Auf der Suche nach der Lockerheit

Saarbrücken. "Ich weiß, irgendwann wird der Knoten platzen, und wir sind wieder da", sagt Jessica Krick, Mittelblockerin des Frauenvolleyball-Zweitligisten TBS Saarbrücken: "Wir haben die spielerische Lockerheit verloren, die uns in der Vorbereitung so stark gemacht hat." Doch von Stärke ist der TBS in den letzten Wochen meilenweit entfernt

Saarbrücken. "Ich weiß, irgendwann wird der Knoten platzen, und wir sind wieder da", sagt Jessica Krick, Mittelblockerin des Frauenvolleyball-Zweitligisten TBS Saarbrücken: "Wir haben die spielerische Lockerheit verloren, die uns in der Vorbereitung so stark gemacht hat." Doch von Stärke ist der TBS in den letzten Wochen meilenweit entfernt. Seit dem 3:1-Erfolg zum Saisonauftakt gegen den TV Villingen setzte es für die Saarbrückerinnen fünf Niederlagen in Folge. Ergebnis: Der TBS steht am Ende der Tabelle.

"Wir haben in dieser Saison noch nicht überzeugt", gesteht auch Trainer Christian Thewes ein, "wir brauchen ein Erfolgserlebnis". Darum arbeite man "an der Qualität und der Emotion". Das wichtigste Gefühl ist derzeit das Selbstvertrauen. Dies fehlte in den letzten Auftritten gänzlich. Drei oder vier Fehler genügten, um die Mannschaft zu verunsichern. "Wir wissen, dass in dieser Saison jede Spielerin mehr Verantwortung übernehmen muss", sagt Sportstudentin Krick.

Dass die Mannschaft den Weggang von Hauptangreiferin Lisa Beinborn (sie ging aus beruflichen Gründen nach Hamburg) bislang nicht kompensieren konnte, sei zu einfach gedacht. "Lisa war eine starke Spielerin - keine Frage. Aber wir sind sicher in der Lage, auch ohne sie in der Liga zu bleiben", findet Krick. Trainer Thewes glaubt sogar, "dass der Kader in der Breite deutlich besser aufgestellt ist".

Thewes' Arbeit steht - zumindest bei der Mannschaft - nicht zur Diskussion. "Im Fußball würde man in dieser Situation sicher den Trainer entlassen", sagt Jessica Krick, "das ist aber Schwachsinn".

Am Sonntag um 14 Uhr muss der TBS gegen den Tabellensiebten VCO Dresden antreten. Vor eigenem Publikum in der Bruchwiesenhalle wollen die Saarbrückerinnen den zweiten Saisonsieg feiern. "Dresden ist eine junge, spielstarke Mannschaft", weiß Mittelblockerin Krick zu berichten, "vor allem die Außenangreiferinnen gilt es, in den Griff zu bekommen. Gelingt das, glaube ich fest an den Sieg. Wir müssen einfach mutig ins Spiel gehen".

Für die 28-jährige Sportstudentin ist es die dritte Saison in der 2. Bundesliga - es soll auf keinen Fall die Letzte sein. "Jeder von uns ist klar, wo wir stehen", sagt sie, "wir haben die nötige Ernsthaftigkeit. Wir wollen schnellstmöglich an die gute Leistung der Rückrunde der letzten Saison anknüpfen." Damals arbeitete sich der TBS auch von einem Abstiegsplatz noch ins gesicherte Mittelfeld der Tabelle. Der Start der neuerlichen Siegesserie soll gegen Dresden stattfinden. Klar ist: Nur Erfolgserlebnisse können die gesuchte Lockerheit zurückbringen.

Auf einen Blick

Bereits an diesem Samstag um 20 Uhr muss die zweite Mannschaft des TBS in der Volleyball-Regionalliga Südwest in Kassel bei der TG Wehlheiden antreten. Nach den Niederlagen gegen die Spitzenclubs VSG Saarlouis und Eintracht Frankfurt sollen Punkte her. "Volleyball ist ein komplexes Spiel. Im Moment klappt bei uns immer ein anderes Element dieses Spiels nicht", sagt Spielertrainerin Sarah Strege, "wir müssen einfach weniger Fehler machen". Der TBS II fährt nur mit neun Spielerinnen nach Hessen, kann aber auf die wohl stärkste Startformation zurückgreifen. Strege erklärt: "Sind die Spielerinnen topfit, haben wir eine Chance." cor

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