„Auf den Weg nach Weihnachten“

Neuweiler · Besinnliches Miteinander statt Vorweihnachtshektik hieß es am Montag in Neuweiler: um 18.30 Uhr lud Familie Daniel zu einem Moment der Stille ein. Rund 30 Neuweiler folgten der Einladung.

Am Montagabend um 18.30 Uhr lud Familie Daniel aus Neuweiler vor ihre Haustüre ein, gemeinsam einen schönen Adventsmoment zu verbringen. Nach kurzer Zeit waren dann auch schon an die 30 Neuweiler Bürger bei Daniels eingetroffen. Familie Daniel war nämlich "das 16. Türchen" des "Lebendigen Adventskalenders". 24 Tage im Dezember wird eines dieser "Türchen" in Neuweiler geöffnet und statt Schokolade oder einem Geschenk, lädt jeden Tag eine andere Familie zu sich nach Hause ein. Dann wird 15 Minuten lang entweder eine kleine Geschichte vorgelesen, gemeinsam ein Lied gesungen, musiziert, Glühwein zusammen getrunken oder gemeinsam gegessen. Jeder, der Interesse hat, kann kommen. Zu Gast bei Familie Daniel wurde zunächst gemeinsam "Wir sagen euch an den lieben Advent" gesungen. Im Anschluss folgte eine kleine Engelsgeschichte, da die Gastgeberin, Helga Daniel, eine besondere Schwäche für Engel hat. Stiltreu war an der Haustür ein Bild mit selbst gebastelten Engeln angebracht. "Die hat allerdings mein Mann gebastelt", so Helga Daniel, die bereits im letzten Jahr an der Adventsaktion teilnahm. Reinhard Kirsch (Mitwirkender im Familiengottesdienst Sulzbach und Neuweiler) gab im Anschluss das am Sonntag von ihm aus einem Saarbrücker Gottesdienst mitgebrachte Licht aus Bethlehem weiter, mit den Worten, er wünsche heute allen Frieden im Herzen. Die Besucher steckten sich eine Kerze an dem Friedenslicht an, die sie mit nach Hause nahmen. Zum Abschluss wurde passend das Lied "Tragt in die Welt nun ein Licht" gesungen.

Auf Flyern und Plakaten, die in allen Geschäften und in der Kirche ausliegen, steht wann welches "Türchen" wo in Neuweiler stattfindet. Auch Geschäftsleute und der Kindergarten beteiligen sich. Organisiert wird der bürgernahe Adventskalender von der Pfarreiengemeinschaft Sulzbach mit Allerheiligen Sulzbach und St. Hildegard Neuweiler. Die Anmeldung erfolgt bereits im November telefonisch bei Melanie Moll aus dem Familiengottesdienst Neuweiler. In diesem entstand auch die Idee einen "lebendigen Adventskalender" zu initiieren. Patrik Theis, Gemeindereferent Neuweiler, hatte bereits von dieser Aktion in anderen Städten gehört und schlug vor, sie ebenfalls umzusetzen. Oder um es mit seinen Worten zu sagen: "Menschen machen sich auf den Weg nach Weihnachten". So besuchen sich die Bewohner Neuweilers also 24 Tage im Monat Dezember gegenseitig oder lernen sich gar erst kennen. "Vor allem ist einmal am Tag echte 15 Minuten Ruhe und Besinnlichkeit", so Melanie Moll. Statt Stress und Lärm in der Vorweihnachtszeit, wollte man vor allem für Familien und Kinder eine weihnachtliche Atmosphäre schaffen. "Erstaunlicherweise wird es aber mehr von den 20-30 Jährigen angenommen", so Moll. Roswitha Kraemer aus Sulzbach hatte die Idee, bildhaft auch für jeden Gastgeber "ein Türchen" zu basteln, das diese dann an ihr Fenster hängen können. Der Kalender, der bereits im zweiten Jahr stattfindet, zeigt hohe Resonanz: "Es wird sehr gut angenommen, es kommen mal 20 aber auch mal 40 Gäste", so die Veranstalter stolz.

Am nächsten Montag, 23. Dezember, wird das "Abschlusstürchen" an der Siedlerecke am Wasserturm geöffnet. Dort werden die Siedlergemeinschaft, der Posaunenchor und der Männer- und Frauenchor spielen. Für Kinder gibt es eine Krippe mit lebenden Tieren.

Das 24. und letzte "Türchen" findet in der katholischen Pfarrkirche in Sulzbach ab 18.30 Uhr mit einem Kindergrippenspiel statt.

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