Auf den Spuren der WM-Stars"Wertungsprüfungen der Rallye sind anspruchsvoll und spektakulär"

Herr Martin, sind Sie im Vorfeld der Pfalz-Westrich-Rallye eher nervös oder können Sie gelassen sein, weil alles nach Plan läuft?Martin: Das ist wie beim Warm-up vor dem Rennen: Nervös bin ich nicht, aber ein bisschen angespannt schon. Schließlich geht es um das höchste Prädikat im deutschen Rallyesport

 Sandro Wallenwein wirbelte mit seinem Subaru Impreza STI in dieser Saison schon mächtig viel Staub auf und führt die Gesamtwertung der deutschen Rallyemeisterschaft derzeit klar an.Foto:ADAC

Sandro Wallenwein wirbelte mit seinem Subaru Impreza STI in dieser Saison schon mächtig viel Staub auf und führt die Gesamtwertung der deutschen Rallyemeisterschaft derzeit klar an.Foto:ADAC

Herr Martin, sind Sie im Vorfeld der Pfalz-Westrich-Rallye eher nervös oder können Sie gelassen sein, weil alles nach Plan läuft?Martin: Das ist wie beim Warm-up vor dem Rennen: Nervös bin ich nicht, aber ein bisschen angespannt schon. Schließlich geht es um das höchste Prädikat im deutschen Rallyesport.

Seit wann laufen die Vorbereitungen?

Martin: Ab Oktober hatten wir regelmäßige Treffen. Und seit Januar trafen wir uns fast jede Woche. Erst im Frühjahr 2011 stand fest, dass die Veranstaltung ein Lauf zur DRM ist. Seit sieben, acht Wochen spricht sich das Orga-Team täglich ab.

Worauf dürfen sich die Fans freuen?

Martin: Das Starterfeld der Rallye ist klasse. Die Wertungsprüfungen sind anspruchsvoll und spektakulär, wie etwa der Rundkurs am St. Wendeler Wendelinuspark.

Wie viele Helfer werden im Einsatz sein, und welche Aufgaben übernehmen sie?

Martin: Mehr als 500 Helfer kommen zum Einsatz. Es sind Mitglieder von ADAC-Motorclubs aus der Pfalz und dem Saarland sowie Leute von Rettungsdiensten oder von Feuerwehren. Sie sorgen für die Sicherheit an der Strecke oder kümmern sich wie die Fußballer vom SV Hofeld um das leibliche Wohl der Fans.

Wie groß sind die Chancen, dass sich die Pfalz-Westrich-Rallye im Kalender der DRM etabliert?

Martin: Wir wollen alles unternehmen, damit die Veranstaltung auch im Jahr 2012 ein Lauf zur Deutschen Rallyemeisterschaft wird. Bosen/St.Wendel. Bernd Brocker befestigt ein Schild mit einer gelben Stoppuhr am Festzelt. "Hier wird die Zeitkontrolle Null sein", erklärt der Vorsitzende des Motorsport-Clubs (MSC) Obere Nahe. Von diesem Punkt im Servicepark am Bostalsee brechen die Teams der ADAC-Pfalz-Westrich-Rallye am Freitag und Samstag zu den Wertungsprüfungen auf. Bevor jedoch die Piloten auf der Strecke Vollgas geben können, müssen zirka 110 Leute in die Hände spucken. Ihr Ziel: der Aufbau der Infrastruktur.

Show-Programm ab 17.30 Uhr

Nicht mal 48 Stunden haben die Helfer Zeit, um den Stadtrundkurs am Wendelinuspark zu errichten. Noch vor dem offiziellen Start der Rallye am Freitag um kurz vor 19 Uhr auf dem St. Wendeler Schlossplatz beginnt um 17.30 Uhr ein Show-Programm auf dem Stadtkurs. Und bis dahin muss alles stehen. Zum Auftakt steht die anspruchsvolle Wertungsprüfung "Haupersweiler - Hoof" auf dem Programm, die über elf Kilometer lang ist. Im Anschluss können sich die Fans dann auf den neuen 3,7 Kilometer langen Rundkurs auf dem ehemaligen Konversionsgelände freuen.

Alles soll top sein, wenn die deutsche Rallye-Elite am Wochenende zu Gast ist. Insgesamt 61 Teams aus vier Nationen sind ab heute Abend am Start. Allen voran gehen Sandro Wallenwein und Marcus Poschner (Stuttgart/Laubach) mit ihrem Subaru Impreza auf die Strecke, die ihre Führung in der Gesamtwertung der deutschen Rallyemeisterschaft (DRM) verteidigen wollen. Der Subaru-Pilot geht sein Ziel, nach drei Vize-Titeln in Folge endlich den Meisterpokal nach Stuttgart zu holen, mit schwäbischer Akribie an: "Diese Veranstaltung steht zum ersten Mal im DRM-Kalender. Für uns, wie auch für die meisten der Teilnehmer, geht es somit auf völlig unbekannte Strecken, die zum Großteil bei der Rallye-WM befahren werden. Die Streckencharakteristik ist sehr anspruchsvoll, aber wir werden voll auf Angriff fahren."

Vor allem einer wird den Meisterschaftsführenden jagen: Hermann Gassner in seinem Mitsubishi Lancer. Bei den ersten beiden Läufen musste er sich Wallenwein jeweils knapp geschlagen geben. "Wenn wir die Chance auf den Titel wahren wollen, müssen wir hier vor Sandro ins Ziel kommen", macht er eine Ansage. "Aber auch Carsten Mohe wird auf den schnellen Asphalt-Pisten ein Wörtchen mitreden", ergänzt er. Mohe bringt seinen neuen Renault Mégane RS an den Start. Der hat etwas weniger PS als der Mitsubishi und Subaru, die betont herzhafte Fahrweise von Mohe sorgte aber schon mehrfach für Überraschungen in dieser Saison. Siegchancen haben aber auch zwei Luxemburger: Patrick Gengler bringt seinen starken Subaru Impreza an den Start, Steve Zimmer einen Mitsubishi.

Für Lars Mysliwietz aus Piesbach bedeutet die Rallye ein Heimspiel. In seinem Citroen C2R2 konnte er bei den ersten beiden Rallyes in Schleswig-Holstein und Hessen jeweils seine Klasse gewinnen. Mit 48 Punkten liegt er auf Platz zwei in der DRM. "Das ist für uns ein ausgezeichnetes Resultat, mit dem wir mehr als zufrieden sind. Nur wird es sehr schwierig, diesen Platz bei der Pfalz-Westrich zu verteidigen", erklärt Mysliwietz. Verfolgt wird er von einer Horde Talente, die auf baugleichen Citroen unterwegs sind. Dazu zählt auch Jörg Broschart aus Schiffweiler, der in Heimatnähe besonders heiß auf ein gutes Ergebnis ist. Gleiches gilt für Uwe Gropp (Schiffweiler) sowie Hanno und Ingo Brocker (beide Wolfersweiler), die mit ihrem Ford Escort Cosworth RS starten. Für einen Augenschmaus sorgen Joachim und Susanne Hohloch (beide Saarbrücken), die für ihre spektakuläre Fahrweise im BMW M3 bekannt sind. Erstmalig im Rahmen der DRM gehen die ADAC-Youngster Stefan Petto und Lisa Bruckbauer (Nonnweiler/Nalbach) in einem Suzuki Swift Sport an den Start. red

pfalz-westrich-rallye.de

Auf einen Blick

Zeitplan der ADAC-Pfalz-Westrich-Rallye:

Etappe 1, Freitag:

19.00 Uhr, Wertungsprüfung 1: Haupersweiler - Hoof I

19.34 Uhr, Wertungsprüfung 2: Rundkurs St. Wendel I

20.39 Uhr, Wertungsprüfung 3: Haupersweiler - Hoof II

21.25 Uhr, Wertungsprüfung 4: Rundkurs St. Wendel II

Etappe 2, Samstag:

9.00 Uhr, Wertungsprüfung 5: Füsselberg - Reichweiler I

10.00 Uhr, Wertungsprüfung 6: Altenglan I

10.38 Uhr, Wertungsprüfung 7: Kuseler Land I

12.38 Uhr, Wertungsprüfung 8: Füsselberg - Reichweiler II

13.30 Uhr, Wertungsprüfung 9: Altenglan II

14.30 Uhr, Wertungsprüfung 10: St. Wendeler Land I

15.50 Uhr, Wertungsprüfung 11: St. Wendeler Land II

16.50 Uhr, Wertungsprüfung 12: Kuseler Land II

17.30 Uhr, Wertungsprüfung 13: St. Wendeler Land III. red

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