsch, Projektleiter der Grabung auf dem Hunnenring, über die Kelten im St. Wendeler Land. Abends werden die Fakten im gemeinsam Gespräch vertieft. Am Sonntag geht es ab neun Uhr auf eine Rundfahrt zu den Spuren der Kelten unter der Leitung von Michael Koch, Vorsitzender des Freundeskreises Keltischer Ringwall.

Das Seminar über die keltische Epoche ist der Auftakt einer ganzen Seminarreihe zur Geschichte der Region. Diese stehen im Zusammenhang des Kulani-Projektes mit dem Titel "St. Wendeler Land steinreich: Beispiel einer 2500-jährigen europäischen Kulturentwicklung". Unter Mitwirkung möglichst vieler Interessenten geht es darum, die kulturgeschichtlichen Besonderheiten der Region zu benennen und auszuarbeiten. Start war mit einer großen Auftaktveranstaltung im Mai in der Akademie.

Die großen Fragen, die bereits auf dieser Auftaktveranstaltung zu dieser Projektreihe gestellt wurden, werden nun ganz konkret in Bezug auf die Kelten beantwortet: Wie lebten, dachten, ernährten und kleideten sie sich, wie gelangten sie zu dem Reichtum, dessen Spuren noch immer bei uns zu finden sind?

Der mächtige keltische Ringwall von Otzenhausen, die prunkvollen Fürstengräber zum Beispiel von Schwarzenbach, aber auch die reichhaltigen Erzgruben sind nur einige Beispiele für diese Entwicklung. Ebenso gilt, dass die Kelten im heutigen Saar-Lor-Lux-Raum nicht "für sich allein" lebten. Welche Beziehungen bestanden zu anderen Keltenstämmen, gar zu anderen Völkern? Und was führte dazu, dass ihre Kultur unterging? Dabei begeben sich die Teilnehmer nicht nur theoretisch auf die Spuren der Kelten, sondern spüren auf einer Exkursion den Spuren keltischen Lebens nach, die auch heute noch im St. Wendeler Land zu finden sind.

Auch wenn dieses Seminar sich dem Thema "Kelten" widmet, so ist doch klar, dass diese zeitlich und räumlich gesehen in einen langen geschichtlichen Entwicklungsprozess eingebunden sind, an dessen Ende unsere heutige Welt steht, die ebenso nur eine Epoche der Weltgeschichte ist.

Aus all diesen Epochen eine "große Erzählung" zu formen, ist das Ziel dieser Seminarreihe, die mit dem Thema Kelten beginnt. Alle Interessierten sind laut Kulani eingeladen, daran mitzuwirken. Dieses Seminar ist das erste dieser Reihe zu den großen Epochen unserer Geschichte: die keltische Epoche (3. und 4. September), die römische Epoche (8. und 9. Oktober), die fränkische Epoche (12. und 13. November), die Epoche des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (14. und 15. Januar) sowie die Europäische Epoche (3. und 4. März). red/vf

Anmeldungen und weitere Auskünfte: Europäische Akademie Otzenhausen, Telefon (0 68 73) 66 24 47. Die Tagungsgebühr beträgt 50 Euro. Teilnahme nur an der Exkursion einschließlich Mittagessen: 25 Euro.

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