Auf den Spuren des Weinbaus

Wittersheim. Rund 40 Teilnehmer folgten bei spätsommerlicher Witterung der Einladung des Verkehrsvereins Mandelbachtal und der Naturwacht des Saarlandes zur Wanderung auf den Spuren des Weinbaus im Bliesgau

 Rund 40 Teilnehmer waren bei der Wanderung auf den Spuren des Weinbaus im Bliesgau mit von der Partie. Foto: SZ/Verkehrsverein

Rund 40 Teilnehmer waren bei der Wanderung auf den Spuren des Weinbaus im Bliesgau mit von der Partie. Foto: SZ/Verkehrsverein

Wittersheim. Rund 40 Teilnehmer folgten bei spätsommerlicher Witterung der Einladung des Verkehrsvereins Mandelbachtal und der Naturwacht des Saarlandes zur Wanderung auf den Spuren des Weinbaus im Bliesgau. Nach einer kurzen Begrüßung der Teilnehmer am Haus Lochfeld durch den Exkursionsleiter, Peter Fischer-Stabel, und den Vorsitzenden des Verkehrsvereins Mandelbachtal, Manfred Pfeiffer, sowie einer Vorstellung von Haus Lochfeld durch Wittersheims Ortsvorsteher Helmut Kihl und der Erläuterung der Arbeit der Naturwacht, startete die Wanderung in Richtung einer nahe gelegenen Bergkuppe.Den Teilnehmern wurden interessante Informationen zur Entstehung des Bliesgaus sowie zu den hier vorherrschenden Standortgegebenheiten wie Geologie, Boden und Klima vermittelt, da diese die Art der Landnutzung, also auch den Rebanbau, wesentlich beeinflussen. Wie der Verkehrsverein weiter mitteilt, war unter anderem zu erfahren, dass die klimatische Grenze des Weinbaus bei einer mittleren Julitemperatur von 17 Grad Celsius und einer mittleren Januartemperatur von 0 Grad liegt. Die Temperaturwerte von Gersheim (Julimittel 17,7 Grad, Januarmittel 0,3 Grad) zeigten bereits, dass erfolgreicher Weinbau im Bliesgau nicht großflächig, sondern nur auf Sonderstandorten möglich sei. Ein solcher Sonderstandort war auch die nächste Station der Wanderung.

Typische, an die extremen Temperatur- und Trockenheitsverhältnisse der Rebenhänge angepasste Tiere (zum Beispiel Schlingnatter) und Pflanzen (zum Beispiel Mauerpfeffer, Weinbergslauch) wurden vorgestellt, ehe die Gruppe weiterwanderte und im Wingert am Haus Lochfeld eintraf. Hier erläuterte der Jungwinzer Yannik Schmitt den Teilnehmern die Geschichte der Anlage, Eigenheiten der gepflanzten Rebsorten sowie die verschiedenen Arbeiten, die im Jahresverlauf in der ökologisch bewirtschafteten Rebanlage zu verrichten sind.

Eine Verköstigung von Bliesgau-Weinen bildete den geselligen Abschluss des Nachmittags. Präsentiert und verköstigt wurden rote und weiße Weine vom Ritthofer Hüvel, Gräfinthaler Engelwein, Elbling und Rotling vom Haus Lochfeld sowie ein Weinbrand Habkircher Kapellengarten. Hierbei wurden auch die Höhen und Tiefen des erstmals im Jahre 1241 schriftlich erwähnten Weinbaus im Bliesgau skizziert. Zu den Weinen wurde Ziegenkäse aus Erfweiler-Ehlingen gereicht. Andrea Feld von der Geschäftsstelle des Biosphärenreservates erläuterte in diesem Zusammenhang noch die Möglichkeiten des Regionalmarketings im Bliesgau. Sowohl die Teilnehmer, die zum Großteil Hobby-Winzer waren, als auch die Referenten waren sich einig, eine ähnliche Veranstaltung auch im kommenden Jahr während der Mandelbachtaler Naturerlebnistage des Verkehrsvereins Mandelbachtal durchzuführen. Schließlich gilt es, dann den 2010er Landwein aus dem Saar-Blies-Winkel zu verköstigen. red

Auf einen Blick

Am Freitag, 15. Oktober, veranstaltet der Verkehrsverein Mandelbachtal um 16 Uhr in der Obstverwertung Erfweiler-Ehlingen, Weiherstraße 6, während der Mandelbachtaler Naturerlebnistage 2010 eine Veranstaltung zum Thema "Streuobst und seine Veredelungsformen - Theorie und Praxis rund um Saft und Schnaps". Referenten sind der Kreisfachberater Obst- und Gartenbau vom Saarpfalz-Kreis, Harry Lavall und Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Erfweiler-Ehlingen. Neben einer Einführung in die Bedeutung der Streuobstwiesen für den Bliesgau werden die Arbeitsschritte zum Keltern von Apfelsaft sowie zur Herstellung eines Obstlers aus einheimischen Früchten demonstriert. Selbstverständlich können die lokalen Produkte auch direkt verkostet werden, wofür ein Kostenbeitrag von fünf Euro erhoben wird. Anmeldung beim Verkehrsverein Mandelbachtal, Tel. (0 68 93) 80 91 26 oder 80 93 83. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort