Auf eigene Faust durch Eis und Schnee

Quierschied. "Philipp ist schon seit September letzten Jahres drüben. Er berichtet von Schnee und Eis", sagt der Quierschieder im SZ-Gespräch. Eigentlich wollte Pascale Pitz nach dem Abitur im Mai 2011 ein Jahr nach Frankreich: "Ich hatte mich auf eine Jahresstelle an der Rezeption eines Disney-Hotels in Paris beworben. Aber die haben sich bis Dezember nicht gemeldet

 Auf dem Sprung nach Kanada: Pascale Pitz. Foto: Allenbach

Auf dem Sprung nach Kanada: Pascale Pitz. Foto: Allenbach

Quierschied. "Philipp ist schon seit September letzten Jahres drüben. Er berichtet von Schnee und Eis", sagt der Quierschieder im SZ-Gespräch. Eigentlich wollte Pascale Pitz nach dem Abitur im Mai 2011 ein Jahr nach Frankreich: "Ich hatte mich auf eine Jahresstelle an der Rezeption eines Disney-Hotels in Paris beworben. Aber die haben sich bis Dezember nicht gemeldet. Jetzt hätte ich eine Stelle ab Februar für ein Jahr, aber im August muss ich ja schon wieder in München sein", so der Globetrotter in spe. In München nämlich wartet ab Oktober das ernste Studienleben. "Jura hat mich schon immer interessiert. Ich bin eher der geisteswissenschaftliche Typ. Rechtsphilosophie und Rechtssysteme in Europa, so was macht mich glücklich", sagt er. Dabei ziehe es ihn in die Anwalts-Laufbahn: "Ich boxe lieber Leute raus als rein", sagt Pitz schmunzelnd.Doch bevor die Maximiliansuniversität in München den Saarländer haben darf, will Pitz es auf den Straßen Kanadas noch wissen. "Wir haben auf eigene Faust eine Route geplant. In Vancouver geht's los, dort kaufen wir ein Auto. Dann fahren wir nach Montreal und zurück nach Toronto. Mit dem Abstecher nach New York sind das um die 8000 Kilometer. Philipp ist ja vor Ort und weiß schon ein bisschen Bescheid", sagt der Sprachbegabte. Denn noch mehr Kenntnisse in der französischen Sprache zu sammeln, war Pitz' Antrieb für seine Paris- und letztlich Kanada-Pläne. Schon seit der fünften Klasse sei er in Sachen Fremdsprachen auf den Geschmack gekommen. "Da hab ich gemerkt, das ist mein Ding. Die germanischen Sprachen liegen mir", sagt Pitz, der in ein Lateinstudium an der Saar-Universität reingeschnuppert hat. "Ich war schon immer so, in ein Land zu reisen und damit vertraut zu werden. In Mexiko hatte ich mich geweigert, Englisch zu sprechen. Es ist irgendwie schöner, sich mit gebrochenen Sprachkenntnissen des jeweiligen Landes zu integrieren", sagt er. Der Kanada-Trip soll aber nicht nur eine wilde Fahrt ins Unbekannte werden. "Ich habe ein Work- und Holiday-Visum in Berlin beantragt. Wir werden auch einen Job haben, die Lebenshaltungskosten sind sehr hoch. Mit der Firma Hydac in Toronto haben wir schon Kontakt aufgenommen", erzählt er. Ob bei all den Plänen auch Lampenfieber ein Thema ist? "Letzte Zweifel bleiben auch mir. Es ist ja schon ein Wagnis. Dort fahren wir lange Strecken durchs Nirgendwo. Da gibt es 100 Kilometer lang rechts und links kein Haus und auch kein Handynetz", sagt Pitz und fügt hinzu: "Manche meiner Schulkollegen, die drüben waren, haben auch schon mal im Auto übernachtet". Gut, dass die winterfeste Kleidung bereits im Gepäck ist.

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