Auch kleine Taten helfen dem Klima

Illingen. Nach dem Klimagipfel in Durban gibt es noch keine konkreten Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegen wirken sollen. Was die Politik im Großen noch nicht geschafft hat, wollen die Schüler des Illtal-Gymnasiums in ihrem privaten Umfeld erreichen

 Liselotte Diester-Haaß referierte vor Schülern des Illtalgymnasiums zum Thema Klimawandel. Zum Dank bekam die Professorin ein Weihnachtsgbäumchen mit Mini-Erdkugeln als Schmuck. Foto: Engel

Liselotte Diester-Haaß referierte vor Schülern des Illtalgymnasiums zum Thema Klimawandel. Zum Dank bekam die Professorin ein Weihnachtsgbäumchen mit Mini-Erdkugeln als Schmuck. Foto: Engel

Illingen. Nach dem Klimagipfel in Durban gibt es noch keine konkreten Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegen wirken sollen. Was die Politik im Großen noch nicht geschafft hat, wollen die Schüler des Illtal-Gymnasiums in ihrem privaten Umfeld erreichen. Mit ihrem Seminarfach "Klimawandel und Nachhaltigkeit" versuchen die Schüler der Klassenstufe 11, das Verständnis für die Folgen der eigenen Handlungen in Bezug auf unser Klima zu verbessern. Um die Meinung einer fachkundigen Person einzuholen, hatte die Leiterin des Seminarfachs, Anne Breit, die Professorin Liselotte Diester-Haaß vom Zentrum für Umweltforschung ins Illtal-Gymnasium eingeladen.

Ozeane werden wärmer

Am gestrigen Morgen referierte die Professorin vor rund 80 Schülern der Oberstufe über die Kohlenstoffdioxid-Emission und deren Folgen auf unser ökologisches und politisches Gleichgewicht. "Viele Menschen leben in dem Irrglauben, mit dem Klimawandel würde es nur wärmer werden. Dem ist jedoch nicht so", mahnte Diester-Haaß. Neben der steigenden Durchschnittstemperatur (ein Grad Celsius in den vergangenen 100 Jahren), wirke sich der Klimawandel auch auf die Ozeane aus. Das Wasser nehme Kohlendioxid auf und die dabei entstehende Säure zerstöre kalkhaltiges Leben, wie Muscheln, Schnecken oder Korallen. Das warme Wasser schmelze hierbei auch Eismassive. "Durch die schmelzenden Gletscher in Grönland und der Antarktis steigt der Meeresspiegel um 13 Meter. Hinzu kommt noch, dass Landmassen frei werden, auf die viele Nationen Anspruch erheben. Das wird noch zu größeren Spannungen führen", fügte sie an.

Der 16-jährige Oliver Andler aus Hüttigweiler folgte dem Vortrag aufmerksam: "Es war sowohl interessant als auch schockierend." Die Fragen, die nach dem Vortrag an die Referentin gerichtet wurden, bezogen sich zumeist auf die Konsequenzen, die jeder für sich selbst zu ziehen hat.

Auto auch mal stehen lassen

Hauptsächlich seien die kleinen Dinge entscheidend. So solle man darauf achten, dass das Licht in Zimmern aus ist, wenn man sich nicht darin befindet, riet die Professorin. "Mal lieber das Auto stehen lassen" war ein weiterer Tipp für den Alltag. Imke Münz (16) aus Uchtelfangen will das Gehörte für sich umsetzen: "Ich werde in Zukunft verstärkt darauf achten, dass ich Energie spare", auch wenn es nicht einfach sei, seine Gewohnheiten umzustellen.

Nach dem Vortrag überreichten Benjamin Berg und Ellen Dick, die beide im Seminarfach Klimawandel sind und zusammen durch die Veranstaltung führten, Liselotte Diester-Haaß noch ein Präsent: einen kleinen Weihnachtsbaum mit (Erd-)Kugeln. "Wir dachten uns, dass wir für Sie keinen Baum fällen können, darum haben wir diesen samt Wurzeln besorgt", verkündete Benjamin Berg.

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