Auf den letzten Zentimetern geschlagen

Lebach. "Bei diesen Temperaturen hilft nur eins: trinken, trinken, trinken", erklärt Rallye-Pilot Lars Mysliwietz, als er nach der dritten von sechs Wertungsprüfungen im Parc ferme nassgeschwitzt, aber gut gelaunt aus seinem Citroen C2R2 max steigt. Sagt's und schnappt sich eine Wasserflasche

 Rainer Noller musste bis zum letzten Meter alles geben: Am Ende gewann er mit einer Zehntelsekunde. Foto: Niegtsch

Rainer Noller musste bis zum letzten Meter alles geben: Am Ende gewann er mit einer Zehntelsekunde. Foto: Niegtsch

Lebach. "Bei diesen Temperaturen hilft nur eins: trinken, trinken, trinken", erklärt Rallye-Pilot Lars Mysliwietz, als er nach der dritten von sechs Wertungsprüfungen im Parc ferme nassgeschwitzt, aber gut gelaunt aus seinem Citroen C2R2 max steigt. Sagt's und schnappt sich eine Wasserflasche. Kein Wunder, schließlich herrschten bei der Rallye Lebacher Land, dem vierten von sechs Läufen zur saarländischen Meisterschaft, bullig heiße 34 Grad. Draußen. "Im Auto dürften es wohl über 60 Grad gewesen sein", erklärt der Piesbacher. Und diese Hitze mussten die Fahrer mit feuerfestem Anzug und Helm ertragen.Zur Halbzeit lagen Mysliwietz/und sein Co-Pilot Oliver Schumacher trotz der extremen Bedingungen gut im Rennen. Und es sah so aus, als sollte das Duo Hilfe von oben bekommen. "Weil der Trockenreifen auf Schotter ohnehin nicht ideal ist, haben wir als einziges Team auf Regenreifen gesetzt", grinste der Citroen-Pilot. Und zieht gerade da ein Gewitter auf. Erste Tropfen fielen wenig später auch. Doch der erhoffte ganz große Regen blieb aus.Trotzdem sah es auch nach der vierten Wertungsprüfung immer noch gut für den Führenden der saarländischen Rallye-Meisterschaft aus: Rang eins in der Klasse und Rang zwei im Gesamtklassement ließen auf weitere Punkte hoffen. Zumal der unmittelbare Meisterschafts-Verfolger Mike Souvigne mit seinem Mitsubishi Lancer Evo 8 dca schon ausgefallen war. Doch dann erwischte es auch Mysliwietz: In einer schnellen Linkskurve der fünften Wertungsprüfung war "Mysli" etwas zu schnell unterwegs. Der C2R2max driftete über alle vier Räder auf den Grünstreifen, wurde dort von einer Welle ausgehebelt, überschlug sich einmal hochkant und blieb zerstört auf allen Vieren liegen. "Es war fast exakt dieselbe Stelle, an der ich mich vor zwei Jahren schon mal überschlagen habe", schüttelte Mysli enttäuscht den Kopf.Nach den beiden Ausfällen von Mysliwietz und Souvigne lieferten sich Rallye-Profi Rainer Noller und Co-Pilot Uwe Walz aus Abstätt einen packenden Kampf mit Dieter und Claudia Reiland aus Bachem um den Sieg. Am Ende waren die Vorjahressieger Noller/Walz mit ihrem Mitsubishi Lancer Evo 8 die Winzigkeit von einer Zehntelsekunde schneller als Reiland/Reiland mit dem Mitsubishi Evo 4. Auf der letzten Wertungsprüfung hatte Noller eine Wahnsinns-Bestzeit hingeknallt, war 13 Sekunden schneller als der Zweitbeste. "Wir fuhren, als ob es um einen Meistertitel ginge. Die Rallye Lebacher Land ist für uns die schönste nationale Rallye in Deutschland", schwärmte er. sem

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