Auf den Spuren der alten Römer

Pachten. Pachten hat eine lange Geschichte. "Die ältesten Siedlungsspuren, die man in Pachten gefunden hat, sind Steinbeile aus der jüngeren Steinzeit sowie Ringe aus Kupferblech aus der Bronzezeit", erklärte Klaß seinen Gästen

 Reiner Klaß, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins, führt durch Pachten, hier am Nachbau des Römerkastells im Römerpark. Fotos: Thomas Seeber

Reiner Klaß, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins, führt durch Pachten, hier am Nachbau des Römerkastells im Römerpark. Fotos: Thomas Seeber

Pachten. Pachten hat eine lange Geschichte. "Die ältesten Siedlungsspuren, die man in Pachten gefunden hat, sind Steinbeile aus der jüngeren Steinzeit sowie Ringe aus Kupferblech aus der Bronzezeit", erklärte Klaß seinen Gästen. Die Ursache für die frühe Besiedlung des Gebietes führt Klaß auf die Kombination der verkehrsgünstigen Lage im Tal und am Wasser und das günstige Kleinklima in Pachten zurück. Zur Zeit Cäsars entstand dann ein Vicus von regionaler Bedeutung in Pachten. Contiomagus war der Name der kleinen Siedlung, in der rund 1000 bis 1500 Einwohner lebten.

Spuren eines alten Hafens

Der Name bedeutet "Marktplatz am Zusammenfluss" erklärt Klaß. "Er deutete mit Sicherheit auf die Mündung der Prims in die Saar hin." Pachten war gleichzeitig auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Hier kreuzte nämlich die Straße von Metz nach Mainz mit der Straße von Straßburg nach Trier. Auch einen Hafen muss es gegeben haben. Entsprechende eisenbeschlagene Eichenpfosten hat man nämlich beim Ausbaggern des Ökosees gefunden. Die Exkursion startete auf dem Dillinger Kirchplatz. Dann führte der Weg durch die Maximinstraße und die Brunnenstraße zum Haus der Familie Rass "In der Lach". Das Haus Rass hat eine große Besonderheit: Es ist nämlich auf ein beeindruckendes mächtiges, originalrömisches Fundament gebaut, und die Familie Rass war so freundlich, es für die Exkursion des Heimat- und Verkehrsvereins zu öffnen.

Nur noch für Eingeweihte zu erkennen sind leider die Markierungen aus den 80er Jahren, die die Grenzen des alten römischen Kastells anzeigen. "Wir möchten gerne, dass sie deutlich erkennbar gepflastert werden", wünschte sich Reiner Klaß. Dabei stimmten ihm seine Gäste gerne zu.

Auf dem Weg zum Kastell hat die Gruppe auch gleich einen Zeitsprung von rund 350 Jahren gemacht. Denn der alte Vicus wurde 275 nach Christus von den Germanen zerstört. Die Römer haben jedoch zur Sicherung der zwei wichtigen Verkehrswege danach in Contiomagus ein Kastell erbaut. Die Sitzsteine des Kulttheaters des alten Vicus hat man übrigens bei den Ausgrabungen an dem Grundmauern des Kastells gefunden - die Erbauer des Kastells hatten sie dort vermauert. Woher die Baumaterialien denn gekommen seien, wollten die Teilnehmer der Exkursion wissen. "Mit großer Wahrscheinlichkeit aus Steinbrüchen aus dem Limberg", erklärte Klaß.

Gleich hinter dem Pachtener Römermuseum liegt der Römerpark mit einer Rekonstruktion eines der Ecktürme des Kastells. Viele Fragen gab es über die Besiedlungskontinuität Pachtens. Denn auffällig ist es, dass die Pachtener Kirche St. Maximin in einem schrägen Winkel zu den umgebenden Straßen steht, aber parallel zum rekonstruierten Verlauf der römischen Hauptstraße, die zum Vicus führte. "Das lässt darauf schließen, dass hier früher ein römischer Tempel stand, der immer wieder überbaut wurde, bis hin zur heutigen Kirche", meinte Klaß.

Grabstein des Ursus

Für eine solche Kontinuität spricht auch der Stein des Ursus, der Grabstein eines Dreijährigen der im dritten Jahrhundert lebte und auf dem bereits christliche Symbole zu sehen sind. Der Ursus-Stein ist das älteste Zeugnis der Christianisierung der Großregion. Im Anschluss an die Exkursion zeigte Klaß seinen Teilnehmern noch die Diashow mit Fotos der Ausgrabungen.

 Reiner Klaß zeigt Marlise Crepon und Alwine Jäckel die Grundmauern des alten Kastells.

Reiner Klaß zeigt Marlise Crepon und Alwine Jäckel die Grundmauern des alten Kastells.

 Reiner Klaß, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins, führt durch Pachten, hier am Nachbau des Römerkastells im Römerpark. Fotos: Thomas Seeber

Reiner Klaß, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins, führt durch Pachten, hier am Nachbau des Römerkastells im Römerpark. Fotos: Thomas Seeber

 Reiner Klaß zeigt Marlise Crepon und Alwine Jäckel die Grundmauern des alten Kastells.

Reiner Klaß zeigt Marlise Crepon und Alwine Jäckel die Grundmauern des alten Kastells.

Wer jetzt neugierig geworden ist: Das Pachtener Römermuseum in der Fischerstraße ist jeden Sonntag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Kinder freuen sich über den anschließenden Besuch im Römerpark mit Wegen und Brücken, die römischen Vorbildern nachempfunden sind und einem Mini-Kastell zum Toben und Spielen. Im September soll es einen Ausflug in die neuere Ortsgeschichte geben.

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