Na, alle Geschenke beisammen? Liegen die Nerven schon blank? Da lob' ich mir doch die Geschenke in der Jugend, als unsere liebe Tante - Gott hab' sie selig - noch unter uns weilte. Auf sie war jedes Jahr Verlass. Sie musste nie lange in den Läden suchen. Die Verpackung war noch das Spannendste an den Weihnachtspräsenten für die Nichten und Neffen, weil immer der gleiche Inhalt zu erwarten war: Unterhosen (natürlich bis über die Nieren!) und Schlafanzüge (warm, weil aus Frottee).Nun, es geht auch origineller. Gehen wir also in die Parfümerie. Dort lauern Hunderte von Düften. Mal schauen, was das zu Ende gehende Jahr an neuen Kreationen hervorgebracht hat. Probieren geht bekanntlich über Studieren: Hier ein eleganter Duft mit einem leichten Hauch von Orient. Man zieht den linken Ärmel hoch und sprüht. Gar nicht schlecht, aber machen wir mal weiter im Sortiment. Es folgt - begleitet von einem weiteren leisen "ppssssss" aus dem schlanken Flakon - ein Wässerchen mit reichlich fruchtiger Note. Lecker, in der Tat. Das aber war's noch lange nicht. Denn nun probieren wir auf dem Unterarm - ppssss - denjenigen Duft, bei dem ein Anflug von Zedernholz und rauchigem Leder die Sinne erfrischt. An die restlichen Duftnoten des netten Testnachmittags erinnere ich mich nicht mehr so genau. Nur noch daran, dass sich gleich drauf an der Kasse im Lebensmittelladen ein paar Leute ziemlich angewidert nach mir umgedreht haben.

Merke: Die Mischung macht es manchmal nicht. Lieber Chanel No 5 als Skunk No 1.