"Auch Krankheit bringt Leben in Schwung"

Völklingen. Wussten Sie, dass Geschiedene weitaus häufiger an Krebs erkranken als Raucher? Der fernsehbekannte Pfarrer und TV-Moderator Jürgen Fliege hat es zum Auftakt der neuen SZ-Vortragsreihe "Futaris ... Einfach besser leben" verraten

Völklingen. Wussten Sie, dass Geschiedene weitaus häufiger an Krebs erkranken als Raucher? Der fernsehbekannte Pfarrer und TV-Moderator Jürgen Fliege hat es zum Auftakt der neuen SZ-Vortragsreihe "Futaris ... Einfach besser leben" verraten. Vor 120 Zuhörern sprach er am Donnerstagabend im hochmodernen Kongresszentrum der SHG-Kliniken in Völklingen über das spannende Thema "Krankheit - Schicksal oder Chance ?" Später mischte er sich am kalt-warmen Buffet zu Gesprächen unters Publikum.

Offenherziger Fliege

Hemdsärmelig, nachdenklich, offenherzig - so begegnete Fliege seinen vorwiegend weiblichen Zuhörern - und entschuldigte sich dafür, dass er wegen eines Verkehrsstaus im Stuttgarter Raum knapp eine halbe Stunde zu spät kam. "Gott sei Dank hat Sie der Herrgott noch hierher geschafft", wurde er vom SHG-Aufsichtsratsvorsitzenden Paul Quirin und SZ-Redaktionsleiter West, Volker Fuchs, begrüßt.

In seinem eineinhalbstündigen Vortrag wies Fliege gleich zu Anfang darauf hin, dass laut Statistik zwei Prozent der Raucher an Lungenkrebs sterben, aber 40 Prozent der Geschiedenen einer Krebserkrankung zum Opfer fallen. "Und ich bin auch ein geschiedener Mann", fügte der Theologe hinzu. Für ihn gibt es nur einen Gott, "keinen katholischen, evangelischen, muslimischen oder einen buddhistischen".

Die Kernbotschaft seines Vortrags lautete: Menschen, auch wenn sie noch so krank sind, sollten sich nicht in sich zurückziehen und fragen, warum gerade sie das Schicksal so hart trifft. Statt einem zurückblickenden "Warum" sollte ein vorausschauendes "Wozu habe ich diese Krankheit ?" stehen: "Was will das Leben mir sagen ?" Das Wort Schicksal komme aus dem Lateinischen und bedeute so viel wie "geschicktes Heilen".

Mancher Sinn einer Erkrankung erschließe sich erst sehr spät, sagte Fliege. "Jede Krankheit, die Sie annehmen, macht sie liebevoller. Jede Krankheit, die Sie ablehnen, bitterer". In der anschließenden Diskussion bestätigte eine an MS-erkrankte SZ-Leserin, die sich als ehemalige Bankerin outete, dass "die Krankheit letztlich gar nicht so schlecht für sie war". So habe sie beispielsweise erst danach ihr privates Partnerglück gefunden. "Auch Krankheit bringt durchaus wieder Leben in Schwung", befand Pfarrer Fliege. So könnten auch Schwerkranke in kreativem Tun ("ob Malen, Schrebergarten oder etwas anderes") wieder Sinn finden. Krankheit und Gesundheit hätten etwas mit Lebenszielen zu tun.

Arzt sollte trösten können

Den Medizinern riet der TV-Pfarrer: "Der beste Arzt ist ein schlechter Arzt, wenn er die Kunst des Tröstens nicht versteht". Der Kranke selbst könne sich trösten mit dem Satz: "Der Kranke ist für alle da". Am Ende viel Applaus für den gestenreich artikulierenden TV-Pfarrer, als er mit dem Satz "Auch Kochen ist wichtig, um gesund zu werden" zum reichhaltig leckeren Themenbuffet mit Drei-Gang-Menü überleitete.

Hintergrund

Die zehnteilige SZ-Vortragsreihe "...Einfach besser leben" mit Prominenten wird fortgesetzt am 21. Oktober um 19 Uhr im SHG-Kongresszentrum in Völklingen, Pasteurstraße 11. Dann spricht der renommierte Stressregulierungsexperte und Buchautor Peter Buchenau über Stressprophylaxe und Burnout-Vorsorge ("Erst Feuer und Flamme, dann ausgebrannt"). Preis einschließlich anschließendem reichhaltigen Themenbuffet mit dem Referenten: 59 Euro. Alle Vorträge sind auch im verbilligten Abo möglich.

Buchungs-Hotline: (0 91 89) 4 12 12 42, E-Mail: info@personissima.de, Fax: (0 61 23) 63 06 99, Internet: www.futaris.de, per Post: Personissima, Taunusstraße 55, 65343 Eltville

und online in der SZ-Einkaufswelt unter www.sz-einkaufswelt.de. Veranstalter: CrossM GmbH ulo

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