Auch in Zukunft medizinisch versorgt

St. Wendel. "Im Gesundheitswesen müssen neue Versorgungsstrukturen geschaffen werden. Stationäre und ambulante Versorgung werden künftig stärker kooperieren", Bernd Schulte, Geschäftsführer des Krankenhauses Maria-Hilf in Brilon, wies im Unternehmer- und Technologiezentrum (UTZ) St. Wendel, auf kräftige Veränderungen im Gesundheitswesen der Zukunft hin

 Gastgeber Hans-Josef Scholl, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, mit den Referenten Klaus-Peter Walter, Steuerberater, Susanne Müller, BMVZ Berlin, Frank Welz, MCG, und Bernd Schulte, Krankenhaus Maria-Hilf (von links). Foto: Gog Concept

Gastgeber Hans-Josef Scholl, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, mit den Referenten Klaus-Peter Walter, Steuerberater, Susanne Müller, BMVZ Berlin, Frank Welz, MCG, und Bernd Schulte, Krankenhaus Maria-Hilf (von links). Foto: Gog Concept

St. Wendel. "Im Gesundheitswesen müssen neue Versorgungsstrukturen geschaffen werden. Stationäre und ambulante Versorgung werden künftig stärker kooperieren", Bernd Schulte, Geschäftsführer des Krankenhauses Maria-Hilf in Brilon, wies im Unternehmer- und Technologiezentrum (UTZ) St. Wendel, auf kräftige Veränderungen im Gesundheitswesen der Zukunft hin.Die Menschen werden immer älter und gleichzeitig nimmt die Bevölkerung ab. Das kann in vielen ländlichen Regionen dazu führen, dass die ärztliche Grundversorgung gefährdet ist. Vor diesem Hintergrund wurde der Verein "Region Vital St. Wendeler Land" gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die gesundheitliche Kompetenz im Landkreis zu bündeln. Jetzt hatte Region Vital zur Informationsveranstaltung "Medizinische Kooperationsstrukturen und ihre Auswirkungen" ins UTZ eingeladen. "Wir wollen die Akteure zusammenführen und so ein dichtes Kompetenz- und Informationsnetzwerk aufbauen", betonte Hans-Josef Scholl, Geschäftsführer von Region Vital.

Gesundheitsexperte Frank Welz aus Frankfurt/Oder prophezeite, dass beim künftigen Ärztemangel in ländlichen Regionen Berufsausübungsgemeinschaften eine größere Rolle spielen werden. Es würden mobile Arztpraxen entstehen, Telematik und Telemedizin würden verstärkt eingesetzt und regionale fachärztliche Zentren würden entstehen.

Wie dies in der Praxis aussehen kann, erläuterte Bernd Schulte, vom Krankenhaus Maria-Hilf. Das Haus im 28 000-Einwohner-Städtchen Brilon in Westfalen, von Größe und Umfeld mit St. Wendel vergleichbar, habe sich in den letzten Jahren vom solitären Haus der Grundversorgung zum regionalen Gesundheitszentrum gewandelt.

Das Krankenhaus Maria-Hilf habe eine hervorragende medizinisch-technische Grundstruktur geschaffen und kooperiere seit Jahren mit niedergelassenen Ärzten etwa bei der gemeinsamen Nutzung von High-Tech-Geräten für Diagnostik und Therapie.

Im Krankenhaus mit angegliedertem Facharztzentrum sieht Schulte auch das Modell der Zukunft. Allerdings reiche das allein nicht. Es könne nicht sein, dass Menschen 25 Jahre im Altenheim wohnen, es müssten neue Versorgungsstrukturen geschaffen werden. Schulte: "Wir müssen die Menschen länger fit halten. Reha geht vor Pflege und ambulant vor stationär." Schulte stellte das Fünf-Phasen-Modell zukünftiger Versorgung vor mit Prävention, ambulanter und stationärer Versorgung, Reha und Pflege. Glänzende Zukunftsaussichten böten sich auch im St. Wendeler Land bei einer Symbiose zwischen Gesundheit und Tourismus. Dabei verbinden die Touristen ihren Urlaub etwa mit Reha-Maßnahmen, Strahlentherapie, Feriendialyse oder Urlaubs-Pflege. red

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