Auf Schusters Rappen durch die Biosphäre

Gersheim. Hat am Samstag noch die Sonne geschienen, so regnete es den Verantwortlichen der 7. Internationalen IVV-Wanderung in Gersheim mächtig ins Kontor. "Im letzten Jahr war es zu heiß, diesmal zu nass", beklagte Wolfgang Kaufmann, Abteilungsleiter Wandern im Gersheimer Sportverein

Gersheim. Hat am Samstag noch die Sonne geschienen, so regnete es den Verantwortlichen der 7. Internationalen IVV-Wanderung in Gersheim mächtig ins Kontor. "Im letzten Jahr war es zu heiß, diesmal zu nass", beklagte Wolfgang Kaufmann, Abteilungsleiter Wandern im Gersheimer Sportverein. So zählte man am Ende auch nur rund 500 Personen, die sich auf Schusters Rappen getreu dem Motto "Wandern in der Biosphäre Bliesgau" auf den Weg machten. Drei Streckenalternativen waren angeboten: sechs, elf oder 20 Kilometer. Kontrollpunkte waren in Herbitzheim, an der Gersheimer Pfarrer-Lindemann-Hütte und im Reinheimer Europäischen Kulturpark eingerichtet. So konnten sowohl das Tal an der Blies auf dem Abschnitt des Bliestal-Freizeitweges bewundert als auch die Aussicht auf den Höhenzüge von Rubenheim bis Reinheim genossen werden. "Ich finde die Landschaft herrlich und weil das Wetter nicht so gut ist, kommt uns der große Asphaltanteil zugute", meinte Dr. Hans Bauer. Der 71-jährige Ehrenpräsident von Borussia Neunkirchen hatte die Elf-Kilometer-Variante gewählt. Er ist seit acht Jahren fast jedes Wochenende auf einer Volkswanderung zu finden, hatte früher auch mal Strecken bis zu 100 Kilometer in Angriff genommen. Am Anstieg hinter Rubenheim traf er den 79-jährigen Binninger Joseph Hiegel, der gleich zwei Mal am Wochenende in Gersheim auf Wandertour gegangen war. Begeisterte Wanderer"Am Samstag bin ich 20 Kilometer und am Sonntag elf Kilometer gelaufen." Auch der Lothringer hat eine interessante Wanderkarriere hinter sich. Zum sechsten Mal in Gersheim dabei, hat er in früheren Jahren jährlich 3500 Kilometer, darunter auch viele Marathonstrecken, abgespult. Heute schaffe er immerhin in zwölf Monaten noch rund 1000 Kilometer. "Les marcheurs du lac Holving" ist der Heimatverein des Ehepaares Adele und Emile Muller. Die 60-Jährige und der 66-Jährige finden die Gersheimer Strecken abwechslungsreich. Es mache Spaß, sodass sie die längste Variante ausgewählt hatten. "Die IVV-Wanderung ist eine Erweiterung des Sportangebotes in unserem Verein. Hier kann man sich bis ins hohe Alter auch betätigen", so Fabian Weiser, Vorsitzender des SV Gersheim, der zusammen mit Michael Anna am Kontrollpunkt in der Herbitzheimer Barbarastraße Teilnehmer mit Tee versorgte und den obligatorischen Stempel auf die Wanderkarte drückte.Auch kämen wegen des Angebotes viele Gäste aus weiten Teilen des Saarlandes, Lothringen und Elsass, aber auch aus der Pfalz. Alle könnte man auf die schöne Bliesgaulandschaft, das "Filetstück" der Biosphäre, aufmerksam machen. Kaufmann fügte hinzu, dass neben Wanderern aus Luxemburg auch drei eigens aus Bochum-Wattenscheid sowie ein Paar mit dem Zug aus der Schweiz angereist sei. Mit 65 Personen waren die "Vereinslosen" die größte Gruppe. Das hielt Bürgermeister und Schirmherr Alexander Rubeck nicht davon ab, den neu gestifteten Wanderpokal den Marschfreunden aus Ensheim zu überreichen. Sie brachten mit 27 Teilnehmern die meisten an den Start. Dahinter landeten die Wanderfreunde Dudweiler (22) und Les amis de la nature aus Grosbliederstroff (18). 65 Helfer an den Kontrollpunkten, der Stempelstelle im Kulturhaus, an der Getränke- und Kuchentheke sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Der Sanitätsdienst wurde vom DRK Gersheim übernommen.

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