Auf der Alm, da tut sich was

Wadrill. Eine Schließung wäre die Folge gewesen, hätten sich die Gegebenheiten auf der Alm nicht grundlegend geändert. Aber das stand ernsthaft nie zur Debatte. Die einzige echte Alm im Saarland hier oberhalb von Wadrill in rund 600 Metern Höhe ist für die Stadt Wadern ein Alleinstellungsmerkmal. Für die Wadriller ist sie längst Geschichte

 Auf der Baustelle der idyllischen Alm von links: Almwirt Peter Schumacher, Brauereivertreter Franz Dörr, Bauleiter Jürgen Eichler und Martin Anell. Fotos: Ferdinand Seyfried

Auf der Baustelle der idyllischen Alm von links: Almwirt Peter Schumacher, Brauereivertreter Franz Dörr, Bauleiter Jürgen Eichler und Martin Anell. Fotos: Ferdinand Seyfried

Wadrill. Eine Schließung wäre die Folge gewesen, hätten sich die Gegebenheiten auf der Alm nicht grundlegend geändert. Aber das stand ernsthaft nie zur Debatte. Die einzige echte Alm im Saarland hier oberhalb von Wadrill in rund 600 Metern Höhe ist für die Stadt Wadern ein Alleinstellungsmerkmal. Für die Wadriller ist sie längst Geschichte.Neuer Bierlieferant Eine der wenigen mittelständischen Brauereien im Saarland ist "Großwald" in Eiweiler bei Lebach, neben Bruch-Bräu in Saarbrücken. Auf der Wadriller Alm werden die Gäste künftig Großwald-Bier trinken. Das verrieten vor Ort Franz Dörr, Repräsentant von Großwald, und Peter Schumacher von Schumachers Scheune in Losheim, künftiger Almwirt in Wadrill. Großwald will zusammen mit anderen Getränkelieferanten großzügig den Biergarten der Alm ausstatten. "Das wird ein Schmuckstück", versprechen Dörr und Schumacher. "Der wird wunderschön!" Mehr verraten sie nicht. Wenn alles klappt, soll Ende August, Anfang September eröffnet werden. Die tiefen Gräben sind verfüllt. Ein paar große Baumaschinen stehen noch in der Landschaft. Entlang der Zufahrt sollen Parkplätze angelegt werden. Rund um die Almhütte bleibt es in Zukunft autofrei. Bauleiter Jürgen Eichler von Ott-Bau in Malborn lässt gerade einige Bodenplatten für Anbauten gießen. Die Pflanzenkläranlage wird gerade bestückt. "Die Erdarbeiten sind damit abgeschlossen", sagt Eichler. Zur Zeit werden die Anbauten und ein Technikraum errichtet, alles als Balkenblockhäuser. Dann können die Techniker und Installateure beginnen.

Auf einen BlickErste Gespräche über eine Alm im Hochwald gab es bereits 1948. Mit dem damaligen Landrat Kurt Matthias Linicus als treibender Kraft wurde 1951 eine Weidegenossenschaft gegründet. Die Gründungsmitglieder kamen aus Wadrill, Weierweiler, Büschfeld, Münchweiler und Rappweiler. Langfristige Pachtverträge mit der Gehöferschaft Wadrill machten die dauernde Nutzung des Geländes möglich. Am 1. Mai 1955 wurden die ersten Jungrinder auf die Alm gebracht. Bis Oktober hat jedes Kalb 150 Kilogramm zugenommen. Dennoch ist von den ursprünglich 172 Tierhaltern nur eine Hand voll übrig geblieben. Im vergangenen Jahr mischten sich erstmals auch Pferde unter das Rindvieh. In diesem Jahr sind wegen der Bauarbeiten keine Tiere hier oben. fs

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