Auch Schnitzler jetzt im Rennen um Linken-Spitzenkandidatur

Saarbrücken · Nach dem Verzicht von Oskar Lafontaine auf die Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl wächst in der Saar-Linken die Zahl der Bewerber für Listenplatz eins. Gestern kündigte der frühere Landtagsabgeordnete Lothar Schnitzler seine Kandidatur an.

"Ich sehe die großen wichtigen politischen Themen durch die bisherigen Kandidaten nicht vertreten", sagte der 65-Jährige der SZ mit Verweis auf Innen-, Haushalts- und Europapolitik.

Bislang haben die Bundestagsabgeordneten Thomas Lutze und Yvonne Ploetz sowie die Pressesprecherin der Linksfraktion im Landtag, Claudia Kohde-Kilsch, ihr Interesse angemeldet. Ex-Sozialdemokrat Schnitzler sagte, er sehe sich in inhaltlicher Kontinuität zu Lafontaine. Kohde-Kilsch führt derzeit nach eigenen Worten noch Gespräche, ob sie für Platz eins oder Platz zwei kandidiert. Nach den derzeitigen Umfragewerten dürfte bei der Wahl im September nur der erste Platz der Landesliste Erfolg versprechen.

In der Partei werden weitere Namen als mögliche Aspiranten auf die Spitzenkandidatur gehandelt, unter anderem der des früheren Bundestagsabgeordneten Hans-Kurt Hill. Auf SZ-Anfrage sagte er lediglich, er wolle diese Spekulationen nicht kommentieren. Jedes Parteimitglied habe das Recht, sich bei der Parteiversammlung am 5. Mai in Saarbrücken zur Wahl zu stellen.

Lafontaine hatte am Montag seinen Verzicht auf die Spitzenkandidatur mitgeteilt und dies damit erklärt, dass er für sein Konzept zur Euro-Stabilisierung "keine Realisierungschancen" in Berlin sehe.

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