Auch in Walsheim floss das braune Bier

Walsheim · Nicht nur in Homburg, auch im Bliesgau wurde das Bockbier gefeiert, wenn auch einige Tage vor den Homburgern. Allerdings hatte auch hier die Karlsberg-Brauerei ihre Hand im Spiel, denn Privatbrauer und Bierexperte Stefan Raffel hat bei Karlsberg sein Handwerk gelernt.

 Initiatoren und Protagonisten des Walsheimer Bockbierfestes waren (von links) Dieter Zimmer, Ortsvorsteher Stefan Pauluhn, Stefan Raffel, Otto Raffel und Michael Raffel. Foto: Wolfgang Degott

Initiatoren und Protagonisten des Walsheimer Bockbierfestes waren (von links) Dieter Zimmer, Ortsvorsteher Stefan Pauluhn, Stefan Raffel, Otto Raffel und Michael Raffel. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Ähnlich dem berühmten Spruch des römischen Feldherrn Gajus Julius Cäsar "Veni, vidi, vici" kann auch von der Idee des Bockbierfestes in Walsheim geredet werden: Sie kam, sah und siegte auf Anhieb. Allenthalben Lob ernteten die Initiatoren Stefan Raffel und Dieter Zimmer, als sie gemeinsam mit ihren rund 20 Helfern das Tor zum historischen Brauereikeller öffneten.

Ortsvorsteher und Schirmherr Stefan Pauluhn, angetreten in zünftiger bayerischer Tracht, schlug zielgenau das erste Fass Walsheimator, einem siebenprozentigen dunklen Gerstensaft mit 17,5 Prozent Stammwürze aus der kleinen Hausbrauerei Raffel an. Schon vormittags sorgten 75 Reiselustige aus Bliesmengen-Bolchen, angereist in einem Doppeldeckerbus, für eine phänomenale Generalprobe des Festes unter den Kreuzgewölben des ehemaligen Fasslagerkellers der berühmten Walsheim Brauerei, die in ihrer Blütezeit einen jährlichen Bierausstoß von 300 000 Hektoliter hatte. Pauluhn erinnerte an historischer Stätte an die "Geburt" der neuen Walsheimer Brauerei.

So habe der Brauer bei der Karlsberg Brauerei, Stefan Raffel, schon vor sieben Jahren beim Bau seines neuen Wohnhauses in der Straße "Zum Sudhaus" im Keller statt eines Fitness-Raums Platz für die Gerätschaften einer Braustätte vorgesehen.

Ein Bierseminar, an dem Mitglieder der AH-Abteilung der Sportfreunde teilnehmen, tat ihr übriges, die Idee weiter zu verfolgen. Vor zwei Jahren, 72 Jahre nach dem Ende der Walsheim Bier-Ära gründete er gemeinsam mit seinem Vater und Teilhaber Otto Raffel die Firma "Walsheimer Sudhaus", die mittlerweile einen jährlichen Bierausstoß von rund 65 Hektolitern vorweisen kann. Vertrieben werden die Marken Glüxpils und Walsheimator, dem Hauptbier der Walsheimer Bockbierfestpremiere.

Mit dem Bier als Zutat kochten Dieter Zimmer und Charlotte Bender die "Walsheimator-Gulaschsuppe" nach eigenem Rezept. Großen Anklang fand die eigens hergestellte und in limitierte Auflage verkaufte Trinkermedaille, wie auch die Walsheimer Genießermedaille im Zusammenhang mit dem ausgegebenen Bierpass vorgestellt wurde.

Zudem wurden 0,25-Liter-Bockbierfeststeinkrüge ebenfalls in einer limitierten Auflage verkauft. Otto Raffel, ausstaffiert in einem Biedermeierkostüm, schrieb entweder in verzierter oder strenger Schrift jedem Interessenten eine Anwesenheitsurkunde.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte zu Beginn der "singende Schürzenjäger" Roland Lutz aus Karlsruhe, der mit seiner Lust am Singen für Stimmung sorgte.

Die siebenköpfigen Partyband Kuschelweich brachte das Stimmungsbarometer so richtig zum Kochen. "Das zarte Pflänzchen Bockbierfest ist es wert, weiter gepflegt zu werden", meinte Stefan Pauluhn und sprach vielen Gästen aus dem Herzen.

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