Auf dem Weg zum Weltrekord

Pachten. "Eine positive, verrückte Idee", da waren sich alle einig, die Akteure selbst, die Jurymitglieder und viele, die vom Vorhaben der Volksbühne Pachten hörten. Der Theaterverein plant nämlich zu seinem 90-jährigen Bestehen einen Guinness-Weltrekordversuch

 Die Volksbühne Pachten hat sich viel vorgenommen: Sie will in einem Theater-Marathon einen Weltrekord knacken. Die Jurymitglieder überwachen das Ganze. Foto: Heike Theobald

Die Volksbühne Pachten hat sich viel vorgenommen: Sie will in einem Theater-Marathon einen Weltrekord knacken. Die Jurymitglieder überwachen das Ganze. Foto: Heike Theobald

Pachten. "Eine positive, verrückte Idee", da waren sich alle einig, die Akteure selbst, die Jurymitglieder und viele, die vom Vorhaben der Volksbühne Pachten hörten. Der Theaterverein plant nämlich zu seinem 90-jährigen Bestehen einen Guinness-Weltrekordversuch. 24 Stunden lang wollen sechs Akteure auf der Bühne stehen und in einer Endlosschleife das Stück "Der Dorfklassiker" spielen. Der Startschuss zum Rekordversuch fällt am 27. April, um zehn Uhr in der Römerhalle Pachten. Ein Rahmenprogramm und eine Tombola sollen dafür sorgen, dass sich die Spendenbox für die Aktion "Herzenssache" tüchtig füllt.Einen Kommers mache jeder zum Jubiläum. "Wir wollten etwas Besonderes", meinte der Vereinsvorsitzende Bernhard Schmitt. Eine gewöhnliche Benefizveranstaltung sei viel zu einfach, genau wie ein Theaterstück aufzuführen. Also kamen die Mitglieder der Volksbühne auf die verrückte Idee, den aktuellen Weltrekord im Theaterspielen zu schlagen. Und der liegt immerhin bei 23 Stunden und 33 Minuten. Das bedeutet für die Volksbühne, den "Dorfklassiker" 32 Mal in einer Endlosschleife aufzuführen.

Kondition und Konzentration sind dabei gefragt, und da seien die Akteure bereits fleißig am Trainieren. "Wir walken jeden Samstag um den Ökosee", erklärte der Vorsitzende. Schwimmen steht ebenso auf dem Trainingsplan. Und was die Theaterproben betrifft: "Wir tasten uns langsam an den Weltrekord heran."

Bereits am Sonntag stellen sich die sechs Akteure einem ersten Härtetest. Sechs Stunden am Stück wird geprobt. Im Februar soll dann quasi die Generalprobe über zwölf Stunden erfolgen. "Der Dorfklassiker" von Heinz Steffens und Josef Hektor ist für die Volksbühne Pachten kein unbekanntes Stück. "Das Stück ist auf uns zugeschnitten", meinte Schmitt und kündigte an: "Es wird für Schenkelklopfer sorgen."

 Die Volksbühne Pachten hat sich viel vorgenommen: Sie will in einem Theater-Marathon einen Weltrekord knacken. Die Jurymitglieder überwachen das Ganze. Foto: Heike Theobald

Die Volksbühne Pachten hat sich viel vorgenommen: Sie will in einem Theater-Marathon einen Weltrekord knacken. Die Jurymitglieder überwachen das Ganze. Foto: Heike Theobald

Laut Guinness-Reglement dürfen die Akteure nach 45 Minuten Theaterspielen eine siebenminütige Pause machen. Texthänger dürfen passieren, der Ausfall eines Akteurs auf der Bühne nicht. "Dann ist der Rekordversuch gescheitert", sagte Schmitt. Damit alles mit rechten Dingen zugeht, werden Videoaufnahmen gemacht, außerdem steht die Theatergruppe unter ständiger Beobachtung einer Jury. Mitglieder sind zum Beispiel der Schirmherr des Rekordversuchs, Bürgermeister Franz-Josef Berg, Jürgen Kuhn (Vorsitzender der Sport- und Spielvereinigung Pachten), Bernd Maas (Vorsitzender Verband Saarländischer Amateurtheater) und Horst Wagner (Präsident des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine). Die Moderation übernimmt Manfred Spoo vom Saarländischen Rundfunk. Denn schließlich soll den Gästen rund um das Theaterspielen in der Römerhalle Abwechslung geboten werden. Höhepunkt ist am Sonntag, 28. April, gegen 15 Uhr der Auftritt von DSDS-Gewinner Daniel Schumacher, der zugleich Botschafter von "Herzenssache" ist. 156 Tage noch, dann fällt der Vorhang. "Wir holen den Weltrekord nach Pachten", sagte ein selbstbewusster Schmitt. Und leise träumte er bereits davon, sich und seinen Verein montags nach dem Riesenereignis vom Rathausbalkon aus von den begeisterten Menschenmassen feiern zu lassen. Ganz wie es sich für einen Weltmeister gehört.

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